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Guardian Angelinos: Die zweite Chance (German Edition)

Guardian Angelinos: Die zweite Chance (German Edition)

Titel: Guardian Angelinos: Die zweite Chance (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxanne St. Claire
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mir einen Kosenamen gibt.«
    »Bin ich nicht. Ich habe dir viele gegeben.«
    »Aber nicht aus demselben Grund.«
    Gott, das hoffte er. »Welchen Grund hat er denn?«
    Sie deutete mit dem Kopf in Richtung des Gebäudes. »Lass es dir von ihm erzählen.«
    Aus der Tür trat eine Gruppe Männer, alle mit dunkelgrauen Overalls bekleidet, Mundschutz und Lunch-Boxen in den Händen und ins Gespräch vertieft. Und unter den sechs oder sieben, teils groß, teils alt, manche schwarz und manche weiß, musste einer sein, der Sam Fairchild Herzblatt nannte. Zach hatte bei seiner Internetrecherche Fotos von ihm gesehen, konnte ihn auf die Entfernung aber nicht erkennen.
    »Kann ich ihm entgegengehen? Er kennt ja dein Auto nicht.«
    Er blickte sich noch mal um und nutzte seinen sechsten Sinn, den er auf Hunderten von Patrouillengängen geschärft hatte. »Ja, aber ich komme mit.«
    Ein leichter Anflug von Panik blitzte in ihren Augen auf. »Nein, er wird nicht wissen, wer du bist.«
    Schämte sie sich für sein Aussehen? Die Narbe brannte, weil ihm das Blut ins Gesicht schoss. »Ich bin sicher, dass er im Gefängnis Schlimmeres als mich gesehen hat.«
    »Ich würde nur gern … zuerst mit ihm sprechen. Ihm sagen … wer du bist.« Sie schien wirklich ein wenig panisch zu sein.
    »Ich werde mich vorstellen.« Er stieß die Tür auf, stieg aus und schaute über das Autodach hinweg zu ihr hin, die dasselbe tat und mit alarmiertem Gesichtsausdruck um den Wagen herumkam.
    Das Geräusch der Wagentür ließ die Männer aufblicken, und Sam winkte. »Hey, Billy.«
    Ein paar Männer sagten etwas, lachten, und dann löste sich einer aus der Gruppe und strahlte Sam an. Einer der Schwarzen, von schlanker Gestalt und mit grauen Einsprengseln im kurz geschorenen Haar. Als Billy näher kam, konnte Zach einen Goldzahn unter seinen vorderen Zähnen erkennen und ein paar tiefschwarze Pigmentflecken auf der schokoladenfarbenen Haut.
    Ein ziemlich markant aussehender Mann, den man eigentlich kaum mit einem anderen verwechseln konnte, dachte er, während Sam auf ihn zuging.
    Billys Aufmerksamkeit schwenkte von ihr zu Zach, und sein Schritt verlangsamte sich deutlich. Zach war es egal, doch Sam bemerkte den zögerlichen Gang ebenfalls. Er hasste es, wenn Leute so auf seine Verwundung reagierten.
    »Hallo, Billy, Überraschung.«
    »Das gibt’s ja nicht!« Billy streckte die Arme nach Sam aus und umarmte sie zärtlich. »Dich hat der liebe Gott geschickt, sag ich dir. Ich kann es kaum abwarten, nach Hause zu kommen, und ich hatte überhaupt keine Lust, in diese miefigen Busse zu steigen.« Er drehte sich zu Zach um, trat einen Schritt zurück und betrachtete ihn.
    »Billy, das ist – «
    »Ich weiß, wer das ist.«
    Ach ja? Sam sagte nichts und lächelte gezwungen.
    »Ich erkenne ihn.«
    Zach spürte, wie ihm der Mund offen stehen blieb. »Wirklich?«
    »Ich weiß nicht mehr, wie der Kerl heißt«, sagte er und strich sich über den nicht vorhandenen Bart.
    »Zach«, half Sam ihm leise auf die Sprünge. »Sein Name ist Zach.«
    »Ja, genau.« Billy zeigte auf ihn. »Angel oder Angelo oder – «
    »Angelino.« Zach streckte die Hand aus. »Tut mir leid, ich kann mich nicht erinnern, Ihnen schon mal begegnet zu sein, Billy.«
    Sie schüttelten einander die Hände, und Billy zeigte seinen Goldzahn mit einem eingravierten Kruzifix. »Wir sind uns nie begegnet, aber Samantha hat mir alles über Sie erzählt.«
    Hatte sie das? Ein ungewohnter Ruck durchfuhr Zach, etwas, das man wohl als … Schauer bezeichnete.
    »Billy«, sagte sie sanft mit warnendem Unterton. Wovor warnte sie ihn? Vor etwas, das er nicht sagen sollte? Ein Geheimnis, das sie teilten? Über ihn?
    »Aber du hast mir doch von ihm erzählt. Warum soll ich lügen, Herzblatt? Ich kann nicht lügen, wenn Jesus zusieht. Und Er sieht zu.« Er legte ihr die Hand, in der er eine Schutzmaske trug, auf den Rücken und die andere, die eine Iso-Lunch-Box hielt, auf Zachs und schob beide in Richtung Auto. »Wir haben in den vergangenen Jahren ’ne Menge langer Gespräche geführt, und meine Freundin Samantha hat mir alles erzählt über den Jungen, der in den Krieg zog und sie vergessen hat. Was hat Sie erwischt? Granatsplitter? USBV ?«
    Diesmal war es Zach, der mit der Antwort zögerte. »Ich habe sie nicht vergessen.«
    »Nein? Was ist denn dann mit Ihnen passiert? Abgesehen davon, dass Sie in einen üblen Sprengsatz gelaufen sind? Kein Auge da drunter? Ist ’ne ganz schöne Narbe.«
    Zach schielte

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