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Guardians of Secret Powers - Das Siegel des Teufels

Guardians of Secret Powers - Das Siegel des Teufels

Titel: Guardians of Secret Powers - Das Siegel des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
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»Ja, klar, Chef, sofort«, sagte er und wiederholte die Worte seines Zuflüsterers exakt Silbe für Silbe: »Heute ist Staatsbesuch im Bundeskanzleramt. Der Stadtring ist wieder mal komplett dicht und auch in der Innenstadt reiht sich ein Stau an den anderen. Das haben sie im Verkehrsfunk durchgesagt, während Sie unseren Gast in der Flughafenhalle abgeholt haben. Der ADAC rät deshalb ganz dringend, die betroffenen Gebiete möglichst weiträumig zu umfahren. Und genau das habe ich vor, Chef!«
    Mit jedem Wort heiterte sich die angespannte Miene von Hans Markowski mehr und mehr auf. »Ach so, stimmt ja. Hätte ich ja auch von alleine draufkommen können.«
    Â»Bist du aber nicht! Weil du genauso träge und gedankenlos bist wie die gesamte Menschenbrut.« Nostromos Dämonengesicht verzerrte sich noch mehr, während er sich zu seinem Helfer umdrehte. Dabei wurde sein Hals immer länger und sein ätherischer Körper schwebte eine Handbreit von der Sitzfläche seines Stuhls nach oben, bis er schließlich in dieser grotesken Verrenkung in der Luft verharrte. »Haben sie es noch weit bis zum Ort der Terminierung? Ich hoffe, du hast ihn dir gut eingeprägt und weißt genau, was du zu tun hast?«
    Â»Aber natürlich, Großmächtiger«, antwortete der Ghul hastig. »Seid unbesorgt. Alles wird genauso ablaufen, wie es der Großmeister geplant hat.«

· 6 ·
Big Brother
    Hans Markowski schnaufte zufrieden und klopfte seinem Fahrer kumpelhaft auf die Schulter. »Nichts für ungut, mein Lieber!« Dann ließ er sich wieder ins bequeme Polster zurücksinken und wandte sich seinem Gast zu. »Es ist wohl in allen Städten der Welt das Gleiche: Der Verkehr wird immer dichter und man braucht mit dem Auto heute fast doppelt so lang wie noch vor zehn Jahren.«
    Â» Parbleu! « Truffaut ging gar nicht weiter auf den Verkehr ein, sondern deutete aus dem Seitenfenster auf die hell erleuchtete Stahlskulptur, die in rund Tausend Metern Entfernung wie ein Urzeitmonster aus den dunklen Fluten der Spree aufragte: drei stilisierte und von zahllosen Löchern durchbrochene Männergestalten. »Was ist das denn?«
    Beim Blick durch das Wagenfenster erkannte Markowski, dass sie sich bereits auf der Oberbaumbrücke befanden, die das westliche Spreeufer mit dem östlichen verband. Er lehnte sich etwas nach vorne, um das gut dreißig Meter hohe Kunstwerk besser sehen zu können. »Das ist der Molecule Man«, erläuterte er dem Besucher. »Er steht fast exakt an der Stelle, an der die drei Stadtteile Kreuzberg, Treptow und Friedrichshain aneinandergrenzen.«
    Â» Ah, oui? « Jean-Luc blickte ihn erstaunt an. »Das ist ein überaus beeindruckendes Werk. Nur schade, dass man diesen Molecule Man nischt aus der Nä’e betrachten kann.«
    Â»Vom Boot aus schon«, erklärte Markowski, als er urplötzlich und mit großer Macht zur Seite geschleudert und dann wie von einer Riesenfaust in sein Sitzpolster gepresst wurde. Ohne jede Vorwarnung hatte sein Fahrer nämlich das Steuer jäh nach links gerissen und trat nun das Gaspedal bis zum Bodenblech durch!
    Während der schwere Wagen wie ein wild gewordener Mustang nach vorne schoss, senkten sich die Scheiben der Türen wie von Geisterhand.
    Markowskis Gesichtszüge entgleisten. »Martin!«, schrie er in maßlosem Entsetzen auf. »Sind Sie verrückt geworden, Martin?«
    Doch der Fahrer reagierte nicht. Beide Hände fest um das Lenkrad geklammert, raste er ohne Rücksicht auf den Gegenverkehr quer über die Fahrbahn und jagte mit Höllentempo auf das gegenüberliegende Brückengeländer zu. Obwohl aus bestem Stahl gefertigt, hielt es dem Aufprall des Wagens nicht stand: Fast mühelos durchbrach die schwere Limousine die Fahrbahnbegrenzung und machte einen kühnen Sprung auf den Fernsehturm zu, der wie ein riesiger Leuchtspargel auf dem mehrere Kilometer entfernten Alexanderplatz aufragte. Scheinbar endlose Sekunden schwebte der Wagen durch die Luft und tauchte schließlich, mit der Motorhaube vorneweg und eine riesige Wasserfontäne aufspritzend, mit einem weithin hörbaren Platsch in die Spree, wo er augenblicklich in den Fluten versank. Wie ein mächtiger Felsbrocken, den ein wütender Titan in den Abgrund geschleudert hatte.
    Der Großmächtige Nostromo lehnte sich in seinem Stuhl zurück und starrte mit

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