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Guardian Angelinos: Die zweite Chance (German Edition)

Guardian Angelinos: Die zweite Chance (German Edition)

Titel: Guardian Angelinos: Die zweite Chance (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxanne St. Claire
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und ich habe einen Plan, wie.«
    Ein Spitzel? »Ich weiß nicht, wovon Sie reden.«
    »Sam«, sagte Vivi mit merkwürdig ruhiger Stimme. »Ich habe schon ein bisschen was darüber aus ihm rausbekommen. Er glaubt, du wärst absichtlich als Zeugin für Sterlings Mord platziert worden, damit der Auftragskiller sein Geld nicht bekommen kann.«
    »Nein, das ist nicht wahr«, sagte Sam und versuchte, zu ihm aufzublicken, doch ihr Kopf schlug gegen die Pistole. »Ich war zufällig dort.«
    »Egal. Du hast es gesehen.«
    »Ich habe nicht … Sie gesehen.« Konnte ihr das helfen? »Ich könnte Sie nie im Leben identifizieren«, wiederholte sie. »Nicht mal jetzt habe ich Sie richtig gesehen.«
    Er gab einen angeekelten Laut von sich. »Solange du lebst, stehst du meinem Einkommen im Weg. Ein Harvard-Mädchen wie du müsste das doch verstehen.«
    Aber sie verstand es nicht. Sie verstand überhaupt nichts. Sie begriff nur, dass sie kurz davor war, zu sterben, Zach nie wiedersehen würde und irgendwie Vivi und Billy auch noch in ihr Schlamassel mit hineingezogen hatte. Aber sie hatte nichts zu verlieren. Sie würde um ihr Leben kämpfen. Und um das ihrer Freunde. Sobald es einen Moment gab, in dem sie dem Tod nicht mehr ganz so nahe war.
    »Nimm die Nebenstrecke«, befahl er. »So, wie wir weggefahren sind.«
    »Geht es Billy gut?«
    »Nein«, sagte Vivi voller Abscheu. »Er atmet Kohlenmonoxid ein und hockt neben einem Eimer voll Benzin auf einem Ofen mit Zündflamme.«
    Sams Herz krampfte sich zusammen. Das hatte sie Billy angetan. Irgendwie hatte sie diesen Mann zu Billy geführt, und er hatte ihn für einen guten Köder gehalten. Aber statt Sam hatte er Vivi gefangen.
    »Wende hier, oder ich erschieße sie.« Seine Stimme klang tonlos.
    »Warum tun Sie’s nicht?«, provozierte Vivi ihn und Sam blieb vor Schreck die Luft weg. »Im Ernst, Kumpel, wenn Sie sie tot sehen wollen, Sie haben sie doch. Worauf warten Sie denn noch?«
    Sam unterdrückte den Impuls, Vivi Einhalt zu gebieten. Sie kannte Vivi zu gut. Es war Vivis Gabe, an Informationen zu kommen, und Sam wartete schweigend ab, ob diese Taktik funktionieren würde. Falls sie lebend aus dieser Sache herauskamen, mussten sie wissen, wer ihr wahrer Feind war.
    Falls.
    »Ich mache keine halben Sachen«, lautete die Antwort auf Vivis Frage.
    »Dann erschießen Sie uns beide und fertig. Wozu den Abstecher nach Roxbury?«
    »Um eine Nachricht abzusenden, Spuren zu vermeiden und um alles richtig zu machen.«
    »Eine Nachricht an wen?«, fragte Vivi.
    Er schwieg, doch sie spürte, wie sein Körper steif wurde, und ihrer tat es ihm gleich. Werd nicht zu sauer, Larry. Nicht so sauer, um abzudrücken. »Ich mag es einfach nicht, wenn man sich mit mir anlegt.«
    »Na ja, wer mag das schon?« Vivi war bewundernswert ruhig, sie setzte das Gespräch einfach fort, als wären sie keine Geiseln, sondern bloß drei Freunde, die durch Boston kurvten.
    »Die hätten den Job selbst erledigen sollen, wenn sie nicht zahlen wollen«, sagte er schließlich.
    »Wer sind denn ›die‹?«, fragte Vivi.
    »Die hätten es nicht richtig hinbekommen. Nicht einen Job von dieser Kragenweite«, sagte er, eindeutig eher zu sich selbst als zu ihnen. »Das sind solche Schwachköpfe. Versuchen, dich von der Straße abzudrängen und mitten auf der Straße abzuknallen. Schlampige, unprofessionelle Schwachköpfe. Immerhin sind sie schlau genug, einen Profi zu engagieren, aber dann pissen sie mir mit ihrer typisch kleinkarierten, hinterfotzigen Art ans Bein. Ich kriege meinen Beweis, ich kriege mein Geld, und ich werde ein paar von diesen Arschlöchern dafür hinter Gitter bringen, ein Haus in die Luft gejagt zu haben.«
    Sam stöhnte fast auf. »Billys Haus?«
    »Dann werden sie sich nicht mehr mit dem Zaren anlegen. Gut, stell den Wagen da drüben am Hügel in Fahrtrichtung ab.« Er lachte boshaft. »Ich kenne einen geheimen Weg von hier weg.«
    Der Hügel bei Billys Haus. Oh, Gott, er war der Sears-Techniker. Sie und Zach hatten ihn geschnappt und entkommen lassen. Sie sah ihn an, ohne ihn wiederzuerkennen. Der Schock der Erkenntnis bohrte sich so schmerzhaft in sie wie die Pistole.
    »Zieh die Handbremse an und lass die Schlüssel stecken«, ordnete er an. »Und glaub mir, eine Bewegung, die mir nicht gefällt, und diese Frau ist tot.«
    Sam spürte, wie der Wagen hielt, dann machte Vivi den Motor aus. »Wer sind ›die‹?«, fragte sie ruhig.
    »Die Scheiß-Polizei von Boston natürlich.« Er blickte auf Sam

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