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Guardians of Secret Powers - Das Siegel des Teufels

Guardians of Secret Powers - Das Siegel des Teufels

Titel: Guardians of Secret Powers - Das Siegel des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
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fragen. Auch wenn ich Rena und Malte auf ihre Frage hin, ob ich mich den Guardians anschließen wollte, um Bedenkzeit gebeten hatte – das alles war einfach zu viel auf einmal gewesen, da konnte ich mich nicht gleich derart verpflichten, ohne vorher noch einmal darüber nachzudenken –, war mir insgeheim längst klar geworden, dass ich gar keine andere Wahl hatte, wenn ich am Leben bleiben wollte.
    Und das stand natürlich völlig außer Frage!
    Zudem quälten mich noch weitere Fragen: Wie und warum war ich in den Besitz meiner geheimnisvollen Gaben gelangt? Abgesehen von der Sternenkonstellation zu meiner Geburt. Wenn ich die Neflins nämlich richtig verstanden hatte, wurden diese nur innerhalb der Familie weitervererbt. Aber das hätte bedeutet, dass entweder Mechthild oder Waldemar ebenfalls zu den Illumini zählen mussten – und das hielt ich für völlig ausgeschlossen! Oder verstellten sich die beiden nur, aus welchem Grunde auch immer?
    Und weiter: Was hatten die Ärzte der Medi-Klinik eigentlich von mir gewollt? Bestimmt nichts Gutes, wie mir spätestens klar geworden war, als sich die Schwestern und Pfleger als Monster entpuppt hatten. Aber wenn ich eine Antwort auf diese Frage erhalten wollte, dann musste ich mich den Guardians anschließen. Andererseits war deren Aufgabe nicht gerade ungefährlich und so würde ich mit Sicherheit weit größeren Gefahren ausgesetzt sein als denen, die mir ohnehin schon drohten.
    Vielleicht sollte ich meinen Entschluss doch noch mal überdenken?
    Tausende Gedanken kreisten wie wild in meinem Kopf und wurden schneller und schneller wie ein außer Rand und Band geratenes Jahrmarktkarussell. Schließlich kam mir der Anhänger in den Sinn, der, versteckt unter meinem Poloshirt, an einer Schnur aus schwarzem Leder um meinen Hals hing: ein glatter flacher Stein von der Größe einer Zweieuromünze, wie ihn auch die Warriors in der vergangenen Nacht getragen hatten. Er war vom gleichen goldenen Orange wie das Abendrot und trug die gleiche Gravur: eine Sonne mit fünf großen, ineinander verschlungenen Strahlenpaaren, die die kleineren überragten.
    Rena hatte mir das Schmuckstück zum Abschied geschenkt. »Trag den Anhänger immer um den Hals, Nele«, hatte sie mich gemahnt. »Dann wird er dich beschützen.«
    Â»Aber bitte unter der Kleidung«, ergänzte Malte, »und möglichst direkt auf der Haut.«
    Â»Warum das denn?«, fragte ich verwundert.
    Â»Damit Fremde nicht auf Anhieb erkennen, dass du zu uns gehörst. Das könnte manchmal nämlich ziemlich ungemütlich für dich werden.«
    Â»Es gibt allerdings noch einen weiteren Grund«, wandte Rena ein.
    Â»Und der wäre?«
    Â»Nur Geduld, Nele. Das wirst du schon noch erfahren.« Dabei lächelte sie wie eine Mutter, die ihren Kindern ganz wunderbare Geschenke zu Weihnachten verspricht, ohne zu verraten, worum es sich dabei handelt.
    Â»Solltest du dich bedroht fühlen«, fügte Malte noch hinzu, »dann drück den Stein fest mit Daumen und Zeigefinger. Das wird uns alarmieren und wir kommen dir so schnell wie möglich zu Hilfe.«
    Obwohl ich mir keinen rechten Reim auf die Worte der Neflins machen konnte, hatte ich den Anhänger umgelegt. Als der Stein meine Haut berührte, war ein wohliger Wärmeschauer durch meinen Körper geprickelt – ein angenehmes, seltsam beruhigendes Gefühl, das auch jetzt noch anhielt.
    Während meine Gedanken noch um den geheimnisvollen Stein kreisten, stieg mir plötzlich ein inzwischen schon vertrauter Geruch in die Nase: wie ein blütensatter Frühlingshauch nach einem reinigendem Landregen. Genauso hatte es im Web und auf dem Flur vor Maltes Büro geduftet. Aber warum, zur Hölle, roch es jetzt hier in der S-Bahn genauso?
    Was mich allerdings noch weit mehr irritierte: Der Duft schien von dem Obdachlosen herzurühren, der mir gegenübersaß. Und das widersprach allen Erfahrungen, die ich bislang mit seinesgleichen gemacht hatte. Für gewöhnlich verströmten diese nämlich Aromen, die den Furzkrachern meiner Brüder ziemlich ähnlich waren. Verwirrt und ungläubig zugleich, starrte ich den Blinden an, was der zum Glück jedoch gar nicht bemerkte.
    Die leeren Augen in eine unbestimmte Ferne gerichtet, bewegte er unablässig die faltigen Lippen, als würde er mit sich selbst sprechen. Wahrscheinlich nur ein

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