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Guardians of Secret Powers - Das Siegel des Teufels

Guardians of Secret Powers - Das Siegel des Teufels

Titel: Guardians of Secret Powers - Das Siegel des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
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in ihm auf: Das war das Werk von Fantoms – von Doppelkiemlingen vermutlich –, die sich ausschließlich von Fischen ernährten und deren plötzliches Auftauchen in Berlin den Guardians erst kürzlich große Rätsel aufgegeben hatte.
    Es musste sich um einen ganzen Schwarm handeln, wie der Riesenberg an Fischresten bewies!
    Schließlich entdeckte Kjell auch die Fußspuren, die vom Ufer auf das verfallene Bootshaus zuführten und vor der etwas windschief in den Angeln hängenden Bootshaustür endeten. Hielten sich die Doppelkiemlinge etwa darin versteckt? Und wenn ja: Um wie viele handelte es sich eigentlich?
    Im Bootshaus war es still. Kein Laut drang nach draußen. Lagen die Fantoms immer noch im Schlaf? Oder hatten sie das Versteck schon längst verlassen?
    Vorsichtig schlich Kjell zur Seitenwand und linste durch eines der fast staubblinden Fenster, durch das er das Innere des alten Schuppens dennoch leidlich überblicken konnte. Als seine Augen sich schließlich an die darin herrschende Düsternis gewöhnt hatten, zuckte er erschrocken zusammen. Als erfahrener Warrior war er zwar immer auf das Schlimmste gefasst – aber mit derart Entsetzlichem hatte er nun wirklich nicht gerechnet!
    Kjell wandte sich ab und griff zu seinem Communicator, um Taha über seine Entdeckung zu informieren, als er mit einem Mal ein Geräusch hinter sich hörte. Überrascht drehte er sich um – und blickte dem Tätowierten, der sich völlig geräuschlos an ihn herangeschlichen hatte, direkt ins Gesicht.
    Â»Na, warte, du Warrior-Hund«, fauchte Il Colorato ihn an, während er sich in einen furchterregenden Blutgierer verwandelte. »Ich werde dich lehren, uns hinterherzuschnüffeln!« Er holte mit seiner rechten Hand aus, und noch ehe Kjell reagieren konnte, riss ihm ein Hieb der mächtigen Werwolfspranke das Lederband mit dem orangenen Medaillon vom Hals und zerfetzte seine Schlagader.
    Am nächsten Tag ging die Welt unter. Zumindest kam mir das so vor, als Taha mich auf meinem Handy anrief: Ein Jogger hatte Kjells Leiche unweit des Ausflugrestaurants »Rübezahl« in einem Schilfgürtel am Südufer des Müggelsees entdeckt und natürlich sofort die Polizei verständigt. Diese Nachricht war so entsetzlich, dass ich im ersten Moment zu keinem klaren Gedanken mehr fähig war. Es kam mir so vor, als würde sich der Boden unter meinen Füßen öffnen und ich in einem abgrundtiefen Loch versinken. Panik stieg in mir auf, und ich bekam kaum noch Luft, sodass ich mühsam um Atem ringen musste.
    Ruhig, Nele, ganz ruhig! , mühte ich mich um Beherrschung.
    In den letzten Tagen war ich zwar mit mehreren Todesfällen konfrontiert worden und hatte einige sogar mit eigenen Augen mit ansehen müssen – aber das war das erste Mal, dass ein Warrior betroffen war. Dass jemand aus meinem engeren Freundes- oder Bekanntenkreis gewaltsam aus dem Leben gerissen wurde. Und obwohl ich Kjell noch gar nicht lange kannte, betrachtete ich ihn bereits als guten Bekannten, wenn nicht sogar als Freund. Vor vier Tagen, am Mittwoch, hatte ich in der Base mit ihm noch am gleichen Tisch gesessen – und jetzt war Kjell tot!
    Â»Wie … wie ist er denn gestorben?«, war alles, was mir in meiner grenzenloses Verwirrung einfiel. »Haben die Noktur–?«
    Â»Ich weiß es nicht, Nele«, unterbrach mich Taha. »Malte hat uns alle gebeten, heute Nachmittag in die Base zu kommen. Dann werden wir wahrscheinlich Näheres erfahren.«
    Die Bestürzung im großen Konferenzsaal der GSP war natürlich riesig. Wohin ich auch blickte, überall sah ich nur bleiche, fassungslose Gesichter und rot geweinte Augen. Fast alle Warriors kämpften noch immer mit den Tränen. Rena war kreidebleich und starrte eher ausdruckslos vor sich hin, während Stefan und Pi zwar etwas gefasster wirkten, ihre Erschütterung aber dennoch nicht verbergen konnten. Selbst Malte, den ich als äußerst beherrschten Menschen kennengelernt hatte, der sich nicht so leicht aus der Ruhe bringen ließ, war über Kjells Tod so bestürzt, dass er kaum wiederzuerkennen war.
    Die Todesursache bereitete dem Rechtsmediziner – keine Ahnung, ob es sich um Dr. Sickos oder einen seiner Kollegen handelte – einiges Kopfzerbrechen: Die Krallenspuren an Kjells Hals deuteten zwar darauf hin, dass er einem größeren Raubtier, wie zum Beispiel einem

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