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Guardian Angelinos: Die zweite Chance (German Edition)

Guardian Angelinos: Die zweite Chance (German Edition)

Titel: Guardian Angelinos: Die zweite Chance (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxanne St. Claire
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wie ihn, der nie irgendwo wirklich hingepasst hatte, der den größten Teil der letzten zwanzig Jahre niemandem wirklich viel bedeutet hatte und der für den Rest seines Lebens wegen unnötiger Fehler Schuldgefühle mit sich herumschleppen würde.
    Sie verdiente einen ganzen Mann, innerlich wie äußerlich. Er sah wohl so elend aus, wie er sich bei diesem Gedanken fühlte, denn als er Onkel Nino hereinließ und ihm mit den Lebensmitteltüten half, die dieser bei sich hatte, erntete er ein lautes, missbilligendes Zungenschnalzen und ein Kopfschütteln.
    »Was?«, fragte Zach.
    »Dir geht es schlecht, ragazzino .«
    »Ich habe Hunger. Was machst du?«
    Nino zog eine Salami aus einer Plastiktüte und drückte sie ihm in die Hand. »Essen gibt’s später. Iss die jetzt. Wo ist deine Freundin?«
    »Schutzperson«, sagte er.
    Nino blickte über die Schulter. »Was?«
    »Sie ist nicht meine Freundin, sondern meine Schutzperson. Das ist der Fachausdruck für jemanden, der von einem Bodyguard beschützt wird.«
    »Schutzperson, so’n Quatsch. Sie ist deine Freundin, oder zumindest sollte sie es sein.«
    Zach lächelte und setzte sich an den Küchentisch, um sich Salami und Reggiano-Käse abzuschneiden, während sein Großonkel kochte, eine Tätigkeit, die ihm so vertraut war, dass er Nino nicht einmal anzusehen brauchte. Er erkannte am Geräusch seines Messers und dem Duft im Raum, was er gerade zerkleinerte. Salbei.
    Aber das Déjà-vu ging noch weiter und beschwor eine Erinnerung aus früheren Zeiten herauf. Seine Mutter. Kleine, handbemalte blaue Kacheln über dem Herd und ein Hund, der ihnen zugelaufen war und den sie Aldo genannt hatten. Was so viel bedeutete wie Alter.
    Gott, er hatte lange nicht mehr an Aldo gedacht. Als er ihnen weggenommen worden war, hatte Vivi so heftig geweint, dass sie sich übergeben hatte und Zach sie sauber machen musste. Er vermisste Aldo immer noch, als sie in die Staaten kamen und keinen Hund bekommen konnten, weil Chessie eine Allergie dagegen hatte.
    »Hat sie bei der Gegenüberstellung den Mörder erkannt?«, fragte Nino und riss ihn aus seinen unerfreulichen Erinnerungen.
    »Nein, sie ist ziemlich schussscheu, was das angeht.« Er erzählte Nino eine Kurzfassung der Geschichte mit Billy Shawkins. Aber seine Gedanken schweiften wieder zu Aldo. Und in jene blau-weiße Küche.
    »Ich frage mich, was meine Mutter zu Sam sagen würde«, sagte er, sich kaum bewusst, dass er es laut ausgesprochen hatte. Aber das Klappern von Ninos Messer, das auf dem Schneidebrett abgelegt wurde, bestätigte es ihm.
    »Deine Mutter hatte eine ausgezeichnete Menschenkenntnis. Eigensinnig bis zum Gehtnichtmehr.«
    »Du kanntest sie doch gar nicht richtig«, entgegnete Zach.
    »Ich bin ihr ein paarmal begegnet, und sie war vom selben Blut, also war sie wie ich, und ich kenne mich. Ein guter Menschenkenner.«
    Zach biss von dem harten Käse ab, und er schmeckte und roch nach Heimat, was die Erinnerungen noch schmerzlicher machte. »Das muss sie wohl gewesen sein«, sagte er. »Denn sie liebte mich wahnsinnig.«
    Nino drehte sich um, seine dunklen Augen blickten sanft. »In deiner Stimme ist Schmerz.«
    »Ich habe Reggiano im Mund«, sagte er kauend. »Keinen Schmerz.«
    »Sie hat dich nicht geliebt.«
    Zach erstarrte mitten im Kauen, und seine Miene verfinsterte sich. »Ja, klar.«
    »Es ging weit über Liebe hinaus, insbesondere bei dir. Sie war vernarrt in dich. Die Sonne ist für sie nur wegen dir auf- und wieder untergegangen. Für sie warst du der Grund, zu atmen, zu arbeiten, aufzuwachen und zu schlafen. Sie glaubte – «
    Zach hielt sein Salami-Schneidemesser in die Höhe. »Ich versteh schon, was du meinst.«
    »Wirklich?«, fragte Nino. »Tust du das wirklich, Zaccaria? Ich habe nämlich den Eindruck, dass du ihr nie verzeihen konntest, dass sie gestorben ist und dich ohne eigenen Fanclub zurückgelassen hat.«
    Er starrte den alten Mann an. »Hast du dich mit Nicki unterhalten? Das ist ziemlich tiefschürfender Psychokram ohne realistische Grundlage.«
    Nino schüttelte nur den Kopf, wie er es immer tat, wenn ihm der Sinn der Worte entging, egal in welcher Sprache. »Du kannst keine Freundin haben, wenn du dich nicht selbst liebst. So einfach ist das.«
    Zach legte die Salami neben den Käse, stand auf und ging zur Tür. »Danke für den Imbiss, Nino. Ich sehe mal nach, ob – «
    Sammi stand mit dem Handy in der Hand im Wohnzimmer, nur einen Meter entfernt. Scheiße. Wie viel hatte sie von diesem

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