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Guardian Angelinos: Tödliche Vergangenheit (German Edition)

Guardian Angelinos: Tödliche Vergangenheit (German Edition)

Titel: Guardian Angelinos: Tödliche Vergangenheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxanne St. Claire
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… reine Dummheit eine andere.
    Sie stieg aus der Dusche, trocknete sich ab und stellte fest, dass sie keine frischen Sachen mitgenommen hatte. Sie verzog angewidert die Mundwinkel, als sie ihre verdreckten Klamotten von vorhin beäugte, und zog das Handtuch unter den Achseln enger. Mist, es war zu kurz, um die Zipfel vorne einzustecken oder zusammenzubinden. Sie hielt es mit einer Hand fest, drückte leise die Klinke herunter, öffnete die Tür behutsam einen Spaltbreit … und ertappte ihn dabei, wie er ihren Koffer durchwühlte.
    »Was machst du denn da?«
    »Dir Klamotten raussuchen.«
    Seine Fingerspitzen waren nur Zentimeter von der Vortasche mit dem Reißverschluss entfernt, wo sie das Foto mit der Telefonnummer aufbewahrte. War es das, wonach er suchte?
    Wenn er das Foto hätte, bräuchte er ihr nicht mehr zu helfen. Grundgütiger, er könnte sie sogar mit vorgehaltener Waffe dazu zwingen, Belfast zu verlassen, wenn er das wirklich wollte. Diese Telefonnummer war ihr einziges Ass im Ärmel.
    »Ich such mir selbst was raus«, meinte sie.
    Sein Blick glitt skeptisch über das Handtuch. »Ich wollte bloß zuvorkommend sein.«
    Um ihre Blößen zu bedecken, hielt sie das Handtuch krampfhaft vor der Brust zusammengerafft und bückte sich ungelenk vor ihren Koffer, zerrte ein T-Shirt und eine Jogginghose heraus.
    Sie klemmte sich die Sachen unter einen Arm und wühlte mit ihrer anderen Hand im hinteren Teil des Koffers nach einem BH , fand aber blöderweise keinen.
    Er stand daneben und sah ihr grinsend zu.
    Sie gab die Suche nach einem BH auf und seufzte. Sollte sie das Bild nicht besser aus dem Kofferfach nehmen? Oder würde er das irgendwie mitbekommen? Sie konnte die Nummer auswendig lernen und das Foto im Bad vernichten.
    Aber das Bild hatte etwas. Als wäre es … mit Liebe gemacht worden. Sie brachte es nicht übers Herz, es zu zerreißen und in der Toilette hinunterzuspülen. Sie konnte den Koffer ins Bad rollen, was allerdings ziemlich ungeschickt wäre und darauf schließen ließ, dass sie etwas zu verbergen hatte.
    Es gab nur eine Lösung.
    Als sie sich aufrichtete, lockerte sie unbewusst ihren Griff, und das Handtuch glitt unversehens zu Boden. Marcs Miene zeigte keine Regung, aber seine Augen wanderten hungrig über ihren nackten Körper. Heiß und begehrlich verzehrte er Devyn mit Blicken.
    »Denkst du etwa, ich hätte nach irgendwas gesucht, was du möglicherweise vor mir versteckst?«, wollte er wissen.
    »Ich traue dir nicht.«
    »Offensichtlich doch.« Er musterte sie abermals mit einem lustvollen, sehnsüchtigen Blick.
    Sie streifte ihren Slip über die Schenkel, als wäre es das Natürlichste auf der Welt, sich vor Marc an- und auszuziehen. Dann zog sie Hose und T-Shirt an. Als sie den Reißverschluss des Koffers zuzog, lenkte er seine Aufmerksamkeit wieder auf den Laptop.
    »Wenn du genug davon hast, mich zu foltern, dann hab ich eine Neuigkeit für dich: Ich glaube, ich habe endlich eine Erklärung für diese Zeichnung gefunden.
    Sie fummelte mit den Fingern an dem Kofferschloss herum. »Echt?«
    Er drehte den Laptop in ihre Richtung. »Diese Zeichnung ist eine Anleitung, wie man Toxine, in diesem Fall Botulinum, noch effizienter macht als beispielsweise ein Nervengas und wie man damit Abertausende von Menschen vernichten kann.«
    »Glaubst du, dass sie deswegen hier ist? Weil sie eine Expertin auf dem Gebiet ist?«
    »Keine Ahnung. Aber wenn sie so was vorhat, wie es da skizziert ist, dann finden wir sie besser schleunigst und versuchen unser Menschenmögliches, sie davon abzuhalten.«
    »Und wenn nicht?«
    Er nickte nur. »Wäre nicht schlecht, wenn man das wüsste.«
    Er sprach Devyn aus der Seele, denn die Vorstellung, dass ihre leibliche Mutter sich auf solch kriminelle Machenschaften einlassen könnte, brach ihr nachgerade das Herz.

10
    Vivi blickte ihrer jüngeren Cousine über die Schulter und checkte den Computerbildschirm. »Wie viel bezahlen wir dir eigentlich, Chessie?«
    »Gar nichts.«
    »Ach Gottchen, dabei bist du Gold wert.«
    Chessie warf den Kopf nach hinten und blickte zu Vivi hoch, die auch aus dieser Perspektive umwerfend aussah. »Dann zahlt mir wenigstens den Mindestlohn.«
    »Wenn du weiter so wahnsinnig hackst, spendier ich dir sogar die private Krankenversicherung.« Vivi zeigte auf den Bildschirm. »Wo genau ist Bangor in Nordirland, und warum schickst du Marc dahin?«
    Vivi hatte am Vorabend noch spät mit Marc telefoniert, und er hatte sie auf den neuesten Stand

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