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Guardians of Secret Powers - Das Siegel des Teufels

Guardians of Secret Powers - Das Siegel des Teufels

Titel: Guardians of Secret Powers - Das Siegel des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
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gutbürgerliche Erziehung!
    Mandy bekam davon zum Glück nichts mit. »Dann ist’s ja gut«, säuselte sie mit einer durch Alkohol und Zigarettenrauch vorzeitig angerauten Stimme und blickte mich fragend an. »Was darf’s denn sein, ihr Süßen?«
    Ich wollte schon antworten, als mir das merkwürdige Glitzern in ihren Augen auffiel. Es war, als lauerte hinter ihren Pupillen etwas Unheimliches – ein fremdes Wesen, das mich gespannt beobachtete. Obwohl mir noch im gleichen Augenblick bewusst wurde, wie absurd dieser Gedanke war, hatte ich plötzlich ein ungutes Gefühl. Ich begann zu stammeln und hörte mich wahrscheinlich an wie ein verängstigtes Schaf: Ȁh … äh …«
    Blondie verzog ungeduldig das Gesicht. »Mach hinne«, drängelte sie schnippisch. »Ihr seid schließlich nicht die einzigen Gäste hier.«
    Aber da hatte ich mich zum Glück wieder gefangen. Auch das Glitzern in ihren Augen war verschwunden. »Gut, dass du es sagst, Mandy«, giftete ich zurück. »Sonst hätte ich das bestimmt nicht bemerkt.« Aus den Augenwinkeln sah ich, dass Lotti grinsend das Gesicht verzog und leise vor sich hin kicherte. »Zwei Gläser Sekt, bitte. Aber trocken und schön kalt, okay?«
    Â»Wie denn sonst?«, konterte Mandy. »Glaubst du vielleicht, wir wärmen den Schampus extra für dich auf, damit du dir dein Püppi-Bläschen nicht verkühlst?« Damit wandte sie sich abrupt ab und stiefelte in Richtung Tresen davon. Der Wackelhintern in ihren knallengen Jeans ließ mich unwillkürlich an Celine denken.
    Â»Wie ist die denn drauf?« Lotti blickte ihr ungläubig hinterher.
    Ich zuckte mit den Schultern. »Vielleicht hat sie ja was geschluckt oder so. Ihre Augen sahen jedenfalls ziemlich merkwürdig aus.«
    Â»Merkwürdig?« Lotti hatte offensichtlich keine Ahnung, was ich meinte. »Wieso denn merkwürdig?«
    Â»Hast du es nicht gesehen? Das seltsame Glitzern in ihren Augen, meine ich? Die liebe Mandy wirkte irgendwie abwesend und sah gleichzeitig so aus, als wollte sie in mein Innerstes blicken!«
    Für einige Sekunden schaute Lotti mich wortlos an. Dann schüttelte sie den Kopf. »In dein Innerstes, soso«, sagte sie mit Nachdruck und seufzte resigniert. »Du siehst langsam Gespenster, Nele. Was ist heute nur mit dir los?«

· 7 ·
Fantome der Finsternis
    Der große Monitor im Kontrollraum zeigte den glatzköpfigen Barmann, der hinter dem Tresen stand und gerade zwei Kelchgläser auf ein Tablett stellte. »Hier ist der Schampus, Mandy«, kam seine Stimme aus den Lautsprechern. »Aber pass bitte auf, dass du damit heil bei den beiden Hübschen ankommst. Du hast heute schon genug Gläser zerdeppert.«
    Â»Ey, Mann«, maulte Mandy zurück, obwohl sie nicht zu sehen war. »Jetzt bleib mal schön locker.« Fast noch im gleichen Augenblick kamen zwei Frauenhände mit rot lackierten Fingernägeln ins Bild und nahmen das Tablett vom Tresen. Die unsichtbare Kamera schwenkte um hundertachtzig Grad herum und bewegte sich wippend auf den Tisch von Nele und Lotti zu. Während die Frauenhände zunächst die Gläser vor den Mädchen abstellten, konzentrierte sich das Bild ganz auf Nele, die nachdenklich in die Kamera starrte.
    Der Ghul verzog das Hundegesicht und deutete auf den Monitor. »Glaubt Ihr, sie hat Verdacht geschöpft, Großmächtiger Gebieter?«
    Nostromo wiegte unschlüssig das geisterhafte Haupt. »Wie sollte sie? Andererseits …« Er machte eine kleine Pause und starrte grübelnd auf Nele, deren hübsches Gesicht den Monitor nun fast vollständig füllte. Dann ließ er einen grollenden Laut hören. »Wenn sie tatsächlich die Pentatrix ist, dann weiß sie zwar immer noch nicht, welche besonderen Gaben in ihr schlummern. Dennoch könnte sie spüren, dass diese Mandy nicht ihrem eigenen Willen gehorcht und nur eine ahnungslose Marionette von uns ist.« Sein Blick verengte sich. »Es wird allerhöchste Zeit, dass die Hunter sich um sie kümmern.«
    Es war schon nach Mitternacht, als wir die Kino-Bar verließen. Obwohl Lotti mich davon abhalten wollte, begleitete ich sie noch in die Ebertstraße, wo sie mit ihrer Mutter verabredet war: Anna von Bode hatte den Abend bei einem dort wohnenden Fotografen-Kollegen verbracht, um mit ihm das Konzept der neuen Reportage abzustimmen,

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