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Guardians of Secret Powers - Das Siegel des Teufels

Guardians of Secret Powers - Das Siegel des Teufels

Titel: Guardians of Secret Powers - Das Siegel des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
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noch eine Frage, Frau Marin: Ist Rico eigentlich obduziert worden?«
    Â»Obduziert?« Sie sah mich so giftig an, als hätte ich ihr ein Schimpfwort an den Kopf geworfen. »Wieso sollte er?« Damit warf sie die Tür so heftig ins Schloss, dass die Wände wackelten.
    Â»Das war deutlich!« Tahas Sarkasmus war nicht zu überhören – und zu übersehen auch nicht. »Warum wolltest du das denn wissen?«
    Auf dem Weg zum Fahrstuhl erzählte ich ihm von meinem Besuch in der Rechtsmedizin mit Lotti und Franziska.
    Â»Verstehe.« Er nickte nachdenklich. »Deshalb hast du gefragt, ob Rico vielleicht Sonderurlau–«
    Â»Genau!«, fiel ich ihm ins Wort. »Hast du vielleicht eine Idee, wer das wissen könnte?«
    Natürlich hatte Taha eine Idee. Noch im Fahrstuhl rief er den Chef von Rico Marin an. Und Herr Hartmann bestätigte meinen Verdacht: von wegen Fortbildung! Genau wie Martin Richter hatte auch Rico Marin Sonderurlaub genommen, bevor er für zehn Tage verschwunden war. Und natürlich hatte er ebenso wenig einen Grund dafür genannt wie Lottis Onkel.
    Aber warum hatten die beiden Männer nur so geheimnisvoll getan? Was hatten sie Schlimmes in Schwarzenwalde getrieben, dass sie es selbst ihren Ehefrauen verschwiegen hatten?
    Unsere anschließende Internetsuche mit dem Handy nach dem Schloss brachte uns allerdings nicht weiter. Sie machte die ganze Angelegenheit im Gegenteil eher noch rätselhafter. In ganz Schwarzenwalde gab es nämlich tatsächlich kein Schloss! Nur einen alten Gutshof, der inzwischen ein exklusives Internat beherbergte: das »Schloss-Internat«. Doch dort hatten wohl weder Martin Richter noch Rico Marin etwas verloren.
    Aber wo hatten sie sich dann während dieser zehn Tage aufgehalten? Und warum hatte sich ihr Verhalten danach so auffällig verändert?
    Sosehr ich auch grübelte, mir kam einfach nicht eine einleuchtende Erklärung. »Meine Gefühl sagt mir, dass es irgendwie einen Zusammenhang zwischen dem mysteriösen Unfall und dieser angeblichen Fortbildung gibt«, sagte ich deshalb mit verkniffener Miene. »Die Frage ist nur – welchen?«
    Â»Gute Frage!« Tahas Grinsen erinnerte mich an einen schadenfrohen Ork. »Die du vielleicht deinem Gefühl stellen solltest!«
    Â»Mann!« Ich schnaufte genervt. »Die wir bei Gelegenheit vielleicht mal an Ort und Stelle klären sollten, indem wir uns nämlich in Schwarzenwalde umsehen.«
    Â»Falls sie überhaupt dorthin gefahren sind!«, wandte Taha ein.
    Â»Stimmt. Außerdem würde mich viel mehr interessieren, was Martin Richter und Rico Marin immer am Dienstag- und Donnerstagabend getrieben haben.«
    Â»Gute Idee!«, stimmte Taha mir zu. »Aber vorher wartet noch eine andere Aufgabe auf uns – schon vergessen?«

· 23 ·
Zischen und Heulen
    Es dämmerte bereits, als Taha und ich an der Oberbaumbrücke ankamen. Genauer gesagt in der »Floating-Lounge« des Hostelschiffes am Ost-Ufer, wo Kjell bereits an einem Tisch an der Fensterfont auf uns wartete. Genau wie Taha trug auch er ein Battleband am Handgelenk. Der warme Schein der Straßenlampen und die sich auf der Spree spiegelnde Uferbeleuchtung tauchten die Szenerie in ein anheimelndes Licht und verliehen ihr einen so kitschig-romantischen Postkarten-Touch, dass ich unweigerlich an meinen Gedanken von gestern denken musste: Tahas funkelnde Augen und der Sonnenuntergang. Doch nach meinem Telefonat mit Kimi und mit der Vorfreude auf morgen im Bauch kam mir das jetzt vollkommen lächerlich vor. Zudem war Taha ja mit Aimi zusammen!
    Während Taha und der blonde Hüne sich zur Begrüßung abklatschten, streckte ich ihm brav meine Hand entgegen: »Hallo, Kjell. Schön, dich wiederzusehen.«
    Kjell nickte mir mit breitem Grinsen zu. »Jo«, sagte er, kein Wort mehr und keins weniger.
    Ich wandte mich wieder an Taha. »Ich dachte, wir wollten uns die Aufnahmen aus der Kamera des Spanners besorgen?«
    Â»Ja, klar. Was glaubst du wohl, warum wir sonst hier sind?«
    Irritiert blickte ich durch das Fenster zur anderen Spreeseite, wo sich das Wohnhaus am May-Ayim-Ufer zwischen den hohen Bäumen abzeichnete. »Und warum treffen wir uns dann hier und nicht drüben vorm Haus?«
    Tahas Antwort verwirrte mich völlig: »Weil es dort drüben kein Gebäude gibt, das hoch genug wäre«, sagte er nämlich und nickte seinem

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