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Guardians of Secret Powers - Das Siegel des Teufels

Guardians of Secret Powers - Das Siegel des Teufels

Titel: Guardians of Secret Powers - Das Siegel des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
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für vier Personen in die Karibik – völlig kostenlos und all-inclusive natürlich! Einzige Bedingung war, dass die Gewinner-Familie innerhalb von drei Stunden abreisefertig am Flughafen erscheinen musste, sonst verfiel der Preis. Was vermutlich eine ziemlich clevere Idee war: Auf der einen Seite gewann der Sender damit jede Menge neue Zuhörer – und zudem jede Menge Mail-Adressen, die mit Werbung zugemüllt werden konnten. Auf der anderen Seite aber wurde der ausgelobte Preis bestimmt nur selten fällig, weil die wenigsten Gewinner in der extrem kurzen Zeit reisefertig sein konnten. Aber darüber hatte mein grenzdebiler Bruder wahrscheinlich noch nicht mal im Traum nachgedacht.
    Â»Was weißt du denn?« Paul sah mich an wie ein gereizter Gorilla. »Wir nehmen dich auch gar nicht mit, wenn wir gewinnen!«
    Â»Das will ich doch schwer hoffen«, erwiderte ich cool. »Mit euch Stinkmorcheln würde ich auch gar nicht mitkommen. Nicht einmal für tausend Euro!«
    Â»Blöde Tussi!«, zischte er mich noch an, bevor er sich wieder an Mechti wandte. »Vergiss die Mail«, fauchte er wütend. »Ich schick die jetzt lieber selber ab!« Damit stapfte er aus der Küche.
    Â»Vollidiot«, schickte ich ihm leise hinterher.
    Mechti bekam das zum Glück nicht mit. Sie sah dem verzogenen Knilch vielmehr mit schuldbewusster Miene nach, bevor sie sich wieder an mich wandte und einen gequälten Seufzer hören ließ. »Was wolltest du noch mal von mir wissen?«
    Die Warriors standen in der Mitte des von großen Deckenflutern in helles Licht getauchten Saales beieinander und waren ohne Ausnahme in bodenlange schwarze Umhänge gekleidet. Ansonsten aber unterschieden sie sich kaum von anderen Jugendlichen ihres Alters, und niemand hätte vermutet, dass das Schicksal der Menschheit auf ihren zum Teil noch recht schmalen Schultern lastete. Auch der weitläufige Raum hatte auf den ersten Blick nichts Außergewöhnliches an sich: Er sah aus wie eine Mischung aus der Werkstatt eines modernen Daniel Düsentrieb und einem wissenschaftlichen Laboratorium, und nichts deutete darauf hin, dass die darin gemachten Erfindungen und Entwicklungen ganz entscheidend dazu beitrugen, ob die Guardians den Kampf gegen die Mächte der Dunkelheit bestehen würden oder nicht. In den schlichten Metallregalen stapelte sich technisches Gerät aller Art, das digitale Equipment auf den Arbeitstischen war auf dem neuesten Stand und die Wände waren mit zahllosen Skizzen, Entwürfen und Zeichnungen bedeckt, deren Zweck sich einem Außenstehenden unmöglich erschloss. Das große Panoramafenster an der Stirnwand bot einen prächtigen Blick auf den darunter liegenden östlichen Teil des Gendarmenmarktes mitsamt dem hoch aufragenden Schillerdenkmal – offensichtlich befand sich der Raum im Oberbau des Konzerthauses.
    Hellgraue Dämmerung hatte sich bereits über die Dächer der angrenzenden Straßenzüge gesenkt. Die schmiedeeisernen Kandelaber, die hier als Laternen herhielten, warfen bereits fahles Licht auf das Pflaster der Gehwege. Auf den Dachziegeln des gegenüberliegenden Gebäudes der »Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften« spiegelten sich die letzten Strahlen der untergehenden Sonne, zwischen einem zarten Rosa und goldenem Orange changierend.
    Die Warriors hatten dafür jedoch keinen Blick. Ihre Aufmerksamkeit war vielmehr voll und ganz auf den korpulenten Mann in ihrer Mitte gerichtet.
    Pieter Sundberg, der Chef-Techniker der Guardians und Leiter des Labs, war vielleicht Mitte, höchstens Ende dreißig und trug im Gegensatz zu ihnen die Kleidung eines typischen Nerds: einen verwaschenen Kapuzenpulli und ausgebeulte fleckige Schlabberjeans, die schon seit Wochen keine Waschmaschine mehr von innen gesehen hatten und nur noch von dicken Schmutzschichten zusammengehalten wurden. Kratzige Bartstoppel zierten seine pausbäckigen Wangen, auf seiner Stupsnase saß eine mächtige Hornbrille, hinter deren dicken Gläsern zwei immer neugierige Augen funkelten. »Ihr wollt jetzt sicherlich wissen, was den neuen Freezer von seinem Vorgänger unterscheidet?« Er senkte den Kopf und blickte über den Rand seiner Brille in die Runde. »Alles andere würde mich jedenfalls wundern«, fügte er mehr für sich hinzu.
    Â»Ganz genau, Pi«, antwortete Taha. Das von einem braunen Lederband im Zaum gehaltene

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