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Guardian Angelinos: Die zweite Chance (German Edition)

Guardian Angelinos: Die zweite Chance (German Edition)

Titel: Guardian Angelinos: Die zweite Chance (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxanne St. Claire
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Bockmist mitbekommen?
    »Wir müssen wegfahren«, sagte sie.
    »Wieder zum Polizeirevier?«
    »Nach Revere. Ich muss Billy sehen.«
    Er blickte sie fragend an, und sie hielt das Telefon hoch, als würde das die Erklärung liefern, aber alles, was er lesen konnte, war »Suffolk County, Abteilung Bewährungshilfe«.
    »Sie ist von Adam Bonner, seinem Bewährungshelfer. Er schreibt, es gebe Probleme wegen Billys Anwesenheit am Arbeitsplatz, und meint, ich sollte mal mit ihm reden.«
    »Persönlich? Kannst du ihn nicht anrufen?«
    Sie schüttelte leicht den Kopf und sah ihn traurig an. »Ich will ihn sehen, Zach. Ich muss ihn sehen. Natürlich muss ich mit ihm reden, wenn er nicht bei der Arbeit erscheint, was ihm gar nicht ähnlichsieht. Aber nach dem heutigen Tag war das hier«, sie wackelte mit dem Telefon, »wie eine Nachricht aus der Vergangenheit. Ich muss ihn wirklich sehen. Eigentlich würde ich lieber alleine hinfahren, aber ich weiß, dass du mich nie lassen würdest.«
    »Das siehst du richtig.« Immerhin war es besser, als hier zu bleiben und sich einer Psychoanalyse durch seinen Großonkel zu unterziehen.
    Nino beteuerte, dass er alleine das Haus verlassen konnte und abschließen würde, sie gingen also zur Seitenstraße hinaus, wo Zach seinen Wagen geparkt hatte. Trotz des Nachmittagsverkehrs kurvte er mit Leichtigkeit durch die Straßen des Warehouse District von Revere, ständig auf der Hut vor möglichen Verfolgern, bevor sie mehrere Bahngleise überquerten und schließlich auf den Parkplatz eines riesenhaften, fensterlosen Gebäudes mit der Aufschrift North Side Paints fuhren.
    »Normalerweise kommt er aus der Seitentür da drüben«, sagte Sam und zeigte auf eine metallene Doppeltür an einem halbleeren Parkplatz.
    »Bist du oft hier?«, fragte er.
    »Sooft ich kann. Er hat kein Auto und muss, glaube ich, mit drei verschiedenen Bussen und dem Zug fahren, um nach Hause zu kommen. Darum hole ich ihn manchmal nach der Schicht ab, wenn ich frei habe.« Sie blickte auf die Uhr am Armaturenbrett. »Die in fünf Minuten vorbei ist.«
    Er parkte an einer Stelle, von der aus sie den Eingang überblicken konnten, und sah sich dabei auf dem Gelände um.
    »Ich habe gesehen, wie eine Farbenfabrik abgebrannt ist, drüben in Pakistan vor ein paar Jahren«, sagte er und nahm das Gebäude in Augenschein. »Der Brand und die Explosion waren echt krass. Natürlich war es Brandstiftung, aber den Gestank werde ich nie vergessen.«
    »Ich wusste gar nicht, dass du in Pakistan warst.«
    Natürlich nicht, er hatte den Kontakt ja auch lange vor Pakistan abgebrochen.
    »Was hast du denn da gemacht?«
    »Unter anderem die Farbenfabrik in die Luft gejagt.«
    Sie schnappte leicht nach Luft. » Du hast das Feuer gelegt?«
    »Nicht ich allein.« Er klopfte auf dem Lenkrad herum, ließ die Höhe und Breite dieser Fabrik auf sich wirken und malte sich aus, wie sie mit ihr fertig geworden wären. »Aber, so viel kann ich sagen, es war eine saubere Sache. Niemand wurde verletzt.«
    »Überhaupt niemand?«
    »Na ja, keiner von den Guten.« Er legte den Kopf schief. »Zu denen ich gehörte.«
    »Immer noch gehörst«, sagte sie sanft. »Selbst wenn du Farbenfabriken in die Luft jagst.«
    »Vergangenheitsform. Jetzt jage ich nichts mehr in die Luft.«
    »Aber du gehörst immer noch zu den Guten.« In ihrem Lächeln lag Schalk. »Du gehörst zu den Guardian Angelinos.«
    Er schnaufte leise. »Du und meine Schwester.«
    »Was ist mit mir und deiner Schwester?« Er hörte den sanften Spott in ihrer Stimme und blickte sie verstohlen an. Ihre Augen funkelten wie Saphire.
    »Es geht dir schon besser, oder, Sam?«
    »Es geht mir immer besser, wenn ich hierherkomme.« Sie wies auf das Gebäude.
    »Ja, nichts hebt die Stimmung mehr als eine Farbenfabrik.«
    Sie lachte wieder. »Ich weiß, dass ich gleich Billy sehen werde. Und das macht mich einfach glücklich.«
    Ein Funken Eifersucht flackerte auf und überraschte ihn durch seine Heftigkeit. »Magst du ihn so sehr?«
    »Ich liebe ihn«, sagte sie und und gab dem Funken Nahrung.
    »Ernsthaft?«
    »Ernsthaft. Wie könnte ich ihn nicht lieben? Ich habe das Leben dieses Mannes von Grund auf zerstört, ihm viele Tage und Nächte gestohlen und ihn für zehn Jahre ins Gefängnis gebracht, und jetzt, wo er wieder draußen ist, nennt er mich Herzblatt.«
    »Herzblatt?« Er erstickte fast an den Flammen der Eifersucht. »Dich?«
    Sie stupste ihn leicht. »Du brauchst nicht so erstaunt sein, dass ein Mann

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