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Guardians of Secret Powers - Das Siegel des Teufels

Guardians of Secret Powers - Das Siegel des Teufels

Titel: Guardians of Secret Powers - Das Siegel des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
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dämonischem Grinsen auf den großen Monitor vor ihm. Das Bild zeigte einen starren Blick auf die Windschutzscheibe des BMW, der immer tiefer in die schmutzigen Fluten der Spree eintauchte. Gleichzeitig drang Wasser in den Fahrgastraum, wie das ständig lauter werdende Gurgeln aus den Lautsprechern verriet. Kein Wunder, dass sich die Stimmen der nicht sichtbaren Wageninsassen mehr und mehr überschlugen: »Helfen Sie mir, Jean-Luc!«, schrie Markowski seinen Gast an. »Mein Gurt lässt sich nicht öffnen!«
    Â»Meiner sitzt ebenfalls fest«, gab Truffaut in Todesangst zurück. »Das ist doch nischt möglisch, mon Dieu! «
    Markowski schrie nach seinem Fahrer: »Martin! Martin!« Seine Stimme überschlug sich vor Panik. »Jetzt holen Sie endlich den Gurtschneider aus dem Handschuhfach!«
    Doch Martin Richter gab weder eine Antwort noch reagierte er auf andere Weise. Dabei stieg das Wasser im Innenraum der Limousine so rasend schnell an, dass es bereits die untere Hälfte des Bildschirms füllte. Allem Anschein nach hatte der Fahrer beim Aufprall auf das Wasser das Bewusstsein verloren, sodass auch der erneute verzweifelte Appell seines Chefs folgenlos verhallte: »Bitte, Martin! So tun Sie doch was!«
    Auch der Ghul zeigte nun ein zufriedenes Hundegrinsen. »Ich fürchte, er hört nicht auf euch, meine todgeweihten Freunde«, höhnte er mit heiserer Stimme. »Darauf ist der liebe Martin nämlich nicht programmiert. Er wird wie eine Ratte ersaufen – und ihr beide mit ihm.« Damit drehte er sich um und richtete die hohlen Augen auf das Geistwesen neben ihm. »Oder soll ich den Hubot lieber gleich abschalten, Großmächtiger Gebieter?«
    Das Wesen mit den schwefeligen Gelbaugen schüttelte den Kopf. »Noch nicht«, gab es barsch zurück, während die Stimmen aus den Lautsprechern vom Gurgeln des Wassers übertönt wurden und schließlich ganz erstarben. »Trägt er nicht einen dieser geheimnisvollen Chips in sich, von denen der Großmeister mir voller Stolz berichtet hat?«
    Â»Ganz recht.« Der Ghul nickte eifrig. »Einen BB oder Big Brother, wie wir ihn nenn–«
    Â»Nennt ihn, wie ihr wollt!«, unterbrach Nostromo ihn ungehalten. »Vielleicht sind darauf noch Informationen gespeichert, die uns nützlich sein können.« Wieder reckte er den Hals, bis seine Dämonenfratze unmittelbar vor dem Hundegesicht des Ghuls schwebte. »Wie lange bleibt dieser … äh … Big Brother denn aktiv? Überdauert er den Tod des Menschlings?«
    Â»Aber natürlich, Großmächtiger«, versicherte der Ghul. »So lange wir wollen.«
    Â»Gut.« Nostromos Fratze verzog sich zu einem dämonischen Grinsen. »Dann können wir den Chip auch später noch auslesen. Im Augenblick gibt es Wichtigeres zu tun. Wir müssen uns um die Mädchen kümmern, die als Pentatrix infrage kommen.« Erneut veränderte er seine Form und deutete auf den riesigen Monitor, auf dem nur noch dunkles Wasser zu erkennen war. »Jetzt schalte schon um auf den Hubot, den ihr im Kino platziert habt.« Erneut fixierten die giftgelben Facettenaugen der Dunkelschwinge den Ghul. »Wie hieß sie noch mal?«
    Â»Mandy, Gebieter, Mandy Soundso. Ihren Nachnamen habe ich leider vergessen.«
    Â»Was kümmert uns ihr Nachname?« Die Dämonenfratze der Dunkelschwinge leuchtete höhnisch auf. »Hol endlich die Signale ihres BB auf den Kontrollschirm!«
    Â»Natürlich, Gebieter, sofort«, antwortete das Fantom hastig und drückte einen der zahllosen Knöpfe auf dem Schaltpult. Augenblicklich erschien ein anderes Bild auf dem Hauptmonitor, das einen überwiegend mit jungen Leuten gefüllten Gastraum zeigte: eine Bar offensichtlich oder ein Club, denn auf den Tischen der ebenso gut gelaunten wie arglosen Gäste standen Gläser und Flaschen. Aus den Lautsprechern drangen Wortfetzen, fröhliches Gelächter und poppige Musik.
    Â»Gut, sehr gut«, grollte es aus der Kehle des Großmächtigen. »Dann kann es ja losgehen!«
    Als ich das Leuchten in Lottis Augen bemerkte, war ich beruhigt – der Film hatte ihr also offensichtlich gefallen! »War das ein geiler Streifen?«, fragte ich dennoch, während wir auf die Kino-Bar im Erdgeschoss des CinemaxX zusteuerten. »Oder habe ich dir zu viel versprochen?«
    Â»Ganz und gar nicht«, bestätigte Lotti.

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