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Guardians of Eternity 10 - Gefaehrtin der Ewigkeit

Guardians of Eternity 10 - Gefaehrtin der Ewigkeit

Titel: Guardians of Eternity 10 - Gefaehrtin der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Ivy
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wirklich sehen konnte. Aber das spielte auch keine Rolle. Wenn er so war wie jeder andere Vampir, dann waren seine Sinne ausgeprägt genug, um eine Küchenschabe aus einem Kilometer Entfernung zu lokalisieren, selbst wenn er blind war.
    »Um mich aufzuhalten und um unsere Kräfte zu dämpfen.« Er sprach die Worte mit der Gewissheit eines wahren Gläubigen aus.
    Ob es nun stimmte oder nicht – er war jedenfalls davon überzeugt, dass die Hexen von den Orakeln erschaffen worden waren, als eine Art Waffe gegen die Vampire.
    Sally legte die Stirn in Falten. »Warum sollten sie eine ganze Spezies erschaffen, um Euch aufzuhalten?«
    »Sie waren neidisch auf meine Kräfte«, antwortete er, ohne zu zögern. »Sie wollten mich tot sehen, wagten es aber nicht, einen Gott zu töten. Das Beste, was sie tun konnten, war, mich mit ihren erbärmlichen Zauberkräften einzusperren.«
    Sally schnitt eine Grimasse. Als sie erkannte, dass das magische Netz mehr war als ein einziger Zauber, begann sie allmählich zu glauben, dass sie ihre Fähigkeiten stark überschätzt hatte. Es fühlte sich an, als hätte die Zauberkunst die Beschwörungen der dreizehn Hexen genommen und jede davon genutzt, um die Zauber aufeinanderzuschichten. So war es nicht nur dreizehnmal stärker, sondern dreizehn hoch dreizehn mal so stark.
    Zu allem Überfluss konnte sie ihre Verbindung zu dem verdammten Ding fühlen, nachdem sie jetzt ihre Barrieren geöffnet hatte.
    Vielleicht hatte diese Kreatur recht.
    Vielleicht war sie wirklich von dem Buch gerufen worden, um genau zu dieser Zeit an diesen Ort zu kommen.
    Es waren schon seltsamere Dinge geschehen.
    »Ganz so erbärmlich waren sie auch wieder nicht«, murmelte Sally.
    Santiago, der ihre Bestürzung wahrnahm, machte einen Schritt auf sie zu. »Sally«, drängte er.
    »Ich bin nicht sicher, aber ich glaube, die Zauberkunst ist mehr als nur ein Schutzzauber.«
    Der attraktive Vampir sah sie mit gerunzelter Stirn an. Offenbar war er genau wie jeder andere Blutsauger. Sie alle zogen es vor, so zu tun, als ob Magie überhaupt nicht existiere, statt zu versuchen, eine Macht zu verstehen, gegen die sie nicht kämpfen konnten.
    »Was meint Ihr damit?«
    »Die Zauberkunst geht von dem Buch aus« , erklärte sie zögernd.
    »Und was bedeutet das?«
    Sally zögerte und knabberte unbewusst auf ihrer Unterlippe herum. Hier wollte eindeutig der Blinde den Lahmen führen, denn ihr Wissen über Zauberkunst passte in einen Fingerhut.
    Trotzdem musste sie irgendetwas ausprobieren. Sie konnte spüren, dass Rokes Geduld auf eine harte Probe gestellt wurde. Sie hatten noch ungefähr zwei Minuten Zeit, bevor er die Backsteinmauern durchbrechen würde.
    »Vielleicht kann ich das Buch benutzen …«
    »Neeeiiiin!«
    Der Furcht einflößende Schrei kam völlig unerwartet. Sally taumelte zurück und beobachtete, wie ein merkwürdiger schwarzer Nebel aus dem Körper des verstümmelten Vampirs geschwebt kam.
    Santiago, der neben ihr stand, fluchte und presste den römischen Dolch gegen seine Brust, bis sie riechen konnte, wie sein Fleisch anfing zu brennen und ein Blutstrom sein T-Shirt bedeckte.
    »Zurückbleiben«, stieß er hervor.
    Der Nebel schien zu zögern, als verstünde er Santiagos Drohung. Und dann schoss er so schnell durch den Raum, dass Sally die schnelle Bewegung nicht mehr mit den Augen wahrnehmen konnte.
    Santiago, der schnellere Reflexe besaß als sie, machte einen Satz nach vorn. Aber so schnell er auch war – er war einen winzigen Moment zu langsam, als der Nebel auch schon in der Vampirin verschwand, die ihr Bewusstsein zurückerlangt hatte, während sie sich auf das mysteriöse Buch konzentriert hatten.
    Die Zeit schien stillzustehen, als die schöne Frau beobachtete, wie Santiago mit einem dermaßen intensiven Gefühl des Verlustes auf sie zurannte, dass es schmerzhaft war, das mit anzusehen. Als Santiago Nefri erreichte, waren die dunklen Augen erfüllt von einem unheimlichen Glühen, und ihre schlanken Hände legten sich um das Goldmedaillon um ihren Hals.
    Santiago stieß einen Schrei aus, aber er konnte das Unvermeidliche nicht aufhalten.
    Er griff nach ihr, doch da war sie bereits verschwunden.
    Santiago brüllte auf. Sein Zorn ließ die Deckenbeleuchtung explodieren und bedeckte die Wände mit einer Schicht aus Raureif.
    Nefri.
    Dieser Bastard hatte ihm seine Frau genommen.
    Er würde ihn in Stücke reißen und den Schakalen zum Fraß vorwerfen. Nein, Moment mal. Das ging zu schnell.
    Er würde

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