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Gucci, Glamour Und Champagner

Gucci, Glamour Und Champagner

Titel: Gucci, Glamour Und Champagner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lindsey Kelk
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Hotel gekommen«, sagte ich. Über diesen Teil redete ich nicht gern. »Und am Morgen war ich nicht mehr da.«
    »Verstehe.« Sie presste ihre Lippen aufeinander und spielte mit Daumen und Zeigefinger an ihrer silbernen Halskette.
    »Genau.«
    »Genau.«
    Einen Moment lang schwiegen wir, weil keine von uns recht wusste, was sie sagen sollte. Was hätte es schon gebracht, wenn Virginie wieder auf den Jubelzug aufgesprungen wäre, denn abgenommen hätte ich ihr das ohnehin nicht, und mich hatte alle Energie verlassen. Ich wollte nur noch Alex sehen.
    »Wie spät ist es denn?«, fragte ich, vor allem um die Spannung abzubauen.
    »Halb sieben?« Virginie warf einen Blick auf ihre Uhr. »Es ist genau achtzehn Uhr fünfunddreißig. Alex spielt doch bald. Ist er hier?«
    »Ich weiß es nicht.« Ich stand auf und hielt Ausschau nach Graham und Craig. Wenn Alex’ Telefon nicht mehr funktionierte, dann konnte er sie nicht informieren, ob er es schaffte oder nicht, und da er mit Sicherheit keine einzige Mobilnummer auswendig wusste, konnte er auch von keinem Münztelefon aus anrufen. »Ich werde mal nachsehen.«
    »Darf ich mitkommen?«, fragte Virginie und sprang auf. »Ich würde gern helfen, wenn ich kann.«
    »Warum nicht?«, erwiderte ich achselzuckend. Jetzt ging es nur noch ums Warten. Passieren konnte nichts mehr.
    Die Sicherheitskontrollen im Bühnenbereich waren angenehm lax, und so schafften wir es mit meinem Gästepass und Virginies Presseausweis ohne große Probleme hoch in den seitlichen Bühnenbereich. Dort standen Graham und Craig mit ihrem Equipment und besorgten Mienen.
    »Hat er angerufen?«, fragte Graham und streckte die Hand nach dem Telefon aus, von dem ich schon nicht mehr wusste, dass ich es hatte. Ich zog es aus meiner Handtasche und versuchte das klebrige Tobleronepapier davon abzuziehen, bevor ich es ihm aushändigte.
    »Hat er, er hat gesagt, ich solle hierbleiben. Das bedeutet wohl, dass er hierherkommt«, sagte ich entschuldigend.
    »Das sollte er auch.« Graham strich sich die Haare aus dem Gesicht. »Uns bleiben noch zehn Minuten, dann sind die Jungs hier fertig. Wir sind um sieben dran.«
    »Und was passiert, wenn er es bis dahin nicht schafft?« Eigentlich wollte ich das gar nicht wissen, ich fühlte mich so schon schuldig genug, aber ich wollte wenigstens höflich sein.
    »Wir bekommen eine Strafe aufgebrummt und werden wohl kaum mehr für diesen Veranstalter spielen können«, dabei hielt er seinen Kopf schräg. »Toll ist das nicht.«
    »Aber wie oft kommt ihr schon nach Paris?« Ich streckte meine Arme aus. »Ganz ehrlich?«
    »Der Veranstalter ist global unterwegs.«
    »Oh.«
    »Genau.«
    Craig umrundete Graham und schloss mich in seine Arme, wobei er mir nur einen ganz kleinen Klaps auf den Hintern gab. »Keine Sorge, Ange«, flüsterte er mir ins Haar. »Und was ist mit dem Mädel, das du mitgebracht hast? Ist sie noch zu haben? Kann ich mich an sie ranmachen?«
    Ich schob ihn weg von mir und sah ihn streng an. Virginie hatte in den letzten vierundzwanzig Stunden bereits ihren Traumjob verloren und eine Ohrfeige bekommen, wenn sie sich jetzt noch auf Craig einließe, gäbe ihr das den Rest.
    »Dann heißt das Nein?«
    »Es ist ein Nein, Craig«, bestätigte ich und richtete meinen Blick auf die Bühne. Wow, war die groß. Und wow, was für eine Menschenmenge. Tausende. Uns direkt gegenüber stand eine andere Gruppe und schaute der Band zu und winkte uns. Craig winkte zurück, bis Graham ihm die Hand nach unten schlug. Ich warf einen argwöhnischen Blick auf die Jungs und schielte dann durch meine verschmierte Wimperntusche, die Hand gegen die Abendsonne über die Augen gelegt, zur anderen Bühnenseite hinüber.
    Es war Solène.
    Und sie winkte mir zu.
    »Lass es gut sein, Angela«, bedrängte mich Graham, der offensichtlich meinem Hinterkopf ansah, wie die Wut in mir hochkochte. »Sie ist es nicht wert.«
    »Hast du mit Alex darüber geredet?«, fragte ich ihn so leise, wie mir das möglich war, wenn man neben einer Band stand, die 10.000 kreischenden Fans ihre Abschlussnummer entgegenschmetterte.
    »Gestern Abend hat sich keine Gelegenheit dazu ergeben, er ist sofort nach dem Auftritt verschwunden«, brüllte Graham mir ins Ohr. »Als ich die Nachricht erhalten habe, habe ich mir ausgerechnet, dass ihr beiden wohl Krach miteinander hattet.«
    »Aber er ist gar nicht zurück ins Hotel gekommen«, sagte ich langsam, weil ich spürte, dass die Percy Pigs wieder hochkamen. »Er war also

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