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Guardian Angelinos: Die zweite Chance (German Edition)

Guardian Angelinos: Die zweite Chance (German Edition)

Titel: Guardian Angelinos: Die zweite Chance (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxanne St. Claire
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zu.
    »Nein danke. Wie schlimm ist es denn?«
    »Ziemlich schlimm, angeschwollen bis zum Gehtnichtmehr.« Er hielt den Fuß hoch und sah sich die Unterseite gut an. »Eine Vene ist verletzt, also lass mich den gröbsten Dreck aus den Schnitten holen. Sobald wir mit Vivi unterwegs sind, halten wir an und besorgen dir ein Antiseptikum und Verbände. Bis dahin den Fuß nicht belasten.«
    »Und wenn wir rennen müssen?«
    »Das sind ungelegte Eier, darüber zerbrechen wir uns den Kopf … wenn sie zerbrochen sind.«
    »Sehr witzig.«
    Der Unterschlupf, den sie gefunden hatten, war eher ein Lagergebäude als eine Arbeitsscheune. Die vordere Hälfte, der Teil, der von der Straße aus sichtbar war, war offen und nur mit einem Stahlvordach überdeckt. Das Gebäude dahinter, wo sie sich befanden, war wahrscheinlich die ursprüngliche, aus Kanthölzern gebaute Scheune. Das einzige Licht kam aus zwei Ritzen in den Wänden, wo Teile des Holzes abgefallen waren.
    »Wir gehen nirgendwohin«, versicherte er ihr. »Aber es könnte eine Weile dauern, bis Vivi sich ein Auto besorgen und zu uns rauskommen kann. Zwei Stunden, vielleicht auch drei. Wenn ich Zeit gehabt hätte, hätte ich Marc auch angerufen.«
    »Was, wenn der Typ herkommt, dem das Haus gehört?«
    »Unwahrscheinlich, dass jemand mit ausgebautem Keller und Trainingsgeräten viel Zeit in einer dreckigen Pfahlscheune verbringt.« Er legte das andere saubere Handtuch vor sie hin und richtete einen sauberen Platz für ihren Fuß her, indem er den Dreck und das Unkraut abdeckte, das aus den Rissen in den Bodenbrettern wucherte.
    »Glaubst du, dass es die Polizei war, die mich verfolgt hat, Zach? Und versucht hat, mich von der Straße abzudrängen?«
    »Ich glaube, dass wir jede Möglichkeit in Betracht ziehen müssen, und das ist eine davon.«
    »Und was ist mit der Möglichkeit, dass es ein Unfall war?«
    »Sei nicht naiv.«
    Sie wollte nicht naiv sein, aber, Gott, sie wollte auch nicht glauben, dass sie die Zielscheibe für mehrere Killer war, von denen einige zu den Gesetzeshütern gehörten. »Manchmal surfen diese LKW -Fahrer im Internet und verschicken SMS , während sie fahren. Vielleicht … « Sam ließ ihre Stimme und den unwahrscheinlichen Gedanken einfach verklingen. Sie schloss die Augen, ihr Puls pumpte heftiger als normal. Alle Vernunft der Welt änderte nichts an der kalten, nackten Wahrheit. »Er weiß, wo ich bin.«
    »Nicht in diesem Moment«, sagte er ruhig.
    »Wir können nicht zurück in das Versteck in Jamaica Plain.«
    »Das habe ich Vivi auch aufs Band gesprochen, damit sie es Nino mitteilt.« Er holte die Decke aus dem Sack und glättete sie für sie. »Entspann dich einfach. Im Moment können wir nichts anderes tun, als zu warten.«
    Sie lehnte sich zurück und griff reflexartig nach ihm, um ihn zu sich zu ziehen. »Zach, wie lange kann ich so leben? Was soll ich denn bloß tun? Ich kann mich doch nicht für den Rest meines Lebens verstecken.«
    »Ich weiß«, sagte er und legte sich neben sie. »Keine Panik.«
    »Ist es das, was ich fühle? Panik?« Sie streckte die Hand aus, um zu zeigen, wie sehr sie zitterte. »Ich kann praktisch fühlen, wie das Adrenalin durch meinen Körper schießt.«
    »Es ist wie eine heiße, schwarze Kugel in deinem Magen, was?«
    »Da spricht ein Mann, der dem Tod schon ein paarmal ins Auge geblickt hat.«
    »Ein paarmal. Einmal wirklich von ganz nah. Davon wollte ich dir eigentlich heute am Stausee erzählen.«
    »Wirklich?«
    »Das war mein Plan – dir alles zu erzählen.« Auf die Bewegtheit in seiner Stimme war sie nicht gefasst gewesen. Sam fuhr mit den Fingern über seine Narben und war froh, dass er inzwischen nicht mehr zusammenzuckte, sondern ihr die Berührung dieser empfindlichen Stelle gestattete.
    »Dann erzähl’s mir jetzt«, flüsterte sie. Als er den Kopf schütteln wollte, wurde ihre Berührung bestimmter. »Erzähl’s mir.«
    »Ich habe Granatsplitter abbekommen. Und meine Schutzbrille nicht getragen, um besser sehen zu können, und jetzt sehe ich nicht mehr für fünf Cent. Und ich … habe einfach eine falsche Entscheidung getroffen.«
    Etwas in seiner Stimme sagte ihr, dass da noch mehr war. »Die Entscheidung, die Schutzbrille nicht zu tragen?«
    »Die Entscheidung, meine Position zu verlassen. Regel Nummer Eins, und ich habe sie gebrochen.«
    »Warum?«
    Er schnaubte leise. »Die Eine-Million-Dollar-Frage, hm? Weil ich die Entscheidung treffen musste, die äußere Sperrlinie zu durchbrechen,

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