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Gucci, Glamour Und Champagner

Gucci, Glamour Und Champagner

Titel: Gucci, Glamour Und Champagner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lindsey Kelk
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war Daves Ehefrau keine routinierte Fliegerin und musste ihr Gesicht während des Startes und während der darauffolgenden fünfzehn Minuten an Daves tröstender Brust vergraben, und bis dahin hatte ich schon die Ohrstöpsel drin und gab vor zu schlafen. Kein leichtes Unterfangen, denn der Mann an meiner anderen Seite war a) unglaublich verschwitzt und murmelte b) die Bibelpassagen gerade so laut vor sich hin, dass ich überzeugt war, einen Serienmörder zum Sitznachbarn zu haben. Na wunderbar.
    Ich schielte auf das Display meines iPods, bemüht, mich nicht mit offenen Augen erwischen zu lassen, und scrollte die Playlist herunter. Alex hatte mir versprochen, was »anderes als Justin Timberlake und Gossip Girl« draufzuladen, um mich adäquat auf Paris einzustimmen. Lächelnd klickte ich auf »Angelas Abenteuer: Paris Edition« und versuchte mein selbstgefälliges Grinsen zu unterdrücken, dass ich so einen wunderbaren Freund hatte, der mir ein Mixtape gemacht hatte – der international anerkannte Beweis echter Liebe eines Jungen. In Erwartung von etwas musique en français lehnte ich mich in meinem Sitz zurück, aus dem mich aber gleich darauf der Klang von Alex’ Stimme aufschreckte.
    »Hey, Angela, ich habe ein paar Songs zusammengestellt, die dir helfen sollen, den Flug zu überstehen, obwohl ich es ja eigentlich bin, der Unterstützung brauchen könnte. Tja egal, ich wünschte wirklich, wir könnten zusammen fliegen, aber ich sehe dich dann im Hotel und verspreche dir, dass es eine wunderbare Reise werden wird. Und na ja, das ist ein neuer Song, an dem ich gearbeitet habe …«
    Seine ruhige rauchige Stimme verlor sich in einem kurzen Hüsteln, dann setzte seine Gitarre ein. Ich schloss rasch meine Augen, weil ich der zweiten Missus Dave keine Gelegenheit bieten wollte, mir diesen Moment zu verderben. Nicht, dass sie das könnte. Mir schoss die Röte in die Wangen, während sich mein Magen verkrampfte und mein Herzschlag schneller wurde. Es war ein Gefühl, als wenn man im Traum von der Bordsteinkante fällt, nur im guten Sinne. Dasselbe empfand ich jedes Mal, wenn ich am Morgen die Augen aufschlug und Alex’ Gesicht sah. Und genauso erging es mir, wenn ich aus der Subway kam und ihn auf mich warten sah. Und jedes Mal, wenn ich ihn mir in einem Radius von einem Meter vorstellte. Also ehrlich, was war mein Problem? Er war umwerfend. Und er war nicht mein Ex. Mein Ex hätte mich gar nicht erst gefragt, ob ich mit nach Paris kommen möchte, vermutlich, weil er lieber seine Geliebte mitgenommen hätte, aber immerhin.
    Natürlich sollte ich bei Alex einziehen.
    Diese Erkenntnis traf mich, als hätte mir jemand mit Schwung die Offenbarungen des Offensichtlichen um die Ohren gehauen. Natürlich sollte ich mit ihm zusammenleben, ich liebte ihn doch. Sprudelnde Erregung erfasste mich: Wir würden zusammenleben! Und das könnte ich ihm an seinem Geburtstag sagen. Für den Fall, dass ihm die Uhr nicht gefiel, die ich für ihn gekauft hatte, wäre das eine große Hilfe …
    Der Rest des Fluges verlief ziemlich ereignislos. Ich nickte immer wieder ein und wurde wach, das glückliche Paar betatschte sich ständig und erwischte dabei nur hin und wieder versehentlich (wie ich hoffte) meinen Oberschenkel, und mein religiöser Freund schaffte erfreulicherweise einige Bücher des Alten Testaments, ehe die Flugbegleiter mit dem Frühstück kamen. So gut es ging gähnte und streckte ich mich, rutschte von einer Seite zur anderen und zog mein krauses Haar aus meinem Gesicht. Fernstrecken waren meinem Aussehen nicht förderlich. Auf der anderen Gangseite und über einige Köpfe hinweg konnte ich Land unter uns erkennen. Ich schlang das kompakteste Blätterteiggebäck, das die Welt je gesehen hat, so schnell wie menschlich möglich hinunter, klatschte mir dann einen Klecks Beauty Balm ins Gesicht und sehnte mich, nachdem ich mich wieder zurückgelehnt hatte, nur noch danach, festen Boden unter die Füße zu bekommen.
    »Oh, sind Sie endlich wach, Sie Schlafmütze!«
    Toll.
    »Ich dachte schon, wir müssen Sie im Flugzeug zurücklassen«, sagte Missus Dave und knuffte mich jovial, aber doch recht kräftig in meine Schulter. »Dann treffen Sie also Ihren Freund in Paris?«
    »Oh, äh, ja«, sagte ich und versuchte Mascara aufzutragen, ohne mir dabei ins Auge zu stechen. Seien Sie nachsichtig, ich habe gerade erst gelernt, das anständig auf dem Boden zu tun, wie soll ich das also mitten in der Luft schaffen?
    »Ach, das ist doch

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