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Guardians of Secret Powers - Das Siegel des Teufels

Guardians of Secret Powers - Das Siegel des Teufels

Titel: Guardians of Secret Powers - Das Siegel des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
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tun«, redete Franziska sich weiter in Rage. »Und dennoch behauptet dieser angebliche Augenzeuge dreist und frech, er hätte drei Menschenleben auf dem Gewissen. Zur besten Sendezeit im Fernsehen und ohne dass ihm jemand widerspricht!«
    Â»Dafür hat der zweite Zeuge etwas ganz anderes erzählt«, warf ich zaghaft ein, um die völlig verstörte Frau ein wenig aufzumuntern. »Außerdem ist es mit Zeugenaussagen ohnehin so eine Sache. Selbst Fachleute behaupten, dass von zehn Zeugen, die das gleiche Geschehen beobachtet haben, elf unterschiedliche Aussagen zu erwarten sind.«
    Â»Ganz genau«, schob Lotti rasch nach. »Für Onkel Martin lege ich meine Hand ins Feuer, selbst wenn ich ihn schon seit Wochen nicht mehr gesehen habe.« Sie runzelte die Stirn. »Aber er wird sich in der Zwischenzeit ja wohl kaum verändert haben.«
    Â»Nein, nein, natürlich nicht.« Franziska Richter schüttelte den Kopf. »Allerdings …« Sie brach ab und starrte mit nachdenklicher Miene vor sich hin.
    Merkwürdig. Was hatte sie denn plötzlich?
    Ich warf Lotti einen fragenden Blick zu.
    Doch die zuckte nur ratlos mit den Schultern und wandte sich an ihre Tante. »Was ist denn?«, fragte sie. »Was wolltest du sagen?«
    Â»Ich weiß nicht, wie ich es ausdrücken soll«, druckste Franziska Richter um den heißen Brei herum. »Und vielleicht täusche ich mich ja auch, aber da du es gerade angesprochen hast: In letzter Zeit kam Martin mir doch irgendwie anders vor.«
    Lotti zuckte genauso überrascht zusammen wie ich und sah ihre Tante gespannt an. »Wie anders?«
    Alles hatte damit begonnen, dass Martin Richter vor vier Wochen zu einem zehntägigen Fortbildungsseminar gereist war, erklärte ihre Tante. In ein Schloss irgendwo im Berliner Umland, von dem Franziska noch nie etwas gehört hatte: »In Schwarzenwalde, wenn ich mich recht entsinne.«
    Â»Schwarzenwalde?«, wunderte ich mich. »Sind Sie sicher?«.
    Â»Ziemlich. Warum fragst du?«
    Â»Weil ich Schwarzenwalde kenne, zumindest ein bisschen.« Ich wandte mich an Lotti. »Erinnerst du dich nicht mehr? Oma Mimi ist doch dort geboren und besitzt immer noch eine Datsche im Dorf. Wir haben dort gemeinsam die Sommerferien verbracht.«
    Â»Jetzt, wo du es sagst!« Die Erinnerung ließ Lottis Gesicht aufleuchten. »Aber das ist ja schon ewig her, wir waren noch im Kindergarten.«
    Â»Genau!«
    Â»In dem Kaff ist absolut nichts los – und es gab dort schon gar kein Schloss!«
    Â»Stimmt. Aber in zehn Jahren kann sich ja eine ganze Menge verändern.«
    Â»Wie auch immer«, schaltete Franziska sich wieder ein. »Jedenfalls hat Martin mit großer Sicherheit ein Schloss erwähnt.« Von dort aus hatte er ihr auch einige SMS -Nachrichten geschickt – dass er gut angekommen sei; dass es ihm gut ginge; und so weiter –, die sie auf die gleiche Weise beantwortet hatte. Dann aber war etwas Merkwürdiges passiert: Franziska hatte beim Einkaufen zufällig einen von Martins Kollegen getroffen, und der behauptete zu ihrem Erstaunen, dass Martin keineswegs auf Fortbildung sei, sondern vielmehr zehn Tage Sonderurlaub genommen habe.
    Â»Echt?« Lotti musterte sie verwundert. »Und was war nun richtig? Du hast Onkel Martin nach seiner Rückkehr doch bestimmt danach gefragt?«
    Â»Natürlich.«
    Â»Und? Was hat er gesagt?«
    Â»Dass mich das absolut nichts anginge«, erklärte die Tante mit betretener Miene. »Und dass ich ihn nicht nerven soll mit meinen blöden Fragen.«
    Seltsam . Und zudem höchst verdächtig!
    Â»Wirklich?«, wunderte sich Lotti. »Das sieht Onkel Martin ja gar nicht ähnlich.«
    Â»Sag ich doch!«, bekräftigte ihre Tante, der der Zuspruch ihrer Nichte sichtlich guttat. »Aber das war beileibe nicht alles.« Nach seiner Rückkehr, so erzählte sie weiter, habe Martin ganz gegen seine frühere Gewohnheit an zwei Abenden in der Woche die Wohnung verlassen, dienstags und donnerstags, und sei immer erst spät in der Nacht wieder zurückgekommen – ohne ein Wort darüber zu verlieren, wo er sich aufgehalten hatte. »Er war plötzlich wie ausgewechselt. Als wäre er … ein anderer Mensch.« Verschämt griff sie nach einem Taschentuch und wischte sich hastig die Tränen von der Wange, die ihr bei den letzten Worten heruntergekullert waren.
    Â»Das ist in

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