Guardian Angelinos: Die zweite Chance (German Edition)
als ich hörte, dass die SEAL s im inneren Kordon unter starkem Beschuss standen. Es gab keine Luftunterstützung, wie eigentlich vorgesehen, also beschloss ich, mit meinen Männern weiter vorzudringen, um den Jungs im inneren Ring zu helfen.«
Er hätte genauso gut Lateinisch sprechen können, aber Sam brauchte die Terminologie nicht zu verstehen. Sie hörte den Schmerz, das Bedauern und die Reue. »Ich bin sicher, dass du die beste Entscheidung getroffen hast, die unter den Umständen möglich war.«
»Die Army hat das aber anders gesehen. Ich habe meine Stellung verlassen, und der Feind hat diesen Schritt zu seinem Vorteil genutzt, deshalb habe ich einen Mann aus meinem Zug verloren und vier aus einem anderen. Ach ja, und mein Auge. Ich habe es bei dieser Entscheidung also eindeutig noch besser getroffen als diese Kerle.« Er atmete lange und gequält ein und wandte sich ab. »Ich lebe jeden Tag mit dieser Entscheidung.«
»Ich wette, dass du mehr Leben gerettet hast da drüben als umgekehrt.«
Er hob eine Schulter an.
»Du hast heute meins gerettet.« Sie drehte eine lange Strähne von seinem Haar um ihren Finger und zog zart seinen Kopf zu sich. »Weißt du, was du meiner Meinung nach tun solltest? Lass den Fehler hinter dir und lebe dein Leben weiter.«
Seine Lippen bogen sich zu einem Lächeln. »Denselben Rat könnte ich dir auch geben.«
»Ich habe mein Leben weitergelebt«, sagte sie rasch. »Genauer gesagt, ich habe es komplett geändert. Die einzige Spur meiner miesen Erfahrung ist mein mangelndes Vertrauen in meine eigenen Entscheidungen. Und du hilfst mir bereits dabei, das zu überwinden.«
»Was ist mit deiner miesen Erfahrung mit mir?«, fragte er.
»Was soll damit sein?«
Er sah sie bloß an, holte dann tief Luft und sagte mit einem Seufzer: »Samantha Fairchild, ich muss dir eine sehr wichtige Frage stellen.«
Es klang so sehr nach einem Antrag, dass ihr Herz kurz aussetzte. Und als er sich zu ihr drehte und die Arme anwinkelte, um Sam dichter an sich zu ziehen, schoss eine scharfe Hitzewelle durch ihren Körper. Was er auch immer fragen würde, sie war nicht in der Verfassung, nein zu sagen. »Ja?«
»Kannst du mir verzeihen, was ich getan habe?«
Sie hörte die Aufrichtigkeit in seiner Stimme, und sein Flehen. »Unter einer Bedingung.«
»Dass ich es mit einer Postkarte sage?«
Das brachte sie zum Lächeln, so lächerlich glücklich war sie darüber, dass sie bereits neue Insider-Witze hatten. »Es ist schon schwieriger, Zach.«
»Was ist deine Bedingung?«
»Dass du dir selbst verzeihst.«
»Dafür, dass ich nicht angerufen oder geschrieben habe? Und uns keine Chance gegeben habe?«
»Dafür, dass du diesen Fehler gemacht hast. Und diese Männer verloren hast, und dein Auge.«
Seine Miene wurde ernst. »Das werde ich vielleicht niemals können. Jedes Mal, wenn ich in den Spiegel schaue, denke ich an sie. Ich sehe nicht mich, ich sehe meine Fehler. Und ich sehe einen Mann, der nicht gut genug ist für dich.«
Sie stützte sich auf einen Ellenbogen, die Unsinnigkeit seiner Worte brachte sie in Rage. »Zach? Du bist kein Mann, dem sein Aussehen wichtig ist. Und, ganz nebenbei erwähnt, siehst du für mich immer noch verdammt gut aus. Ich habe mich an dein Aussehen gewöhnt. Ich sehe nicht dein Gesicht oder deine Narbe oder dein fehlendes Auge. Ich sehe dich. Einen Mann, der klug und beschützend ist, gütig und erfindungsreich. Ich sehe dich genauso wie an dem Tag, als du nach Kuwait geflogen bist. Und du weißt, was ich da für dich empfunden habe.«
»Du hast mich geliebt.« Er sagte es sanft und behandelte die Worte, als wären sie so zerbrechlich, dass schon das bloße Aussprechen sie kaputtmachen könnte.
»Ja, das dachte ich«, erwiderte sie.
»Du dachtest es?«
»Liebeskummer hat die Macht, die Vergangenheit zu verändern«, gab sie zu. »In dem Moment, als ich akzeptiert habe, dass ich nie wieder was von dir hören würde, war ich davon überzeugt, dass ich dich überhaupt nie geliebt habe. Es war einfach nur toller Sex.«
»Es war toller Sex.« Er beugte sich vor, und seine Lippen streiften ihre. »Weißt du, was es noch war?«
Sie schüttelte den Kopf, umfasste mit den Fingern seinen Arm und wartete mit angehaltenem Atem.
»Es war das erste und letzte Mal, dass ich wirklich glaubte, irgendwohin zu gehören.«
»Zu mir?«
»Zu dir, in dich, neben dich. Ich habe so was noch nie empfunden, zumindest nicht auf US -Boden. Als ich bei dir war, war ich … zu
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