Guardians of Secret Powers - Das Siegel des Teufels
Hünen an. »Aber ⦠was soll das mit den Walen?«
Kjell antwortete nicht, sondern zuckte nur breit grinsend mit den Schultern.
»Was?« Taha blickte Aimi ungläubig an. »Verstehst du das echt nicht?«
»Nein.«
»Ich fasse es nicht.« Taha schüttelte belustigt den Kopf. »Und so was hat einen japanischen GroÃvatâ«
Weiter kam Taha nicht, denn genau in diesem Moment heulte eine schrille Sirene auf und die drei gelben Warnlampen über der Stahltür in der Seitenwand begannen wild zuckend zu rotieren.
»Achtung, Notfall!« Renas Stimme übertönte den Lärm. »Da steckt jemand in Schwierigkeiten!« Mit einem Satz war sie am Steuerpult und blickte auf den Stadtplan, der auf dem Monitor aufblinkte. Dann drückte sie auf einen Knopf und rief über die Schulter hinweg: »Taha! Kjell! Aimi! â Schnell ins Float und ab zum Oberbaum-Port! Jetzt macht schon!«
Die drei Warriors rannten zum nahen Waffenständer, rissen drei Freezer aus den Halterungen und sprinteten damit auf die dicke Stahltür zu, die sich mit lautem Zischen öffnete. In dem dahinterliegenden Raum â nicht gröÃer als eine Garage und vollständig in überirdisch blaues Licht getaucht â befand sich ein seltsames Fahrzeug. Es sah aus wie eine Kreuzung aus einem Schlauchboot und einem Mini-Weltraumgleiter und schwebte völlig frei in der Luft.
»Verdammt noch mal, Nele, warum hilft uns denn keiner?« Das Gesicht starr vor Entsetzen, sah Lotti mich flehend an. »Jetzt tu doch endlich was!«
Das hatte ich doch schon längst!
Doch noch immer war weit und breit niemand zu sehen â und so würden wir unserem Schicksal wohl kaum mehr entrinnen können. Zumal unsere Verfolger inzwischen fast schon aufReichweite herangekommen waren.
Während meine Blicke wie panisch zwischen den vier Fantoms hin- und herflogen, machte sich tiefe Enttäuschung in mir breit. Hatte Malte nicht versprochen, dass ich Hilfe bekommen würde, sobald ich den orangefarbenen Anhänger drückte?
Genau das hatte ich doch getan! Aber das Ergebnis war gleich Null!
Die Finsterlinge nicht aus den Augen lassend, wich ich ganz langsam bis ans Brückengeländer zurück. Vielleicht gab es ja doch noch eine Möglichkeit, den Ungeheuern zu entwischen: durch einem Sprung in die Spree nämlich, denn damit rechneten sie bestimmt nicht.
Als ich mich über das Geländer beugte und hinunter auf die Wasseroberfläche blickte, erfasste mich heftiger Schwindel. Der Fluss lag gut zehn Meter unter uns, wenn nicht sogar noch mehr. Einen so hohen Sprung hatte ich noch nie gewagt. Nicht nur, weil mir der Mut dazu fehlte, sondern weil ich es gar nicht erst auf den Zehnmeterturm schaffte. Ich litt nämlich an extremer Höhenangst, sodass schon das Dreimeterbrett ein unüberwindliches Hindernis für mich darstellte.
In diesem Moment hielt ein Auto mit kreischenden Bremsen direkt vor uns am StraÃenrand. Es war ein schwarzer Kastenwagen, auf dessen rechter Seitentür ein rechteckiges Stück dunkler Folie klebte. Offensichtlich sollte sie die darauf befindliche Firmenanschrift verdecken, denn nur drei goldene Kegel ragten darunter hervor. Wahrscheinlich handelte es sich um das Firmenlogo. Als die Hecktüren aufflogen, begriff ich augenblicklich, was der Blutgierer und seine Kumpane vorhatten: Sie wollten uns in den Wagen verfrachten und uns weià der Teufel wohin verschleppen!
Wie zur Bestätigung verunstaltete ein wildes Grinsen die abscheuliche Wolfsfratze. »Wie schlau du doch bist«, raunte das Monster mir zu. Dann gab er seinen Komplizen einen Wink. »Jetzt schnappt sie euch endlich. Macht schon!«
Die Finsterlinge, allen voran das hämisch kichernde Hexenweib, griffen schon nach uns, als ich in den Augenwinkeln drei Gestalten erblickte, die wie aus dem Nichts durch die geschlossene Tür des uns schräg gegenüberliegenden Brückenturmes kamen. Ohne Rücksicht auf die dahinbrausenden Autos stürmten sie auf die StraÃe und brachten den Verkehr fast schlagartig zum Erliegen. Begleitet vom schrillen Quietschen der Bremsen und wütendem Protestgehupe, hetzten sie auf uns zu. Fast hätte ich laut aufgeschrien vor Freude: Es war Taha, begleitet von einem Mädchen und einem Jungen, die ich erst auf den zweiten Blick identifizierte. Sie hatten ebenfalls zu den Fahrern der fliegenden Bikes gehört. Obwohl sie diesmal
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