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Guardian Angelinos: Tödliche Vergangenheit (German Edition)

Guardian Angelinos: Tödliche Vergangenheit (German Edition)

Titel: Guardian Angelinos: Tödliche Vergangenheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxanne St. Claire
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Sharon, wer sie war. Sie hatte sogar ein Foto von ihr!
    Mit wackligen Fingern drehte sie das Bild um und starrte auf die kleinen, handgeschriebenen Buchstaben und Zahlen.
    Finn 617–555–6253.
    Finn? Finn MacCauley mit einer Bostoner Telefonnummer?
    Ein Blitz flammte draußen auf, dicht gefolgt von einem ohrenbetäubenden Donnerschlag. Die Schreibtischlampe erlosch, der Parkettboden vibrierte unheilvoll unter Devyns Füßen.
    War das Haus etwa vom Blitz getroffen worden? Sie stand da, den Hefter immer noch in der Hand, als sie unvermittelt das leise Summen ihres Handys hörte. Sie griff nach dem Telefon und las die Anruferkennung.
    Dr. Sharon Greenberg.
    »Oh, mein Gott.« Sharon rief sie an?
    Sie atmete tief durch und überlegte, sekundenlang zu geschockt, um zu reagieren. Sharon hatte wahrscheinlich zurückgerufen, weil sie neugierig war, wem die Nummer gehörte.
    Aber sie hat ein Foto von mir in einem Ordner abgeheftet.
    Mit wackligen Fingern tippte sie auf Annehmen und hielt sich das Handy ans Ohr. »Hallo?«
    Nichts. Stille. Aber jemand war in der Leitung, das spürte sie.
    »Dr. Greenberg?« Sie nahm das Telefon vom Ohr und fixierte das winzige Display. Der Name stand eindeutig da, sie hatte sich das nicht bloß eingebildet. »Hallo?«
    Keine Antwort. Im Haus war es mit einem Mal unheimlich still, da durch den Blitzeinschlag wohl der Strom ausgefallen war. Jedes elektrische Brummen erstarb. In völlige Dunkelheit getaucht, umklammerte Devyn das Handy, als wäre es ein rettender Anker, den ihre leibliche Mutter ausgeworfen hatte … doch die Leitung war genauso still wie das ganze Haus. Sie hatte den Anruf verpasst.
    Mit einem kleinen, frustrierten Aufschrei drückte sie auf Wahlwiederholung. Vom anderen Ende des Flurs durchschnitt ein digitaler Klingelton die Stille.
    Sharon war im Haus? Der Anruf, den sie gerade verpasst hatte, kam hier aus diesem Haus?
    Langsam, fremdgesteuert wie eine Marionette, stakste sie durch die Dunkelheit um den Schreibtisch herum und glitt mit einem Arm mechanisch durch den Schulterriemen der Tasche, die sie vorhin auf den Aktenstapeln abgestellt hatte.
    Das Telefon verstummte mitten im Klingeln, und in ihrem Ohr ertönte ein leises Klicken.
    Jemand hatte das Telefon abgenommen. Irgendjemand, der sich in diesem Haus befand.
    »Dr. Greenberg?«, sagte sie mit Nachdruck, nicht in ihr Handy, sondern in Richtung Flur. »Sind Sie hier irgendwo?«
    Bleierne Stille.
    Eiskalte Panik kribbelte auf ihrer Haut, ihre Nackenhaare stellten sich auf. Sie war nicht allein.
    Sie tastete sich durch die Dunkelheit, fand zurück in den Eingangsbereich. Dort blieb sie stehen und lauschte in die Stille, wollte noch ein letztes Mal nach Sharon rufen, als sich eine Hand brutal auf ihren Mund legte und Devyn nach hinten gegen eine harte Männerbrust gerissen wurde.
    »Was machen Sie hier?«, schnauzte ihr Angreifer. Er drückte noch fester zu, dass Devyns Nacken knackte.
    Die Angst blitzte weiß hinter ihren Augäpfeln, ein erstickter Schrei schraubte sich aus ihrer Kehle.
    »Also was ist, antworten Sie!«, drängte er und lockerte dabei seine Umklammerung gerade so viel, dass sie wieder Luft bekam.
    »Ich … ich suche … Shar…«
    »Warum?«
    »Ich … ich wollte …« Sie suchte krampfhaft nach einer plausiblen Antwort. »Ihr was vorbeibringen.«
    »Was denn?«
    Wer auch immer dieses Ekelpaket war – Sharons Ehemann, Freund oder persönlicher Wachhund –, er wusste wahrscheinlich, wo Dr. Greenberg war. Sie musste bloß die Ruhe bewahren und sich eine glaubhafte Geschichte ausdenken.
    »Ich bin eine Studentin von ihr«, sagte sie mühsam gefasst. »Sie wollte, dass ich ihr ein paar Unterlagen vorbeibringe. Persönlich.«
    Er verstärkte seinen Griff auf ihren Brustkorb, dass sie ihr wildes Herzklopfen an seinem Unterarm fühlte.
    »Wer hat Sie geschickt?«, schnaubte er.
    »Niemand hat mich geschickt. Ich hab doch gesagt, ich bin Studentin …«
    »Eine Studentin, die mal eben so in fremde Häuser eindringt?« Er hob die linke Hand und legte Devyn die Handfläche seitlich an den Kopf, während sich sein muskelbepackter Arm gegen ihre Schulter presste. Langsam drückte er ihren Kopf zur Seite, bis sich ihre Nackenmuskulatur unangenehm überdehnte und die Sehnen leise knackten. Der Schmerz schoss bis in ihren Arm hinunter, kalte Angst flutete ihre Magengrube.
    »Wer hat Sie geschickt?«
    »Niemand. Ich bin einfach so hergekommen, weil ich Dr. Greenberg persönlich was vorbeibringen wollte. Ist das ein

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