Guardians of Eternity 10 - Gefaehrtin der Ewigkeit
Tresor, der durch das ungleichmäßige Loch in der Wand gerade noch sichtbar war. »Er brachte Euch hierher, um das Buch in seine Gewalt zu bringen?«
»Ja.«
»Weshalb?«
»Es kann ihm Schaden zufügen.«
Roke sah sie überrascht an. »Ein Buch?«
Sie verzog das Gesicht. »Das, oder die Magie in dem Buch.«
Styx schnitt eine entsprechende Grimasse und trat unruhig von einem Fuß auf den anderen. Roke konnte es seinem König gut nachfühlen. Jeder Vampir würde lieber mit bloßen Händen gegen einen ganzen Trollstamm kämpfen, als sich mit Magie auseinanderzusetzen.
»Weshalb Ihr?«, erkundigte sich Styx unvermittelt.
Sally sah ihn irritiert an. »Ich?«
»Weshalb nahm er die Mühe auf sich, Euch zu entführen, wenn alles, was er benötigte, irgendeine Hexe war?«, stellte der hoch aufragende Krieger klar. »Er musste doch wissen, dass es uns seine Anwesenheit hier verraten würde.«
Sally zögerte und warf Roke einen verstohlenen Blick zu, bevor sie ihre Aufmerksamkeit wieder dem Anasso zuwandte.
»Weil der Zauber an meine Seele gebunden ist«, enthüllte sie schließlich.
»Verdammt!«, knurrte Roke, und starke Furcht überfiel ihn. Er mochte ja von Magie keine Ahnung haben, aber er wusste, dass es etwas sehr Schlimmes bedeuten konnte, wenn Sallys Seele an einen Zauber gebunden war.
Verdammt, weshalb hatte er sie überhaupt jemals in dieses Lagerhaus gebracht? Er hätte so klug sein sollen, sie in Styx’ Versteck zurückzubringen, sobald er erkannt hatte, dass er für ihre Zauberkräfte empfänglich war.
Und nun … Er unterdrückte einen Fluch.
Nein. Sosehr er sich auch die Schuld geben wollte – er kannte das Schicksal gut genug, um einzusehen, dass er nichts tun konnte, um das Unvermeidliche aufzuhalten, wenn das Schicksal beabsichtigte, Sally mit dem Buch zusammenzuführen.
Allerdings machte ihn das kein bisschen glücklicher.
Seine düsteren Gedanken wurden von Styx unterbrochen, der mit zusammengezogenen Augenbrauen auf das Loch in der Wand zuging. »Zauberkunst?«
»Ja. Ich bin die letzte überlebende Erbin.« Sally biss sich auf die Unterlippe, und der Geruch ihres anhaltenden Entsetzens weckte in Roke das intensive Bedürfnis, den Geist in Stücke zu reißen. »Wenn er mich töten kann, dann kann er auch das Buch zerstören.«
»Niemand wird dich töten«, fauchte Roke.
Sie schenkte ihm ein schwaches Lächeln. »Das habe ich auch gehofft.«
Ihre Blicke verschmolzen ineinander. Seiner war von dem düsteren Versprechen erfüllt, sie zu beschützen, während ihrer von Reue erfüllt war.
»Weshalb ist dieses Buch imstande, den Geist zu verletzen?«, unterbrach Styx ihren stummen Gedankenaustausch.
Sally zuckte mit den Achseln. »Das weiß ich erst, wenn ich es geschafft habe, die Zauberkunstfäden zu entwirren, die es beschützen.«
Roke erstarrte. »Nein.«
»Roke.« Entschieden entzog sie sich ihm, das Kinn kämpferisch vorgeschoben. »Wir müssen herausfinden, was in dem Buch steht.«
Er ballte die Hände zu Fäusten, während er brutal gegen den Drang ankämpfte, sie wieder in seine Arme zu ziehen, die ihr Sicherheit boten. Stattdessen wandte er den Kopf und funkelte seinen König wütend an. »Und was, wenn es sich hier um einen Trick handelt?«
Styx wölbte eine Augenbraue. »Was für einen Trick?«
»Vielleicht hat der verdammte Geist nur so getan, als könne das Buch ihm Schaden zufügen, sodass wir alles in unserer Macht Stehende tun, um die Magie zu vernichten, die es beschützt.«
»Nein.« Sally schüttelte den Kopf und rümpfte die Nase. »Es gibt gar keinen Zweifel daran, dass ihm die Nähe zu dem Buch geschadet hat. Er ist von innen nach außen verwest.«
Roke verschränkte die Arme vor der Brust. Seine Haltung vermittelte, dass er ein Mann war, der keinen Zentimeter nachgeben würde. »Umso mehr Grund, ihn in Ruhe zu lassen, bis wir mehr über ihn wissen.«
»Unter allen anderen Umständen gäbe ich Euch recht, amig o «, meinte Styx, einen Anflug von Mitgefühl in seiner Miene. »Aber in diesem Fall ist keiner von uns in der Lage, eine durchdachte Entscheidung zu treffen.« Er nickte Sally zu. »Nur Eure Expertin weiß, was das Beste ist.«
Sie riss gespielt schockiert die Augen auf. »Ihr meint, ich darf wirklich meine eigene Meinung haben? Erstaunlich!«
»Sally …«, begann Roke.
»Ich muss das tun«, unterbrach ihn die halsstarrige Hexe, bevor er überhaupt imstande war, seinen Standpunkt zu darzulegen.
Er blickte sie finster an. »Weshalb?«
Sie hob
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