Guardians of Eternity 10 - Gefaehrtin der Ewigkeit
Gaius aufzuspüren und dieser Verseuchung ein Ende zu bereiten«, versprach sie.
Solaris wölbte eine Braue. »Und wenn ich zu dem Entschluss komme, dass ich ein Pfand behalten will, bis ich mir sicher sein kann, dass die Vampire ihr Chaos tatsächlich beseitigen?«
Nefri begegnete dem Blick aus den sturmgrauen Augen, ohne mit der Wimper zu zucken. Sie war eine uralte Clanchefin, die die mächtigsten Dämonen in ihre Schranken gewiesen hatte. Sie würde sich nicht einschüchtern lassen.
Von niemandem.
»Dann müsste ich zugeben, dass es nicht Styx war, der mich ausgesandt hat, um Gaius gefangen zu nehmen.«
Solaris erstarrte. »Sondern wer?«
»Die Kommission.«
Santiago hätte eigentlich im siebten Himmel sein müssen.
Nachdem er in das Harpyiennest begleitet worden war, fand er sich in äußerst komfortablen, luxuriösen Gemächern wieder. Das große Wohnzimmer besaß eine orientalische Note und war in Schwarz- und Goldtönen eingerichtet. Jadefigurinen standen auf niedrigen Lacktischen. Das angrenzende Schlafzimmer nahm das orientalische Thema wieder auf, das extragroße Himmelbett war mit goldener Seide ausgestattet, und die kitschigen Chaiselonguen waren mit schwarzem Satin bedeckt.
Selbst der Waschraum entsprach der dramatischen Farbzusammenstellung, obwohl Santiago keine Ahnung hatte, weshalb Frauen bei einem Badezimmer auf solch edler Ausstattung bestanden. Wenn er eine Dusche und ein Stück Seife hatte, war er zufrieden.
Allerdings verbrachte er mehrere schmerzliche Minuten damit, sich vorzustellen, wie Nefri genüsslich in der marmornen Badewanne lag, die so tief war, dass man darin hätte ertrinken können, umgeben von einem Dutzend verschiedener Öle, Seifen und Shampoos.
Oh, die Dinge, die er mit dieser Frau in dieser Wanne tun könnte … Er stellte sich vor, wie ihr rabenschwarzes Haar auf dem Wasser trieb und ihre Lippen vor erstaunter Wonne leicht geöffnet waren, während er zwischen ihren Schenkeln kniete.
Es war der weibliche Harpyienduft, der ihn aus seinen Fantasien riss und wieder in das Wohnzimmer zurückkatapultierte, wo er feststellte, dass Charis zurückgekehrt war. Ihr schönes Gesicht zeigte ein einladendes Lächeln, und ihr schlanker Körper war noch immer nackt.
»Hallo, mein Hübscher«, schnurrte sie und lehnte sich gegen eine Sofakante, sodass ihre hellen Flügel einen Kontrast zum dunklen Hintergrund bildeten und ihr gewölbter Rücken die Rundung ihrer vollen Brüste hervorhob.
Niemand sollte je behaupten, eine Harpyie verstünde es nicht, ihre Vorzüge optimal zur Schau zu stellen.
»Seid Ihr gekommen, um mich freizulassen?«, erkundigte er sich.
Sie verzog die Lippen zu einem Schmollmund und warf ihre dunklen Locken zurück. »Gefällt Euch unser kleines Nest nicht?«
Santiago schluckte seine Ungeduld herunter. Die Frau wirkte harmlos, aber ein einziges falsches Wort, und er fände sich von einem Hagel aus Feuerbällen gebraten wieder.
»Ich bin immer entzückt, mich in der Gesellschaft schöner Frauen zu befinden.«
Sie leckte sich die Lippen. »Wie schön?«
»So schön wie eine frisch erblühte Orchidee.«
»Würde es Euch gefallen, mich zu berühren?«
Er verzog die Lippen. Diese Frau konnte nicht wissen, wie sehr ihre einfache Frage ihn in Bedrängnis brachte. Sie war zart, bezaubernd und strahlte eine ungeheure sexuelle Verlockung aus. Nur ein Eunuch würde sie nicht auf das Sofa werfen und der Versuchung nachgeben wollen.
Aber sein Körper zeigte sich hartnäckig gleichgültig gegenüber den Vergnügungen, die diese Frau zu bieten hatte, seine Fangzähne weigerten sich auszufahren, und sein Penis war von ihr nicht zu beeindrucken. Stattdessen verspürte er das überwältigende Bedürfnis, Nefri zu finden und sich zu vergewissern, dass sie unverletzt war.
»Leider habe ich keine Zeit, die Annehmlichkeiten der Harpyiengastfreundschaft zu genießen.«
»Warum nicht? Eure Frau ist mit der Vorsteherin beschäftigt.« Charis richtete sich abrupt auf und schlenderte auf ihn zu, während sie einen Finger über ihre Kehle gleiten ließ. »Und ich habe Euch Abendessen mitgebracht.«
Sein kurzes Auflachen entbehrte jeglichen Humors. »Es sieht natürlich köstlich aus, und ich kann gar nicht zum Ausdruck bringen, wie verzweifelt ich mir wünsche, einen Schluck oder zwei nehmen zu wollen.«
Sie blieb stehen und runzelte verwirrt die Stirn. »Seid Ihr nicht hungrig?«
»Mein Appetit scheint äußerst wählerisch geworden zu sein«, erwiderte er trocken.
In
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