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Guardians of Secret Powers - Das Siegel des Teufels

Guardians of Secret Powers - Das Siegel des Teufels

Titel: Guardians of Secret Powers - Das Siegel des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
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der Tat höchst eigenartig.« Ich sah die gramgebeutelte Frau nachdenklich an. »Glauben Sie, dass es einen Zusammenhang zwischen seiner Wesensänderung und dem rätselhaften Unfall geben könnte?«
    Franziska Richter zuckte ratlos mit den Achseln. »Das weiß ich nicht und diese Ungewissheit macht mich völlig fertig . Vielleicht tue ich Martin ja auch unrecht und es gibt für alles eine ganz harmlose Erklärung.«
    Niemals! , schoss es mir wie aus dem Nichts durch den Kopf, und ich war mir mit einem Mal sicher, dass es ganz bestimmt eine Verbindung gab – welche auch immer!
    Ich wollte gerade nachhaken, als das Telefon klingelte. Der Festnetzapparat stand auf dem Sideboard direkt neben Franziskas Sessel. Sie musste deshalb nicht einmal aufstehen, um den Hörer abzunehmen.
    Â»Sollen wir …« Lotti, wie immer die Höflichkeit selbst, deutete zum Flur und machte Anstalten, sich zu erheben.
    Ich wollte mich ihr schon anschließen, aber da wehrte Franziska Richter auch schon ab. »Nicht doch. Es stört mich nicht, wenn ihr zuhört!«
    Und so musste ich nicht einmal mein plötzlich geschärftes Gehör bemühen, um alle Einzelheiten ihres Gesprächs mitzubekommen. Der Anrufer stellte sich als Dr. Sickos vor und war der Rechtsmediziner, der die Obduktion der drei Unfallopfer vornahm. »Und in diesem Zusammenhang habe ich eine Frage an Sie, Frau Richter«, fuhr er fort. »Können Sie mir sagen, weshalb Ihr Mann kürzlich am Kopf operiert wurde?«
    Â»Am Kopf operiert?« Franziskas Gesichtszüge entgleisten. »Sie müssen sich täuschen, Herr Doktor. Martin hat niemals eine Kopfoperation gehabt. In seinem ganzen Leben nicht!«
    Für einen Moment herrschte Stille am anderen Ende der Leitung. Nach einem Räuspern fuhr der Gerichtsmediziner dann aber fort: »Ich widerspreche Ihnen höchst ungern, Frau Richter. Es handelt sich schließlich um Ihren Ehemann. Aber der Mann auf meinem Obduktionstisch wurde ohne jeden Zweifel erst kürzlich am Kopf operiert!«
    Â»Dann kann es unmöglich Martin sein!«, antwortete Franziska wie aus der Pistole geschossen und war plötzlich ganz aufgeregt. »Sind Sie denn sicher, dass Sie den Unfallfahrer auf dem Tisch haben?«
    Â»Natürlich. Sogar zu hundert Prozent!«
    Â»Dann gibt es nur eine Erklärung: nämlich, dass Martin den Wagen gar nicht gefahren hat, sondern jemand anders!«
    Hä? War das denn möglich?
    Nach der Bergung hatte die Polizei doch bestimmt die Identität der Unfallopfer überprüft. Zudem war Martin Richter schon seit Jahren im Polizeidienst beschäftigt und einigen Kollegen deshalb bestimmt auch persönlich bekannt. Ziemlich unwahrscheinlich also, dass sie ihn mit irgendjemandem verwechselt haben sollten. Allerdings … Ich wusste nicht, woher der Gedanke kam, aber: Vielleicht waren die Leichen ja nach der Bergung vertauscht worden? Um irgendetwas zu verschleiern oder aus einem anderen noch unbekannten Grund?
    Aufgeregt wandte ich mich an Franziska Richter. »Fragen Sie bitte, ob Sie den Toten noch einmal sehen können.«
    Lottis Tante verstand offensichtlich sofort den tieferen Grund meiner Bitte und leitete sie unverzüglich an den Gerichtsmediziner weiter.
    Dr. Sickos zögerte einige Sekunden. »Wie stellen Sie sich das denn vor? Wenn jemand mitbekommt, dass ich Ihnen Zutritt zur Pathologie gewähre, komme ich doch in Teufels Küche.«
    Â»Und wenn herauskommt, dass Sie den Falschen obduziert haben, mit Sicherheit auch«, erwiderte Frau Richter mit überraschender Kaltschnäuzigkeit. Womit sie tatsächlich Erfolg hatte.
    Dr. Sickos lenkte nämlich ein. »Na schön. Vielleicht haben Sie ja recht und der Tote auf meinem Tisch ist gar nicht der, für den wir ihn halten. Dann kommen Sie halt rasch vorbei, wenn Sie unbedingt wollen. Aber nur unter einer Bedingung«, fügte er noch hinzu. »Die Sache bleibt unter uns, verstanden?«
    Als Franziska ihm das hoch und heilig zusicherte, nannte er ihr die Adresse des Rechtsmedizinischen Instituts, bestellte sie zum Hintereingang und beendete das Gespräch.
    Nachdem auch Franziska den Hörer auf die Gabel zurückgelegt hatte, wurde sie plötzlich kreidebleich.
    Â»Was ist denn los?«, erkundigte sich Lotti besorgt. »Ist dir schlecht?«
    Ihre Tante nickte. »Sogar speiübel, wenn ich ehrlich sein soll.« Sie schluckte und krampfte

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