Guardian Angelinos: Die zweite Chance (German Edition)
wieder über ihre Firma mit dem lächerlichen Namen ereifert. Alles, was er wollte, war seinen Cousin zu überreden, damit der bei diesem Gig für ihn einsprang. Marc Rossi war ein Meisterschütze, ein früherer FBI -Agent und vor allen Dingen unvoreingenommen, was Samantha Fairchild betraf. Er würde sich nie von seinen Gefühlen leiten lassen. Er würde nie mit den Gedanken bei dem Körper sein, den er beschützen sollte.
Oder vielleicht doch?
Der Gedanke durchfuhr ihn wie ein Blitz. Nicht dass er eifersüchtig auf irgendeinen seiner Cousins war. Ihm gefiel einfach die Vorstellung nicht, einen anderen Mann bei Sam zu wissen.
Wenn das so war, sollte er den Job selbst machen.
Fluchend setzte er die Debatte mit sich selbst fort, während er um den Block kreiste und die beiden Ausgänge zur Seitenstraße hinter dem Gebäude überprüfte. War es hier sicherer oder sollte er sie vorne rausbringen?
Ein Mann überquerte die Straße, die Kapuze über den Kopf gezogen, die Kopfhörer herunterbaumelnd, den Blick auf das Gebäude gerichtet. Suchte er nach Sam? Ein Joggerpärchen lief vorbei, zwei ins Gespräch vertiefte Männer blickten auf die Wohnungen. Versuchten sie sie zu finden? Ein roter SUV mit getönten Scheiben rollte in der Gegenrichtung vorbei, so langsam, dass er womöglich die Gegend auskundschaftete.
Verdammt, wie konnte er denn sicher sein? Zach nahm sein Handy und drückte Vivis Kurzwahl. »Bring sie jetzt runter. Hinterausgang, zur Beacon-Seite.«
Weniger als fünf Minuten später saß Sam im Auto, und sie rasten Richtung Mass Pike davon. Sie rutschte auf dem Sitz hin und her, blickte aus dem Fenster und schwieg. Es würde eine lange Fahrt werden, wenn nicht einer von ihnen das Schweigen brach und etwas sagte.
»Ich erinnere mich an dieses Auto«, sagte sie schließlich. »Hast du es nicht gemeinsam mit deinem Onkel umgebaut?«
»Ja. Ich habe es für zwei Riesen in der Highschool gekauft, und mein Onkel hielt das für das einzig Vernünftige, was ich je gemacht hatte. Er hat mir geholfen, es wieder in Schuss zu bringen.« Es war auch das einzige Projekt, das er und sein Onkel Jim komplett ohne die Hilfe von JP , Marc oder Gabriel Rossi durchgezogen hatten. Von den vier zusammen aufgewachsenen Jungen war Zach natürlich der Einzige, der von seinem Onkel, dem Anwalt und späteren Richter, beaufsichtigt wurde. Es mochte also zwar eine Art Jugendgefängnis gewesen sein, da draußen in der Garage mit Onkel Jim, aber das Ergebnis war ein schöner, fünfundzwanzig Jahre alter 300E gewesen, in erstklassigem Zustand und autobahntauglich.
»Und natürlich wird dein Onkel heute da sein.«
»Natürlich. Und JP , mein ältester Cousin.« Er ließ einen Augenblick verstreichen und fügte dann hinzu: »Er ist Cop.«
»Ach, das wird ja immer besser.« Sam schlug die Beine übereinander. Sie trug immer noch die Jeans, in der sie gekommen war, hatte sie aber mit einem lockeren Strickpulli kombiniert, der vermutlich Vivi gehörte. »Wofür steht JP ?«
»Just Perfect.« Auf ihr leises Lachen hin, fügte er hinzu, »Glaubst du mir nicht? Frag ihn. Er wird es dir bestätigen. Bist du ihm schon mal begegnet?«
»Ja, als ich die Rossis einmal mit Vivi besucht habe. Du warst in Übersee. Es war eine Geburtstagsparty für deinen Onkel.«
Zach wechselte die Spur, und ein dunkelroter Expedition fünf Autos weiter hinten tat dasselbe. War das der SUV , den er in Vivis Straße gesehen hatte? Sein Magen krampfte sich zusammen, während sein Blick zwischen der Fahrbahn vor ihm und hinter ihm hin und her schnellte.
Oh, ja. Eine sehr lange Fahrt.
»Und wer gehört noch zu deiner riesigen Familie?«, fragte Sam. »Es wird besser sein, du frischst meine Erinnerung noch mal auf.«
Genau genommen war es nicht seine Familie, aber er entschied sich, sie nicht zu korrigieren. » JP ist mit achtunddreißig der Älteste, dann kommt Marc, dann Gabe, der heute nicht da sein wird.« Denn Gott allein wusste, wo Gabe sich im Moment aufhielt. Wo auch immer er war, er war ein Haudrauf. Zu schade, denn Gabe war der Einzige seiner Cousins, dem Zach wirklich vertraute. Marc war notfalls erträglich. JP war einfach nur ein Schwachkopf.
»Und jetzt die Mädchen«, forderte sie ihn auf.
»Ja, dem Alter nach kommen jetzt Vivi und ich, dann Nicki und Chessie, mit fünfundzwanzig das Nesthäkchen. Plus Tante Fran, Onkel Jim, und natürlich mein Großonkel Nino, Jims Vater und Großvater der Rossi-Kinder.«
»Aber soweit ich mich erinnere, nennt
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