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Guardians of Secret Powers - Das Siegel des Teufels

Guardians of Secret Powers - Das Siegel des Teufels

Titel: Guardians of Secret Powers - Das Siegel des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
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schon bei Lottis Tante deutliche Spuren bei der jungen Frau hinterlassen.
    Taha hatte mich gebeten, ihn in die Frankfurter Allee zu begleiten, um der Witwe des Automechanikers ein paar Fragen zu stellen. Weil die Guardians Rico Marin verdächtigten, die Finger bei dem rätselhaften Unfall auf der Oberbaumbrücke im Spiel gehabt zu haben und möglicherweise sogar ein Helfer der Nokturni gewesen zu sein. Aber das konnten wir bei Sylvie Marin ja schlecht als Anlass unseres Besuches anführen. Wir hatten uns deshalb etwas anderes ausgedacht, auch wenn das mehr als dünn war: Im Rahmen einer Projektwoche unserer Schule, so behaupteten wir, würden wir uns mit der Stellung des Todes in der modernen Gesellschaft beschäftigen. Und als wir in der Zeitung von dem tragischen Unglück ihres Mannes gelesen hätten …
    Â»â€¦ da kam uns die Idee, ob wir Ihnen vielleicht ein paar Fragen dazu stellen dürften«, brachte Taha seine verdrucksten Erklärungen zu Ende.
    Â»Selbstverständlich nur, wenn Sie auch wirklich wollen«, fügte ich rasch hinzu – von Frau zu Frau sozusagen. Ein bisschen makaber war das Ganze hier ja schon. »Und natürlich können Sie das Gespräch jederzeit abbrechen, wenn es zu belastend für Sie sein sollte.«
    Â»Aber ja, natürlich«, entgegnete Sylvie zu unserer großen Überraschung. »Davon, dass ich nicht darüber rede, wird Rico auch nicht wieder lebendig. Also kommt schon rein.«
    Sie führte uns in ihre gemütliche Wohnküche, bot uns sogar etwas zu trinken an und beantwortete bereitwillig alle unsere Fragen. Zum Glück bemerkte sie gar nicht, dass sich diese immer weiter vom angeblichen Anlass unseres Besuches entfernten. Sie schöpfte nicht einmal Verdacht, als ich mich danach erkundigte, ob ihr in der letzten Zeit etwas aufgefallen sei an ihrem Mann.
    Â»Ja!«, bestätigte sie nun kopfnickend. »Rico war in den letzten Wochen tatsächlich irgendwie anders als früher. Und ganz besonders, seit er von der Fortbildung zurückgekommen ist.«
    Â»Was?« Mir blieb beinahe die Spucke im Hals stecken. »Ihr Mann war auf Fortbildung?«
    Dabei musste ich ein ziemlich belämmertes Gesicht gemacht haben, denn Sylvie sah mich ebenso verwundert wie mitleidig an. »Ja«, bestätigte sie. »Was ist daran denn so außergewöhnlich?«
    Â»Das möchte ich auch gern wissen«, pflichtete Taha ihr bei und bedachte mich mit einem ähnlich pikierten Blick. Natürlich: Er wusste ja genauso wenig wie Frau Marin, dass Franziska Richter das Gleiche von ihrem Mann erzählt hatte. Zum Glück verstand er meinen Wink sofort und hakte nicht weiter nach.
    Â»Ach nichts, überhaupt nichts«, beschwichtigte ich Sylvie rasch. »Wo fand diese Fortbildung denn statt?«
    Â»In einem Schloss irgendwo im Berliner Umland. Irgendwas mit Walde oder so ähnlich.«
    Bei mir schrillten sämtliche Alarmsirenen – schließlich war Martin Richter angeblich ebenfalls in einem Schloss gewesen! –, und so setzte ich mit angehaltenem Atem nach: »Schwarzenwalde vielleicht?«
    Â»Kann sein.« Sylvie hob die Achseln. »Er hat mir auch eine Ansichtskarte von dort geschrieben. Wenn ihr wollt, dann suche ich sie rasch.« Sie wollte schon aufstehen, doch ich hielt sie zurück.
    Â»Nein, nein, lassen Sie mal. Aber sagen Sie, wann war das denn? Und wie lange war Rico eigentlich weg?«
    Â»Das muss jetzt so ungefähr vier Wochen her sein und hat neun … äh … nein, nein … genau zehn Tage gedauert.«
    Â»Und danach war Rico dann irgendwie verändert?«
    Â»Ganz genau.« Sylvie nickte. »Seitdem ist Rico jeweils an zwei Abenden in der Woche ausgegangen, am Dienstag und am Donnerstag.«
    War das denn zu fassen? Genau das hatte Martin Richter auch getan!
    Taha hakte nach: »Und wohin?«
    Â»Keine Ahnung.« Sylvie zuckte mit den Schultern. »Das hat Rico mir nicht gesagt.«
    Â»Was?« Tahas starrte sie ungläubig an. »Und das haben Sie sich gefallen lassen?«
    Â»Natürlich!« In Sylvies Stimme schwang ein leichter Vorwurf mit, als wäre Tahas Frage absolut abwegig. »Rico wird schon seine Gründe dafür gehabt haben. Und da wir beide vollstes Vertrauen zueinander hatten, habe ich ihn einfach in Ruhe gelassen und nicht weiter nachgebohrt.«
    Einer der innig geliebten Sprüche von Oma Mimi kam mir in den Sinn: Wer seinem

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