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Guardian Angelinos: Die zweite Chance (German Edition)

Guardian Angelinos: Die zweite Chance (German Edition)

Titel: Guardian Angelinos: Die zweite Chance (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxanne St. Claire
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Haar fiel ihm bis auf den Kragen, und er war definitiv nicht so groß, wie sie in Erinnerung hatte. Oder doch?
    O Gott. Es war, als säße sie wieder in der Gegenüberstellung.
    Mit einer Hand an der Pistole und der anderen am GPS -Gerät drückte Zach ein paar Knöpfe. Er warf es zurück ins Auto und bewegte leicht das Kinn in Richtung des Mannes. »Hände auf die Haube. Beine auseinander.«
    Er erntete einen abschätzigen Blick, aber der Mann legte die Hände flach auf die Motorhaube des Lieferwagens, spreizte die Beine und ließ zu, dass Zach ihn abtastete.
    Zach machte einen Schritt zurück und nickte Sam zu. »Komm raus und sieh ihn dir an.«
    »Was soll sie sich ansehen?«, fragte der Mann. »Seid ihr zwei irgendwie pervers oder so?«
    Sam ignorierte die Bemerkung und kam näher.
    »Seine Heimatadresse auf dem Navi stimmt mit der Adresse auf seinem Führerschein überein«, sagte Zach. »Erkennst du ihn wieder?«
    Der Mann kniff die blauen Augen zusammen und sah sie argwöhnisch an. »Wer zum Henker sind Sie? Warum sollten Sie mich wiedererkennen?«
    »Drehen Sie den Kopf«, sagte sie.
    Der Mann starrte sie bloß an. »Fick dich.«
    »Umdrehen«, befahl Zach und hielt dem Mann die Pistole an den Kopf.
    Er wandte ihr sein Profil zu, und Sam sah genauer hin. Keine Pockennarben. Kein Höcker. Und keiner konnte seine Haare in einer Woche so lang wachsen lassen.
    Es sei denn, er wäre in jener Nacht verkleidet gewesen.
    »Würden Sie bitte wieder geradeaus schauen?«
    Er tat es, und seine Miene wurde weicher. »Wen suchen Sie, Lady? Warum starren Sie mich so an?«
    Sie hatte den Mörder nur zwei Worte sagen hören … Ich bin drin … aber die Stimme dieses Mannes war völlig anders. Das glaubte sie zumindest.
    Die nur allzu vertraute Spirale aus Zweifeln, die sie wiederum in Zweifel zog, drehte sich tief unten in ihrem Bauch.
    »Nein.« Sie schüttelte den Kopf und blickte dann Zach an. »Er ist es nicht.«
    »Bist du ganz sicher?«
    Sie war sich bei gar nichts ganz sicher, außer, dass sie gerade einen Sears-Techniker angehalten hatten, dessen einziges Verbrechen war, dass er sich verfahren hatte. Hoffte sie.
    »Das ist er nicht«, wiederholte sie und ging zum Auto zurück. Sie wurde langsamer, blickte sich noch einmal um und zuckte entschuldigend mit den Schultern. »Tut mir leid, Sir. Wirklich.«
    Zach warf ihm seine Brieftasche zu, der Mann versuchte, sie zu fangen und verfehlte sie. Er hob Werkzeug und Brieftasche auf, und bis er sich wieder aufgerichtet hatte, waren sie wieder halb die Straße hinunter.
    Sam beobachtete im Seitenspiegel, wie er kopfschüttelnd wieder in seinen Lieferwagen stieg.
    »Manchmal«, sagte sie schließlich, »denke ich, ich werde nie wieder meinem Urteilsvermögen trauen können.«
    »Dann wirst du es schwer haben im Gerichtssaal, Sammi. Und auch sonst überall im Leben.«
    »Als wenn ich das nicht wüsste.«
    »Irgendwann musst du lernen, deinem Instinkt wieder zu trauen. Selbst wenn er falsch ist, wie meiner eben.« Er legte seine Hand auf ihre, als wäre es das Natürlichste auf der Welt. Und merkwürdigerweise war es das auch. Sam rührte sich nicht, sondern genoss einfach nur die Wärme und Stärke in jener Hand, die gerade eine Pistole gehalten hatte, bereit, für sie zu töten, wenn es sein musste.
    »Ich weiß«, stimmte sie zu.
    »Ansonsten«, fuhr er fort, »wirst du niemals eine Entscheidung treffen können, die du nicht hinterfragst. Du wirst niemals an dich glauben.«
    Ganz genau. »Das ist meine größte Angst.«
    »Dann bekämpfe sie und mach dich nicht für den Rest deines Lebens wegen eines Fehlers fertig. Das ist einfach die beschissenste Art zu leben.«
    »Du sprichst wohl aus Erfahrung, Zach.«
    Er zuckte nur ausweichend die Achseln.
    »Ich weiß, dass ich nicht jede Entscheidung hinterfragen sollte«, sagte sie. »Ich meine, diesen Kerl anzuhalten, war richtig.«
    »Aber hallo. Wenn das der Typ gewesen wäre, der Sterling umgebracht hat und jetzt hinter dir her ist, dann – «
    »Hinter mir her sein könnte «, korrigierte sie. »Wir haben keinen Beweis.«
    »Du denkst also, als du hinter deiner Wohnung beinahe umgefahren wurdest und zweimal auf uns geschossen wurde, war das nur einer der willkürlichen Überfälle aus dem fahrenden Auto, wie sie in Somerville jede Nacht vorkommen?«
    Sie schloss seufzend die Augen und machte sich nicht die Mühe, etwas zu entgegnen. »Aber das war nicht der Mann«, sagte sie. »Obwohl, was ist denn, wenn er an dem Abend

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