Guardian Angelinos: Die zweite Chance (German Edition)
»Interessante Bettgenossen.«
»Fahr hinterher«, sagte Zach zu JP . »Vielleicht fahren sie nach Charlestown.«
Doch zwei Abbiegungen später war klar, dass sie keineswegs nach Charlestown fuhren, und Zach musste eine Entscheidung treffen. Er folgte seinem Bauchgefühl. »Bleib dran, JP . Ich will wissen, wo die zusammen hinwollen und warum.«
Ohne Widerworte fuhr JP die Mass Ave entlang und blieb in gebührendem Abstand hinter dem Prius, doch ohne ihn aus den Augen zu verlieren, bis er auf die St. Botolph Street bog.
»Paupiette’s«, sagte Zach.
»Die Frage ist also nicht, warum Kennedy bei Larkins Arbeitsstelle auftaucht, sondern, warum Larkin mit Kennedy zur Arbeit geht«, meinte Marc.
»Nicht zur Arbeit«, korrigierte Zach. »Das Restaurant ist dienstags geschlossen.«
Das dreistöckige Sandsteinhaus an der Ecke war eindeutig dunkel und verlassen. Marc fuhr die Straße entlang und verlangsamte an der Seitenstraße das Tempo, als Keegan und Larkin gerade um die Ecke bogen, zum Kücheneingang, den Zach aus seiner Position nicht sehen konnte.
»Ich weiß, wie wir in den Keller kommen«, sagte Zach. »Und wie es der Zufall will, habe ich ihn heute Morgen unverschlossen zurückgelassen.«
Marc sah ihn an. »Du steckst ja heute voller Überraschungen.«
»Tun wir’s«, stimmte JP zu.
Marc parkte ein kleines Stück entfernt, und sie schlichen in die Seitenstraße, die drei Stufen zum Kellereingang hinunter und gingen hinein.
Der Flur war genauso dunkel wie am Morgen und still bis auf Schritte von oben. Die drei pressten sich mit gezückten Waffen an die Wand, hielten sich im Schatten und bewegten sich auf die Treppe zu, wobei sie wortlos mit Handzeichen und Blicken kommunizierten.
Aus der Küche drangen Stimmen zu ihnen, gedämpft durch die Tür oben an der Treppe und die Entfernung, aber kräftig und tief genug, dass Zach ein Gespräch zwischen mindestens drei oder vier Männern mithören konnte.
JP und Marc stellten sich rechts und links am Fuß der Treppe auf, und Zach, immer noch barfuß, stieg lautlos die Treppe hinauf.
»Gentlemen, wir haben eine Menge zu feiern«, sagte ein Mann. War das Keegan Kennedy? Er war sich nicht sicher und ging noch dichter an die Tür, um zu lauschen. »Zuerst einmal ist Joshua Sterling tot, also war unsere erste und wichtigste Mission erfolgreich.«
»Jawohl!« Das Klirren von Gläsern war zu hören, außerdem das Gelächter mehrerer Männer und ein paar unverständliche Satzfetzen.
»Was noch wichtiger ist: unser Anführer wird für tot gehalten, und das passt perfekt in unsere Pläne, weil es uns nicht wehtut, sondern nur Nutzen bringt.« Diese Stimme gehörte zweifellos Detective Larkin.
Hinter Zach kam JP ein paar Schritte näher und stieß ihn leicht an. »Ihr Anführer wird für tot gehalten?«, fragte JP mit einem leisen, tonlosen Flüstern, und seine Augen leuchteten auf wie bei einem Jäger auf der Pirsch. »Weißt du, wer das ist?«
Finn MacCauley. Kein Wunder, dass JP aufgeregt aussah. Wenn ein so berühmt-berüchtigter Krimineller wie Finn MacCauley hinter Gitter gebracht würde, wäre JP s Karriere gesichert. Er wäre ein Lokalheld. Ganz zu schweigen davon, dass er einen der Chefermittler im Sterling-Mord der Komplizenschaft überführen könnte.
Zach richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf die Stimmen hinter der Tür.
Sollte JP ruhig Ruhm und Ehre ernten, für ihn spielte das überhaupt keine Rolle. Das Einzige, was für ihn zählte, war Sam zu finden, und wenn er nichts hörte, was ihm auch nur ansatzweise eine Antwort lieferte, war er hier raus.
»Sie wird jeden Moment hier sein«, sagte einer der Männer, und das Pronomen versetzte Zach einen leichten Stromstoß. Wer würde jeden Moment hier sein?«
»Und das muss richtig gemacht werden, Gentlemen«, sagte Keegan Kennedy. »Genau wie geplant. Sie muss sterben, schnell und sauber. Und dann müssen alle Beweise entfernt werden, bis auf die, die auf unseren Freund Levon Czarnecki hindeuten.«
»Der Kerl ist ein Spinner«, sagte Larkin. »Das wissen Sie, oder?«
Ein anderer Mann lachte. »Ein Spinner und ein beschissenes Chamäleon. Jedenfalls wurde die Arbeit von Hanrahan erledigt, Czarnecki kann uns also vor Gericht bringen.«
Das löste großes Gelächter aus, doch Zach runzelte bei dem Namen Hanrahan die Stirn. Hanrahan Lebensmittel … der LKW , der sie von der Brücke gedrängt hatte.
»Die Sache war ein einziges Chaos«, eine neue Stimme, eines viel älteren Mannes. »Das hätte es
Weitere Kostenlose Bücher