Guardians of Secret Powers - Das Siegel des Teufels

hatte: Dr. Frank Wolff, der Leiter der Medi-Klinik, war kein Gynäkologe, sondern eine weithin anerkannte Kapazität der Neurochirurgie. Und wenn sich eine solche um das Wohlergehen einer Wöchnerin sorgte, dann war das keineswegs rührend, sondern vielmehr im höchsten Maße verdächtig!
    Fragend blickte Pi in die Runde der Warriors, die noch immer keine Antwort gaben. Schließlich nickte er der kleinsten von ihnen aufmunternd zu. »Irgendeine Idee, Mia?«
    Â»Also …« Das schwarzhaarige Mädchen verzog ratlos das Gesicht. »Vielleicht … dreimal so lang?«
    Â»Diese Antwort erscheint zwar logisch, ist aber trotzdem falsch.« Pis Augen wanderten zu dem Jungen neben ihr. »Was meinst du, Jimmy?«
    Â»Ã„h … schwer zu sagen.« Der Rastaboy kratzte sich nervös an der Wange. »Fünfmal so lang?«
    Â»Fünfmal? Wie kommst du darauf?«
    Â»So halt. Ich hab einfach geraten.«
    Â»Geraten – soso.« Pi verzog keine Miene. »Das ist eine überaus Erfolg versprechende Strategie … Insbesondere dann, wenn man in den Krallen der Fantoms landen und von ihnen zerrissen werden möchte.«
    Obwohl Jimmy ansonsten nicht auf den Mund gefallen war, verkniff er sich eine Antwort und wich Pis stechendem Blick aus.
    Der wandte sich an die anderen. »Gibt es noch mehr solche originellen Vorschläge?«
    Zunächst schwiegen alle betreten, doch dann meldete sich Aimi zu Wort. »Ich glaube, ich weiß die Antwort.«
    Â»Tatsächlich? Dann schieß mal los!«
    Â»Ich glaube …« Aimi strich sich nervös über die kurzen Haare und blickte unsicher in die Runde, bevor sie schließlich fortfuhr: »Ich glaube … äh … der Freezer 3.0 würde das gar nicht schaffen – weil sein Energiespeicher gar nicht groß genug dafür ist.«
    Für einen Augenblick musterte Pi sie mit unbewegter Miene, doch dann lächelte er. »Na also, geht doch! Aimi hat absolut recht: Das alte Modell wäre damit völlig überfordert! – Dann lasst uns doch mal sehen, was der Freezer 3.1 zustande bringt.« Er richtete den Lauf der Waffe auf den größeren Behälter, dessen Inhalt noch immer munter vor sich hin dampfte, und drückte ab. Wieder schoss ein hauchdünner Energiestrahl aus dem Lauf und zischte auf das heiße Wasser zu, das innerhalb von kaum zehn Sekunden zu Eis erstarrte.
    Â»Wow!« Taha riss beeindruckt die Augen auf. »Hammer!«
    Jimmys Kinnlade klappte herunter. »Ey, man! Das glaub ich jetzt nicht, man.«
    Nur Kjell verzog keine Miene. »Jo!«, sagte er nur und nickte bedächtig.
    Pi lächelte zufrieden. »Wie ihr seht, habe ich nicht zu viel versprochen. Der Freezer 3.1 ist tatsächlich weit wirkungsvoller als das alte Modell. Aber leider …« Bekümmert schnitt er eine Grimasse. »… gibt es da ein Problem. Oder besser gesagt sogar zwei: Erstens verfügen wir bislang nur über einen Prototypen – nämlich dieses Teil hier.« Erneut reckte er die Waffe in die Höhe. »Und zweitens ist der Energiespeicher noch nicht ganz ausgereift, und ich kann noch nicht mit Sicherheit sagen, wie lange er vorhält.«
    Taha runzelte die Stirn. »Und wann, glaubst du, werden diese … äh … Kinderkrankheiten überwunden sein?«
    Â»Schon bald, hoffe ich.« Pi legte die Waffe zur Seite und wiegte den Kopf. »Meine Mitarbeiter und ich tun jedenfalls unser Bestes und setzen alles daran, dass jeder von euch schnellstmöglich das neue Modell bekommt. Aber bis dahin …« Er hob bedauernd die Hände. »… müsst ihr euch leider mit dem Freezer 3.0 begnügen. Außerdem stehen uns ja immer noch die seit Jahrhunderten bewährten Mittel zur Verfügung. Deshalb achtet bitte darauf, dass eure Battlebands …« Er deutete auf die dicken Manschetten aus schwarzem Leder, die jeder der Warriors am rechten Handgelenk trug. »… immer vollgeladen sind. Fantomsalz und Himmelstränen haben uns doch schon so manche gute Dienste im Kampf gegen die dunklen Wesen geleistet.« Er klatschte in die Hände. »Los, jetzt! Macht endlich, dass ihr auf eure Flykes kommt. Nicht dass die Nokturni noch glauben, wir würden ihnen kampflos das Feld räumen.« Damit trat er zu dem elektronischen Steuerpult auf dem nahen Arbeitstisch und drückte auf einen Knopf.
    Nur einen Augenblick später fuhr die Verkleidung