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Guardians of Secret Powers - Das Siegel des Teufels

Guardians of Secret Powers - Das Siegel des Teufels

Titel: Guardians of Secret Powers - Das Siegel des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
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Kjell würde ich das wahrscheinlich immer noch nicht wissen. Durch ihn nämlich habe ich erfahren, was Brüder – und natürlich auch Schwestern – zusammenschweißt: nicht das Blut, sondern absolutes Verständnis und Vertrauen. Einen Bruder zu haben bedeutet, sich immer auf ihn verlassen zu können; eine helfende Hand zu finden, wann und warum auch immer man sie benötigt – und zu wissen, dass man jemanden an seiner Seite hat, was immer auch geschehen mag. All das hat Kjell in geradezu vorbildlicher Weise für mich verkörpert.« Damit trat Taha hinter dem Rednerpult hervor, stellte sich direkt vor den Sarg und legte seine Hand auf den Holzdeckel. »Aber natürlich hat uns beide noch etwas anderes verbunden, mein Freund – nämlich eine Reihe stolzer und unbeugsamer Vorfahren, deren Kampfesmut legendär war. Die nie aufgegeben haben, mochten die Aussichten auf einen Sieg auch noch so verschwindend gering sein. Möglicherweise ist das auch der Grund dafür, warum wir beide, neben all den vielen anderen Gemeinsamkeiten auch, selbst den gleichen Lieblingssong hatten, obwohl wir noch gar nicht geboren waren, als er geschrieben wurde.« Die Hand immer noch auf dem Sarg des Freundes, sah Taha mit feucht glitzernden Augen die Trauergemeinde an. »Einige von euch werden diesen Song vielleicht kennen, für die anderen möchte ich einige Zeilen daraus zitieren:
    Well I won’t back down, no I won’t back down
    You could stand me up at the gates of hell
    But I won’t back down.«
    Er richtete den Blick erneut auf den Sarg. »Deshalb verspreche ich dir, mein Freund: Auch ich werde nicht aufgeben oder vor der Finsternis zurückweichen, selbst wenn ich dazu die Tore der Hölle durchschreiten müsste! Und jetzt leb wohl, Bruder Kjell. Kehre zurück in deine Heimat und fliege mit dem Wind empor zu den stolzen und furchtlosen Kriegern deiner Ahnen. Ich bin sicher, dass sie dich in ihren Reihen willkommen heißen werden, denn einen würdigeren Nachfolger als dich hätten sie sich gar nicht wünschen können!«
    Als die letzten Klänge des von Taha zitierten Songs verstummt waren, nahmen die Warriors Abschied voneinander und reisten zusammen mit ihren Eltern ab: Aimi, Pengari, Mia, Eleni, Yves, Rafa und Jimmy. Nur Taha weigerte sich, Berlin zu verlassen. Weil er bis zum letzten Moment versuchen wollte, das Unmögliche doch noch zu schaffen: nämlich die große Katastrophe zu verhindern – genau, wie er Kjell versprochen hatte. Selbst Aimi konnte ihn nicht dazu überreden, nach Hause zu fahren. Sie machte sich natürlich riesige Sorgen um ihren Freund. Aber offensichtlich steckte noch mehr dahinter: dass Taha und ich nun die letzten noch in Berlin verbliebenen Warriors waren, schien ihr absolut nicht zu behagen. Auch wenn ich der Meinung war, dass sie dazu keinen Grund hatte. Doch mit einem entsprechenden Gesichtsausdruck starrte Aimi mich an, bevor sie zu ihren Eltern in das Taxi stieg, um zum Flughafen zu fahren.
    Ein Gefühl grenzenlosen Triumphes erfüllte den Großmeister, als er gemessenen Schrittes die Halle der Allmacht durchquerte. Endlich war das große Werk vollendet, und alles stand beriet, um Baalsebul auf angemessene Weise zu empfanden. Wie eine gigantische Halbkugel wölbte sich die mächtige Kuppel über das riesige Rund des Weihedoms, dessen Boden mit edlem Marmor bedeckt war. Auf den ersten Blick hatte es den Anschein, als bestünde die Kuppel aus Glas, das einen unbeschränkten Blick auf den strahlend blauen Sommerhimmel ermöglichte. Dann aber, beim Anblick des weit entfernten Horizonts, wurde deutlich, dass es sich lediglich um eine höchst kunstvolle Projektion handelte, die das jeweils aktuelle Firmament auf der Kuppelinnenseite abbildete. Weit und breit war nämlich kein Gebäude oder sonstiges Zeugnis menschlichen Lebens auszumachen, einzig und alleine paradiesische Natur – die Erde in ihrem ursprünglichen Schöpfungszustand, wie sie die Dunkelschwingen vor Urzeiten in ihren Bann gezogen hatte.
    Ein zufriedenes Lächeln legte sich auf das Gesicht des Großmeisters, und ohne es zu merken, nickte er. O ja, der Großmächtige Baalsebul würde überaus angetan sein. Nicht nur von der Kuppel der Allmachtshalle, sondern auch von dem Weltenthron, der sich exakt im Zentrum des Doms erhob: der prunkvolle, mit purem Gold überzogene Herrschersitz des Herodes, der

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