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Guardians of Secret Powers - Das Siegel des Teufels

Guardians of Secret Powers - Das Siegel des Teufels

Titel: Guardians of Secret Powers - Das Siegel des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
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auserkoren hast und dem wir unser gesamtes Leben und Streben geweiht haben. Poche an die Pforte der Finsternis, o Dunkler Herrscher, und sende uns ein Zeichen, dass unser erstes Opfer angenommen wurde, das wir Neptun, dem ersten der Fünf Mächtigen, geweiht haben. Zeige uns, dass wir auf dem Pfad des Sieges wandeln, auf dass die Schlange der Zerstörung ihre fünf Häupter erhebe und das Siegel sprenge, das uns schon so lange von dir trennt, unserem innig geliebten Herrn und Gebieter – so es dein Wille ist!«
    Â»So es dein Wille ist!«, bekräftigten die rund drei Dutzend Gestalten, die ihrem Vorbeter andächtig gelauscht hatten. Dann ließen sie die Arme sinken und starrten, genau wie der Großmeister und die vier weiteren Unantastbaren, höchst gespannt auf die Schlange, deren metallener Leib im zuckenden Schein der Flammen seltsam lebendig wirkte. Alle hielten den Atem an, und etliche Sekunden lang wurde es so still, dass sogar das kaum wahrnehmbare Blaken und Züngeln der Fackeln und das Glimmen der getrockneten Kräuter in den Räucherbecken zu hören waren.
    Doch nichts geschah.
    Dann aber, als sich schon Unruhe im Dunklen Tempel breitmachen wollte, erklang ein Laut von ganz weit her: ein sanfter Herzschlag, der aus der Unendlichkeit des Alls zu kommen schien und stetig anschwoll, bis selbst ein Tauber ihn kaum mehr hätte überhören können.
    Kabumm!
    Kabumm!
    Kabumm!
    Das Geräusch wurde schließlich so laut, dass sich der eine oder andere schon wegduckte wie unter einer unsichtbaren Last. Plötzlich zuckte ein gleißender Blitz durch das Gewölbe und ein mächtiger Donner ließ die dicken Feldsteinmauern in ihren Grundfesten erzittern.
    Während die Mehrzahl der Versammelten noch erschrocken zusammenfuhr und ängstliche Laute zu vernehmen waren, verstummte der Herzschlag und es wurde grabesstill. Mit einem Mal aber war ein leises Zischen zu hören: Sssshhh!
    Ein erstauntes Murmeln ging durch die Menge und Bewegung kam in die eben noch reglos dastehende Schar. Einer der vier Männer mit den silbernen Augenmasken, die den Praetoren vorbehalten waren, machte einen Schritt nach vorne und rief aufgeregt: »Seht doch! Baalsebul hat unser Flehen erhört!« Dazu deutete er auf die Schlangenskulptur.
    Augenblicklich drängten die anderen ihm nach und formten einen engen Kreis um den Altar, bis ein herrischer Ruf des Großmeisters sie zur Ordnung mahnte: »Ruhe! Und jeder zurück an seinen Platz – aber schnell!«
    Eher widerstrebend kamen sie der Aufforderung nach. Den Blick noch immer starr auf die Schlange gerichtet, wichen sie langsam und nur Schritt für Schritt zurück, bis jeder wieder an seinem ursprünglichen Platz angekommen war.
    Der Großmeister aber deutete auf das Schlangenhaupt, das auf magische Weise zum Leben erwacht war. Während die anderen vier reglos in ihrer ursprünglichen Position verharrten, wiegte es sich unübersehbar und geschmeidig hin und her. Die gespaltene Vipernzunge schlängelte sich aus dem weit geöffneten Maul mit den spitzen Giftzähnen und das Zischen des Reptils war bis in den letzten Winkel des Dunklen Tempels zu vernehmen.
    Â»Seht!«, rief der Großmeister mit donnernder Stimme. »Die Dunkelschwingen haben unser Opfer angenommen. Das erste Haupt der Schlange ist zum Leben erwacht. Lasst uns Baalsebul, unserem Dunklen Herrscher, nun danken und ihn auch weiterhin um Beistand anflehen. Auf dass auch unsere nächsten Opfer die restlichen Häupter der Schlange aus ihrem Dämmerschlaf erwecken und das Siegel des Teufels sprengen mögen, damit die Pforte der Finsternis sich endlich öffnet!«
    Auf sein Zeichen hin erhoben die Versammelten wieder die Arme und stimmten erneut einen monotonen Singsang an, dessen Verse diesmal jedoch nicht von dieser Welt zu sein schienen. Nachdem der letzte Laut verklungen war, verbeugten sich alle ganz tief und der Großmeister ließ noch eine Bitte folgen: »Lenke unsere Schritte, o Dunkler Herrscher, und führe uns an unser Ziel – so es dein Wille ist!«
    Â»So es dein Wille ist!«, hallte es dumpf durch den Raum. Dann richteten sich die Gestalten in den Kapuzenumhängen wieder auf und strebten dem Ausgang zu.
    Ein herrischer Ruf ließ sie mitten in der Bewegung verharren: »Einen Moment noch!« Mit abrupten Bewegungen machten sie kehrt und starrten ihren Anführer, erstaunt und ängstlich

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