Guardian Angelinos: Die zweite Chance (German Edition)
uns rausfinden, wenn wir den Chip aus der Kamera besorgen.«
»Da wir deine Größe kennen und den Winkel, aus dem dieses Bild aufgenommen wurde, denke ich, dass wir die Kamera finden können. Ich bin ziemlich gut in so was.« Gabe schickte ein arrogantes Grinsen hinterher. »Scheiße, ich bin in allem gut.«
»Ist das das kleine Verbrechen?«, fragte sie.
»Ein simpler Einbruch in ein Restaurant«, meinte Gabe. »Nichts Dolles. Wenn ich den Chip aus einer versteckten Überwachungskamera kriege, kenne ich jemanden, der rausfinden kann, wohin laut Programmierung ihre Bilder übermittelt werden. Wir wüssten dann, wo sie hingehen, und wir könnten vielleicht erfahren – vorausgesetzt, sie ist nicht rechtmäßig durch den Restaurantbesitzer installiert worden – wer den Mord überwacht und vielleicht, wer dafür bezahlt hat.«
»Im Moment ist das die einzige Spur, die wir haben, und vielleicht eine, die die Polizei nicht hat«, sagte Zach. »Ich denke, es ist einen Versuch wert, um an alle Informationen zu kommen, die wir kriegen können.«
Sam sah das genauso. »Aber die Polizei hat den Keller durchkämmt. Es war ein Tatort. Wollt ihr mir etwa weismachen, dass sie eine versteckte Kamera nicht gefunden haben und deshalb nicht wissen, wer die Filme hat? Sie hätten sie doch als Beweis beschlagnahmt.«
»Hey, vielleicht haben sie das«, sagte Gabe. »Vielleicht haben die Scheiß-Bullen dir das Bild hier geschickt.«
Sie und Zach tauschten einen Blick aus und dachten beide an das, was JP in Sams Akte gefunden hatte. In Zweifel ziehen, einschüchtern, Anreiz zum Lügen geben.
Aber würde wirklich jemand einen Beweis für einen Mord vernichten, um an sie heranzukommen?
»Das ist aber weit hergeholt«, sagte sie.
»Das ist so meine Art«, erwiderte Gabe. »Was meinst du, Cousin? Lust auf ein Abenteuer?«
Gabe und Zach grinsten sich gegenseitig an wie Lausbuben, die kurz davor waren, den Spielplatz zu verwüsten.
»Ich will euch ja wirklich nicht den Spaß verderben«, sagte Sam. »Aber ich habe einen Schlüssel und kenne den Alarmcode. Wir können einfach reinspazieren.«
»Den Schlüssel zum Weinkeller?«, fragte Zach.
»Ich weiß, wo einer versteckt ist. Allerdings gibt es nie eine Garantie, dass das Restaurant leer ist. Der Küchenchef kommt frühmorgens, genauso wie der Oberkellner und der Sommelier. Außerdem gibt es eine Putzkolonne. Es ist ziemlich unwahrscheinlich, reinzukommen, ohne jemanden anzutreffen. Aber die Idee gefällt mir trotzdem, und ich finde, wir sollten es tun.«
»Ach, wisst ihr, wenn keine Tücke dabei ist, bin ich raus.« Gabe lachte, als Sam ein verdutztes Gesicht machte. »War nur ein Scherz, Süße. Aber im Ernst, wenn ihr mich nicht braucht, wäre ich viel glücklicher, wenn ihr beiden euch darum kümmert und ich mich bedeckt halten könnte. Wenn du mir deine Körpergröße auf den halben Zentimeter genau sagst, kann ich Zach eine Formel geben, die euch hilft, die Kamera zu orten, zumindest ziemlich genau. Dann holt ihr euch den Chip, wofür ihr ein paar Minuten und ein paar Werkzeuge braucht, die ich euch gebe. Danach treffen wir uns und ihr händigt ihn mir aus.«
»Eins fünfundsechzigeinhalb, barfuß«, sagte Sam. »Rufen wir Detective O’Hara an und sagen ihm, dass mir jemand dieses Bild geschickt hat?«
Zach sah sie an, als hätte sie sie nicht mehr alle. »Nein.«
»Okay, du hast Recht. Ich mach mich fertig zum Aufbruch. Je früher wir da sind, desto geringer das Risiko, dass jemand in der Küche ist.« Als sie an Zach vorbeiging, fuhr er ihr mit einem Finger über die Fingerknöchel und warf ihr ein heimliches Lächeln zu.
»Diesmal stellst du deine Entscheidung nicht infrage, Sammi.«
»Versprochen.« Sie ging hinaus, durchs Wohnzimmer und auf die Treppe zu, als sie ihre unter dem Esstisch zurückgelassenen Flip-Flops bemerkte, die sie verloren hatte, als er sie hochgehoben und genau wie Rhett Butler zum Bett getragen hatte.
Ein Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus, sie wechselte die Richtung und griff unter den Tisch, um die Schuhe zu holen.
»Verstehst du jetzt, was ich dir gesagt habe?«, sagte Zach mit leiser und verschwörerischer Stimme, aber laut genug, dass sie es hören konnte.
Sie erstarrte, als ihre Finger sich gerade in die Riemen hakten. Lauschen war nicht die feine englische Art, aber wenn es der Mann war, den sie einmal geliebt hatte, der über sie sprach … wie konnte sie da widerstehen?
»Ja, du hast Recht«, sagte Gabe. »Du machst
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