Guardian Angelinos: Tödliche Vergangenheit (German Edition)
seiner Recherchen gebracht. Der Fall schien wesentlich komplizierter, als Mr Geheimniskrämer FBI -Agent Lang ihn geschildert hatte.
Als Marc ihr indes enthüllte, was ihnen dabei winkte, nämlich eine direkte Verbindung zu Finn MacCauley, stimmte sie mit ihm überein, dass er mit der gebotenen Vorsicht weitermachen sollte. Sie wiederum wollte heute nach North Carolina fliegen, um ein bisschen herumzuschnüffeln und sich über Dr. Sharon Greenberg schlau zu machen.
Chessie drückte ein paar Tasten, um eine andere Seite zu öffnen. »Sieh mal, diese E-Mail, die an Sharon Greenberg gesendet wurde. Die Adresse ist nicht mehr gültig, und die IP -Adresse kann nicht zurückverfolgt werden, was ziemlich ungewöhnlich und interessant ist. Wenn ich genug Zeit habe, kann ich sie vielleicht knacken. Aber ich habe das hier gefunden.« Noch ein paar Klicks und eine neue Seite, voller Codes und für Vivi praktisch unlesbar, öffnete sich.
»Und das ist?«
»Der Server-Standort«, erklärte Chessie so selbstverständlich, als müsste jeder Vollpfosten darauf kommen. »Zumindest bin ich mir zu neunundneunzig Prozent sicher, dass das der Standort ist. Dieser Server leitet Nachrichten weiter, die aus kleineren Städten östlich von Belfast kommen, hauptsächlich aus Bangor.« Noch ein paar Klicks, dann eine Karte und ein paar hübsche Fotos von einem Hafen inmitten sanfter, grüner Hügel, gesprenkelt mit bezaubernden kleinen Cottages. »Und das da ist dieser hübsche Seebadeort kurz vor dem Belfast Lough.« Sie betonte den irischen Begriff mit einem pseudostarken Akzent. » Lough. Ich liebe dieses Wort.«
Mit einer Hüfte lässig an den Schreibtisch gelehnt, betrachtete Vivi die Bilder. »Und wonach sollen sie da genau suchen? Ich meine, dass wir den Server-Standort haben, erklärt noch lange nicht, wer das geschickt hat.«
»Ich hatte da so ein paar Ideen. Die E-Mail-Adresse lautet ›puggareel17‹, also habe ich nach jeder Person in dieser Gegend gesucht, in deren Namen die Buchstaben ›p-u-g‹ vorkommen.«
»Sehr kreativ«, lobte Vivi und klopfte Chessie anerkennend auf die Schulter. »Und was hast du gefunden?«
Chessie wandte sich wieder der Tastatur zu und rief noch eine Seite auf. »Die Puggetts, die Pugmires und, hör dir das an, die Puggley-Familie! Niedlich, oder?«
»Allerdings.«
»Und, warte, wie findest du das?« Wieder ein Klick. »Drei ›Pug Breeders‹ – Mops-Züchter – in Bangor und Umgebung. Hey, nennt mich verrückt, aber das ist doch ein Ansatz, oder?«
»Wehe, er nennt dich verrückt«, versetzte Vivi, und ihr Herz schwoll vor Liebe und Anerkennung für Chessie an, die als Nesthäkchen der Familie von ihren älteren Brüdern und von Zach eine Menge auszuhalten hatte. »Du rettest ihm den Arsch. Was hat er gesagt?«
»Ich habe ihm das alles eben erst geschickt. Er hat noch nicht geantwortet. Fairerweise muss man sagen, dass es dort erst halb sechs Uhr morgens ist, also schläft er wahrscheinlich noch.« Sie zog die dunklen Augenbrauen hoch. »Beziehungsweise sie schlafen noch.«
»Meinst du?«, fragte Vivi.
»Würde ihm nicht schaden, mal wieder richtig rangenommen zu werden.«
»Chessie, wenn deine Mutter dich so reden hören würde, würde sie glatt losheulen wie ein Schlosshund.«
Chessie schnaubte. »Ma heult schon los, wenn ich bloß ›Scheiße‹ sage.«
»Du bist ihre letzte große Hoffnung, deswegen. Und noch was, Marc flirtet zwar gern, aber er ist kein Aufreißertyp.« Trotzdem, als sie vergangene Nacht mit ihm telefoniert hatte, war da eine Zärtlichkeit in seiner Stimme gewesen, wie sie es bei ihm lange nicht mehr gehört hatte. Seit Laura nicht mehr. »Als er mich angerufen hat, dass ich heute nach Raleigh fahren soll, hat er mich unter anderem informiert, dass er mit ihr reinen Tisch gemacht hat. Er hat ihr unverblümt erklärt, weshalb er in Irland ist. Ich sage dir das, weil du es wissen musst, aber falls Lang anruft und dich irgendwas fragt, stell dich dumm.«
»Na hör mal, er ist der Kunde.«
Richtig. Und genau deshalb war Vivi über Langs Verschlossenheit konsterniert. Der Typ druckste bloß rum und ließ sich jede Information buchstäblich aus der Nase ziehen. »Er spielt auch nicht mit offenen Karten. Ich frage mich, warum.«
Chessie blickte zu ihr hoch. »Du hast als Reporterin zu oft mit kriminellen Cops zu tun gehabt. Das ist vermutlich dein Problem.«
»Himmel, ja, deswegen kann ich eine korrupte Ratte ja auch auf einen Kilometer Entfernung riechen.«
»Du
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