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Guardians of Secret Powers - Das Siegel des Teufels

Guardians of Secret Powers - Das Siegel des Teufels

Titel: Guardians of Secret Powers - Das Siegel des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
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auf einer mächtigen, die nördliche Hemisphäre repräsentierenden Halbkugel stand. Fünf weitere, weniger wertvolle Thronsessel verteilten sich in gleichmäßigen Abständen rund um den Weltenthron: die Sitze der fünf Unantastbaren, die die Dunkle Bruderschaft anführten. Am Tag der Fünf Mächtigen würden die fünf Planeten – Neptun, Jupiter, Uranus, Venus und Arkanus – genau über den jeweiligen Standorten der Thronsessel am nächtlichen Kuppelfirmament aufscheinen. Die schmalen schwarzen Marmorbänder im Boden, die die fünf Sitze verbanden, bildeten daher das gleiche Pentagramm wie die fünf Schicksalssterne – auch das würde Baalsebul mit großem Wohlwollen bemerken.
    Zwischen dem Sitz an der Spitze des Pentagramms – der natürlich dem Großmeister gebührte – und dem Weltenthron des Großmächtigen erhob sich, genau in der Mitte, ein Altar aus weißem Marmor, der mit einem scharlachroten Tuch geschmückt war: der Ehrenplatz, der für die Schlange der Zerstörung reserviert war. Ihre fünf sich wiegenden Häupter würden den Großmächtigen immer daran erinnern, wer das Siegel des Teufels gesprengt und ihn aus seinem Verlies in der Tiefe der Finsternis befreit hatte: der Großmeister und seine ergebenen Jünger.
    Fast andächtig strich Ashmodeus über das noch jungfräuliche Scharlachrot des Samts und machte schließlich ein paar Schritte auf den Weltenthron zu, der seine hagere Gestalt um Längen überragte. Er war schon im Begriff, die zu ihm hoch führenden fünf mächtigen Stufen zu erklimmen und sich darauf niederzulassen, widerstand dann aber doch der Versuchung. Das Recht der ersten Besteigung stand zweifelsohne Baalsebul zu, auch wenn das in der Prophezeiung des Dunklen Herrschers nicht ausdrücklich festgelegt war. Seine Zeit würde schon noch kommen: spätestens dann, wenn der Großmächtige ihn zum neuen Herrscher über die Erde bestimmen und sich selbst auf seinen Heimatstern Arkanus zurückziehen würde. Dann würde er, Ashmodeus, endlich am Ziel seiner Wünsche angelangt sein, auf dem Weltenthron Platz nehmen und seinen Sitz seinem Schützling überlassen, sodass Calessari ihm am Ende seiner Tage nachfolgen würde.
    Womit sein sehnlichster Wunsch in Erfüllung ginge!

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Der Schlüssel
    In der Nacht träumte ich von dem Blinden, mehrmals sogar. Es war immer derselbe kurze Traum. Der Zeitenwanderer starrte mich mit seinen toten Augen eindringlich an, und als ich seinem Blick kaum mehr standhalten konnte, raunte er mir beschwörend zu: »Du bist die Pentatrix, Nele, du bist der Schlüssel zu allem!« Während sein Bild verblasste, hallten seine Worte in meinem Kopf nach – selbst noch nach dem Aufwachen.
    Die Nele, die mich aus dem Spiegel im Bad anblickte, sah aus wie ein drogensüchtiger Vampir auf Entzug. Oma Mimi fiel das mit Sicherheit ebenfalls auf, aber sie verkniff sich jeden Kommentar. Natürlich wusste sie von Kjells Tod und deshalb auch, dass mein desolater Zustand weder auf einer Krankheit und schon gar nicht auf Drogenkonsum beruhte. Trotzdem schien sie sich allmählich Sorgen um mich zu machen. Wahrscheinlich schon allein deswegen, weil ich seit der traurigen Nachricht noch mit keinem meiner Freunde gesprochen hatte, nicht mal mit Lotti. Ich hatte ihr nur eine SMS geschickt, um ihr zu sagen, dass es mir gerade nicht gut ging und ich mich wieder melden würde. Denn normalerweise verging nicht ein Tag, ohne dass wir uns trafen oder zumindest per SMS oder Telefon voneinander hörten. Auch meine Mails hatte ich seit Tagen nicht mehr abgerufen, sondern mich meist in mein Zimmer verkrochen, im »Lehrbuch der Fantomologie« gelesen und kaum mehr als zehn Sätze mit Oma Mimi gewechselt. Den bekümmerten Blick, den sie mir beim Frühstück zuwarf, verstand ich allerdings auch ohne Worte:
    So geht das nicht weiter, Nele! Dich zu verkriechen, hilft nicht!
    Sie hatte ja recht und so ging ich nach dem Frühstück auf mein Zimmer und fuhr den Computer hoch. Als mein Mail-Server die nicht abgerufenen E-Mails lud, blieb mir fast das Herz stehen: Erst da nämlich sah ich, dass Kjell mir am Abend vor seinem Tod eine Nachricht geschickt hatte, vermutlich die letzte seines Lebens. Sie war nicht besonders um fangreich und enthielt neben einem Link zu einer Website le diglich die knappe Frage: »Hast du

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