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Gucci, Glamour Und Champagner

Gucci, Glamour Und Champagner

Titel: Gucci, Glamour Und Champagner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lindsey Kelk
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und ich bekam eine Gänsehaut. Wie lange hatte ich wohl geschlafen?
    »Angela?«, meldete sich die Stimme erneut.
    Ich blickte verwirrt blinzelnd auf.Wo war ich bloß? Neben mir am Tisch, aber eine gute Armeslänge von mir entfernt, stand Virginie. Es dauerte einen Moment, bis ich mich wieder erinnerte, warum ich das brennende Verlangen verspürte, ihr die Augen auszukratzen, aber als es mir dann wieder einfiel, hielt das Gefühl sich hartnäckig.
    »Verpiss dich«, sagte ich und ließ meinen Kopf sofort auf meine Arme fallen. Ich war zu müde, um mich mit ihr zu befassen, und was hätte sie schon Hilfreiches zu sagen?
    »Ich habe Ihrer Mary eine E-Mail geschickt und ihr alles gesagt.«
    Oh. Wer hätte das gedacht?
    »Tatsächlich?«, sagte ich und riskierte ein Auge.
    Sie nickte, behielt aber den Abstand zu mir bei, die Hände auf dem Rücken verschränkt. Dass sie Angst vor mir haben könnte, fand ich ein wenig komisch, aber es war zugleich auch ein tolles Gefühl. Ich war ganz hart drauf, und irgendwo in L. A. würde Jenny Lopez sich freuen.
    »Und was ist mit diesem Job als Beauty Assistant, für den Sie sich beworben haben?« Ich öffnete auch das andere Auge.
    Virginie zuckte mit den Schultern. »Der ist schon vergeben. Ich glaube nicht, dass Cici mich überhaupt irgendwo vorgeschlagen hat. Es tut mir leid. Ich war so dumm.«
    Nachdem ich richtig wach geworden war, fiel mir auf, dass Virginie bei genauerer Betrachtung nichts mehr von ihrer strahlenden Munterkeit hatte. Sie sah eigentlich ziemlich beschissen aus. Augen und Nase waren rot gerändert, und ihr Haar hatte sie zu einem unordentlichen Pferdeschwanz zusammengebunden, eine Frisur, die jegliche gewollte Schlampigkeit vermissen ließ, sondern nur noch aussah, als hätte sie dringend eine Wäsche nötig.
    »Man hat den Job bereits besetzt?« Ich zog den Stuhl neben mir heraus und bedeutete ihr, Platz zu nehmen. Doch Virginie beobachtete mich nervös und strich mit den Fingern über die Stuhllehne. »Nun setzen Sie sich schon um Himmels willen, ich werde Sie nicht schlagen«, sagte ich und hielt meine Hände in einer Geste des Friedens hoch, »nicht schon wieder. Und es tut mir auch leid.«
    »Ich würde jemanden, der mir das angetan hat, auch schlagen«, sagte sie und nahm mir gegenüber Platz. Ich nahm mir vor, sie nie wieder zu verärgern. »Ja, und man hat den Job besetzt, wenn es überhaupt einen gab. Wäre doch gut möglich, dass sie diese Anzeige selbst entworfen hat, oder?«
    »Mit Sicherheit«, stimmte ich ihr zu, weigerte mich aber, Mitleid mit ihr zu haben. »Dann haben Sie sich also nicht die Mühe gemacht, sich bei Belle zu erkundigen, bevor Sie sich als willige Helferin dazu hergegeben haben, mein Leben zu ruinieren?«
    »Das Mädchen, das ich dort gekannt habe, die alte Beauty-Assistentin, war gefeuert worden«, erklärte Virginie. »Cici hat mir erzählt, sie sei dick geworden.«
    »Man kann doch niemanden feuern, nur weil er dick wird«, sagte ich und hoffte insgeheim, dass es stimmte. »Wenn sie gefeuert wurde, dann gibt es doch einen Job?«
    »Ich weiß es nicht, aber es wird so viel über Umorganisation und Entlassungen im US -Büro geredet, dass man sie möglicherweise gar nicht ersetzt.« Virginie wischte sich eine verirrte Träne von ihrem müden Auge. »Und ja, sie können einen feuern, wenn man zu dick wird.«
    »Mist«, schnaubte ich und bedauerte es, Halbfettmilch in meinen Kaffee geschüttet zu haben. »Also ich weiß es zu schätzen. Die E-Mail.«
    »Das ist das Mindeste, was ich tun konnte.« Virginie versuchte zu lächeln, war aber nicht sehr erfolgreich damit. »Mir ist klar, dass ich Ihnen diese Woche keine Hilfe war, und ich weiß, wie schwer Sie es hatten.«
    »Sie kennen erst die Hälfte.« Ich rieb mir die Schmierflecken vom Arm und versuchte nicht daran zu denken, was dies über das Make-up in meinem Gesicht aussagte. »Bevor ich Sie gestern Abend draußen angetroffen habe, habe ich drinnen Solène gesehen. Offenbar ist sie entschlossen, Alex zurückzuerobern.«
    »Oh, das tut mir leid.« Vorsichtig streckte sie ihre Hand aus und drückte leicht meinen Unterarm. »Ich hatte gehofft, dass wir uns irren.«
    »Nun, ich habe gesagt, dass sie entschlossen ist, nicht er«, verdeutlichte ich meiner pessimistischen Gefährtin. »Wozu er sich entschieden hat, weiß ich nicht.«
    »Dann haben Sie gestern Abend nicht mit ihm gesprochen?«, hakte Virginie nach und zog ihre Hand weg.
    »Er ist gestern Nacht gar nicht zurück ins

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