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Guardian Angelinos: Die zweite Chance (German Edition)

Guardian Angelinos: Die zweite Chance (German Edition)

Titel: Guardian Angelinos: Die zweite Chance (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxanne St. Claire
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einen Typen, der mit einem Handy telefonierte und desinteressiert wirkte, doch sein Blick folgte Marc. Als er wieder über die Schulter blickte, sah er, wie ein Mann aus der Bibliothek gerannt kam, eine Kapuze über den Kopf gezogen, den Blick auf Marc geheftet. Eine Gruppe von Touristen unterbrach vorübergehend den Sichtkontakt zwischen ihnen, und er nutzte die Gelegenheit, um blitzschnell zur Kirche zu laufen, mit zwei riesigen Schritten die fünf Steinstufen zum Säulengang zu überwinden und sich einer Touristengruppe anzuschließen, die dem Regen zu entkommen versuchte.
    Im Inneren war das Licht durch die Wandmalereien und bunten Glasfenster strahlend und schaurig rot, in den Reihen hölzerner Sitzbänke sah er zum Gebet geneigte Köpfe, und Stimmen hallten hinauf zu dem, worunter sich der Architekt zweifellos den Himmel vorgestellt hatte.
    Säulen und ein breites Seitenschiff lagen um den Altar, aber überwiegend bestand die Kirche aus einem riesigen offenen Raum. Marc warf einen Blick zurück zum Eingang, ohne den Läufer mit der Kapuze zu erblicken. Er blieb bei der Gruppe von ungefähr zwanzig Leuten, die mit offenen Broschüren herumgingen, lasen, wieder aufblickten und Fotos machten. Er bewegte sich mit ihnen weiter, bis er in eine abgelegene Sitzbank schlüpfen konnte, was er genau in dem Moment tat, als der Mann mit der Kapuze hinten in der Kirche auftauchte.
    Rasch bewegte Marc sich an der Bank entlang, machte einen Bogen um eine ins Gebet vertiefte alte Frau und tauchte dann im Schatten des Seitenschiffs unter, wo er ein Brautzimmer ausgemacht hatte.
    Niemand heiratete an einem Dienstagmorgen. Er konnte ihn hier in die Falle laufen lassen und so ein paar Antworten bekommen.
    Mit der Schulter stieß Marc die Tür auf, und sie öffnete sich zu einem großen, leeren Umkleideraum, dekoriert mit Seide und pfirsichfarbenen Sofas und Sesseln und einem Dutzend raumhoher Spiegel. Er ging weiter nach hinten in einen Bereich mit einem Waschraum und Toiletten und einer weiteren Wand mit Schminkkommoden und Hockern. Genau in diesem Moment öffnete sich die Tür, und ein Schuh scharrte über den Fußboden.
    Marc schlüpfte in die Kabine, die vom Boden bis zur Decke geschlossen und durch eine geschnitzte Mahagonitür abgeschirmt war. Er schloss sie hinter sich, ohne sie zu verriegeln, weil er nicht riskieren wollte, Lärm zu machen. Die Schritte eines Mannes bewegten sich durch den Umkleidebereich. Und kamen näher.
    Langsam zog Marc seine Ruger.
    »Entschuldigen Sie, Sir, kann ich Ihnen helfen?« Die entrüstete Stimme der Frau hallte durch den leeren Umkleideraum.
    »Ich mache die Führung mit«, antwortete der Mann.
    »Das hier ist ein Privatraum, der gehört nicht zur Führung. Sie müssen gehen.«
    Als er das Geräusch eines Faustschlags hörte, sprang Marc aus seinem Versteck, und sah gerade noch eine uniformierte Frau mit einem Schrei des Entsetzens auf den Lippen rückwärts stolpern. Der Mann mit der Kapuze wirbelte herum, und Marc warf das Bein zu einem Round Kick in die Luft und rammte ihm einen Stiefel in die Magengrube. Das Gesicht des Mannes lief rot an, und er taumelte rückwärts.
    Marc hob die Pistole, und die Frau kreischte. Der andere nutzte die Ablenkung, um die Tür aufzureißen und zu türmen.
    »Hilfe!«, flehte die Frau, aus deren Nase Blut strömte.
    »Ich werde Hilfe holen«, versprach Marc, schoss aus der Tür und wieder in die Kirche, wo er nach der Kapuzenjacke Ausschau hielt.
    Der Mann war weg – oder er versteckte sich.
    Es gab zahlreiche Ausgänge an den Seiten und Verstecke ohne Ende.
    Marc unterdrückte einen Fluch, steckte seine Pistole in das Halfter und ging langsam vorwärts, wobei er in jede Sitzbank spähte. Draußen dezimierte gerade ein Regenguss die Menschenmenge.
    Der Mann war weg.
    Marc hatte etwas in Erfahrung gebracht, und nun ging es darum, was er damit anstellen sollte. Die Antwort war ihm klar, aber Zach würde das gar nicht gefallen. Zu dumm.
    JP ging beim ersten Klingeln dran. »Wir brauchen deine Hilfe.«
    »Wer ist wir?«
    »Die Guardian Angelinos.«

20
    »Großer Gott, Sam. Warum hast du mir denn nicht gesagt, dass du dir den Fuß so schlimm verletzt hast?« Zach rieb vorsichtig mit dem Handtuch über die klaffende Wunde und schätzte ab, wie gravierend sie war.
    »Hätte das einen Unterschied gemacht? Wir mussten trotzdem tun, was nötig war.«
    »Du würdest echt einen verdammt guten Soldaten abgeben«, sinnierte er und warf ihr ein flüchtiges Lächeln

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