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Guardian Angelinos: Die zweite Chance (German Edition)

Guardian Angelinos: Die zweite Chance (German Edition)

Titel: Guardian Angelinos: Die zweite Chance (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxanne St. Claire
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müssen?«
    Ihr Tonfall löste bei ihm den Wunsch aus, die Hand nach ihr auszustrecken und sie zu trösten, doch stattdessen krampften sich seine Hände um das Lenkrad. »Bis sie dieses Arschloch schnappen. Du hast doch gesagt, dass du zu Gegenüberstellungen gehen musst. Vielleicht entdeckst du ihn, und mit einem Schlag ist es vorbei.«
    »Ich wünschte, es wäre so einfach«, sagte sie, als er vor dem wedgewoodblauen Landhaus im Kolonialstil vorfuhr, das auf einem Hügel über einem etwa eine Meile breiten See lag.
    Augenblicklich verkrampfte sich auch sein Magen. »Trautes Heim.«
    »Ich habe ganz vergessen, wie schön es hier draußen ist«, sagte sie. »So viel Platz, und so ein toller Garten für eine Familie.«
    In seinen Augen war das Rossi-Haus nicht unbedingt schön. Als Kind hatte er darin lediglich einen Ort zum Leben gesehen, weit, weit weg von dem, was für ihn »zu Hause« war. Es war deren Haus, nicht seins. Auch im Erwachsenenalter war es für ihn immer noch ein Ort, wo er nicht wirklich hingehörte.
    Als er aus dem Auto stieg, musterte er JP s überdimensionierten F150, der zu dessen Ego passte, und Marcs silberne Corvette. Wollte er Sam wirklich mit Marc in diesem Stück Scheiße made in America rumkurven lassen? Sein Mercedes war ein Kraftpaket und so viel sicherer.
    »Sind alle da?«, fragte sie und folgte seinem Blick.
    »Alle, bis auf – « Das Aufheulen eines Motors, der dringend in den nächsten Gang geschaltet werden musste, durchbrach die Stille Sudburys, und Sam schnappte erschrocken nach Luft, als ein Streifen aus Kirschrot und Chrom in die Einfahrt segelte. »Chessie. Keine Geschwindigkeitsbegrenzung, über die sie sich nicht hinwegsetzt, und kein Computer, in den sie sich nicht reinhacken könnte.«
    Er führte Sam zur Haustür und wusste schon, wer sie öffnen und was derjenige zu Zach sagen würde. Die Frage war, was Onkel Nino zu Sam sagen würde. Würde Zach die Ehrlichkeit, die er gegenüber seinem Großonkel an den Tag gelegt hatte, bereuen?
    Er griff nach dem Türklopfer aus Messing mit dem stilisierten R.
    »Du klopfst an deinem eigenen Haus an?«, fragte Sam.
    »Ich wohne hier nicht mehr.« Die glänzende rote Tür mit Schnitzereien aus dem Unabhängigkeitskrieg öffnete sich, und da stand Nino, rund und leuchtend wie ein Feuermelder. Sein fassförmiger Brustkorb ragte aus dem Oberteil einer weißen Schürze hervor, die zum schütteren Silberhaar, einem breiten Lächeln und schwarzen Augen voller Fröhlichkeit passte.
    Er breitete die Arme weit aus und zog sie beide an sich. Seine Umarmung war fest, solide und stark.
    » Zaccaria «, raunte er und sprach den Namen genauso aus, wie er ihn die ersten zehn Jahre seines Lebens gehört hatte, ein Name, der für amerikanische Ohren viel zu weiblich klang, aber in seinen so selbstverständlich. Zaccaria war er lange vor Zach gewesen. Lange bevor er zum Waisen geworden und mit seiner Schwester nach Amerika eingeschifft worden war. »Benvenuto a casa «, sagte Nino. Immer begrüßte er Zach auf diese Weise: Willkommen zu Hause . Nino bemühte sich so sehr darum, dass dies hier Zachs Zuhause wurde.
    » Grazie, prozio .«
    Er löste sich aus der Dreiecksumarmung, als Nino Sams Gesicht in seine großen Hände nahm, und es ihr auf diese Weise unmöglich machte, irgendjemanden oder irgendetwas anderes anzusehen als ihn. Offensichtlich war eine erneute Vorstellung unnötig. Nino betrachtete ihr Gesicht, als würde er sich jeden Winkel und jede Form einprägen.
    »Samantha.« Es klang wie ein lang gedehnter Seufzer der Erleichterung.
    Nino schaute zu Zach hoch, legte eine knotige, knochige Hand direkt auf Zachs Narbe und ließ sie dort ruhen, wobei er mit einer Hand Zach und mit der anderen Samantha berührte, als wollte er sie vereinen.
    »Ich habe dir doch gesagt, dass sie zurückkommen würde«, sagte Onkel Nino zu ihm. »Habe ich es dir nicht gesagt?«
    »Das hast du.«
    Zach spürte, wie Sam sich neben ihm versteifte, und lachte. »Er will nur, dass du wieder dieses Pesto machst, Sam.«
    »Heiliger Strohsack, die Sau muss von Logan aus eingeflogen worden sein.« Die laute, derbe Stimme konnte nur einem gehören. Zach war kaum zur Tür reingekommen, und JP legte schon los.
    » JP Rossi!« Tante Frans Stimme weckte Kindheitserinnerungen, selbst wenn sie gedämpft war. »Es ist mir egal, wie alt du bist, in meinem Haus nimmst du solche Wörter nicht in den Mund.«
    »Ma. Ich hab Zach gerade lachen gehört. Das bedeutet, dass Schweine

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