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Guardian Angelinos: Die zweite Chance (German Edition)

Guardian Angelinos: Die zweite Chance (German Edition)

Titel: Guardian Angelinos: Die zweite Chance (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxanne St. Claire
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gab eine Party für ihn. Sams Leben veränderte sich in dem Augenblick, als er ihr die Wohnungstür aufmachte: ein großer, böser, sexy Soldat, der sie Sammi nannte.
    Niemand hatte sie je zuvor oder seitdem so genannt.
    »Ich hab dich auch vermisst«, gab sie zu, und tief in ihrem Herzen war ihr klar, dass sie diesen Mann ebenso sehr vermisste. Sie trank einen Schluck, um diesen Gedanken fortzuspülen, und richtete den Blick auf ihre Freundin. »Und ich werde dich nicht anlügen und dir erzählen, dass ich zu beschäftigt war, um anzurufen. Du hast nie besonders gut darauf reagiert, wenn man dir Stuss erzählt hat.«
    Dafür erntete sie ein klassisches Vivi-Angelino-Grinsen, das einen ganz leicht angeschlagenen Schneidezahn entblößte und um ihre Espresso-Augen herum kleine Fältchen entstehen ließ. »Dann lass uns den Stuss vermeiden«, sagte Vivi. »Es gibt hier schon genug Mist, mit dem wir uns herumschlagen müssen.«
    »Tut mir leid, Viv«, sagte sie, erleichtert, diese Dinge endlich aussprechen zu können. »Es war einfacher, dir aus dem Weg zu gehen, als damit umzugehen, dass du wusstest, wo er war und was er machte … und warum er sich niemals bei mir gemeldet hat.«
    »Die meiste Zeit wusste ich es wirklich nicht, weil er da drüben tief in irgendwelchem streng geheimen Scheiß steckte. Und ich weiß nicht, warum er sich nie bei dir gemeldet hat, denn, ich schwör’s beim Grab meiner Mutter, er hat es mir nie erzählt.«
    »Er schämt sich, zuzugeben, warum er überhaupt mit mir zusammen war. Deswegen hat er es dir nicht erzählt.«
    »Wovon redest du?«
    »Komm schon, Vivi, wir wissen beide, was ich für ihn war. Nicht mehr als eine Bettgeschichte mit dem Titel ›Ich könnte morgen schon tot sein, also fick ich mir lieber heute Nacht das Hirn raus‹.«
    Vivi zuckte leicht zusammen. »Da unterschätzt du dich aber gewaltig, Sam.«
    »Ich sag’s nur, wie ich es sehe. Es war intensiv, und glaub mir, wir haben es beide genossen. Aber es … « Bedeutete ihr so viel mehr als ihm. »Er hat mich verletzt«, sagte sie schlicht. »Und in seiner Nähe zu sein, erinnert mich daran. Und in deiner Nähe zu sein, erinnert mich auch daran.«
    Vivi nickte. »Ich weiß. Ich wusste es schon, als du aus diesem Haus ausgezogen bist.«
    »Na ja, ich musste umziehen, als ich die Werbebranche verlassen habe. Somerville ist billiger.« Natürlich hätte sie trotzdem mit Vivi in Verbindung bleiben können, aber es war so viel bequemer gewesen, den Charles River zwischen sie treten zu lassen. Sie waren sich ab und zu über den Weg gelaufen, hatten ein paar holprige Telefongespräche geführt, und dann, in den letzten neun oder zehn Monaten, nichts mehr.
    »Ich kann das wirklich verstehen«, sagte Vivi sanft. »Du brauchst dich also nicht mehr zu entschuldigen.«
    Sam drehte die Tasse in ihren Händen. »Wann ist das mit der Verwundung passiert?«
    »Vor ungefähr einem Jahr.« Vivi warf einen Blick in Richtung Flur, dann verschränkte sie die Arme und lehnte sich nach vorn. »Er wollte nicht, dass ich es dir erzähle.«
    Sam wurde sauer. »Warum hast du es nicht mal für nötig gehalten, mir zu erzählen, dass er zu Hause und nicht mehr bei der Army ist?«
    »Weil du die letzten Male, als wir uns gesehen haben, nie nach ihm gefragt hast.«
    »Stolz lässt Menschen so handeln, Vivi.«
    Vivi nickte. »Und wenn ich deinen Namen erwähnte, musste ich schwören, dass ich es dir nicht erzähle.«
    »Warum?«
    »Stolz lässt Menschen so handeln, Sam.«
    Das saß. »Ich verstehe ja, dass du ihm gegenüber loyal bist«, sagte sie. »Es war schon immer so: ihr beide gegen den Rest der Welt. Ich mache dir überhaupt keinen Vorwurf. Es ist nur … « Sie machte eine wegwerfende Handbewegung. »Vergiss es. Es ist ein alter Hut, und es ist mir wirklich Wurst.«
    Vivi verdrehte über den Rand ihrer Tasse hinweg die Augen, als wollte sie sagen, ja, klar.
    »Wirklich«, beteuerte Sam. »Es tut mir leid, dass er verwundet wurde, aber meine Narben sind innerlich.«
    »Oha. Das geht unter die Haut.«
    »Für mich war es nicht nur Sex«, fuhr Sam sanft, aber eindringlich fort, erleichtert, es Vivi gegenüber endlich laut auszusprechen.
    »Ich weiß.« Vivi tätschelte ihre Hand. »Es ist schon ein Fluch, eine Frau zu sein. Bist du ausgeflippt, als du ihn gesehen hast?«
    »Ich hab mich zusammengerissen.« Sie zuckte mit den Schultern. »Und es ist ja auch nicht zu übersehen, dass ich momentan größere Sorgen habe als ein gebrochenes

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