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Gucci, Glamour Und Champagner

Gucci, Glamour Und Champagner

Titel: Gucci, Glamour Und Champagner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lindsey Kelk
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womöglich für ein wenig beschränkt hielt. Was ich ihr nicht verdenken konnte.
    Ich stieß einen Lacher aus, ein von einer Handbewegung begleitetes ›Oh-ich-bin-so-doof‹-Schnauben, und schloss mich in der Toilette ein. Also gut, ich scheiterte also schon daran, mich verständlich zu machen, wenn ich auch nur aufs Klo wollte, aber das sollte kein Problem darstellen, oder? Alex sprach praktisch fließend Französisch, und wenn ich nicht mit ihm zusammen war, hatte ich meine französische Belle- Assistentin. Sie konnte sich sicherlich nichts Schöneres vorstellen, als mir ihre Zeit zu widmen und für mich zu dolmetschen. Und mich den ganzen Tag durch die Stadt zu führen. Diese supertrendige, junge, scharf aussehende französische Modetussi hatte sicher ihre Freude daran. O Mist.
    Als ich aus der Toilette kam, war das umwerfende Mädchen verschwunden. Zögernd näherte ich mich dem Spiegel, jeglichen Vergleich und Kontrast vermeidend. Mein hellbrauner Bob sah dank des Haarschnitts von letzter Woche besser aus, erinnerte aber ohne Haarglätter, einer halbwegs anständigen Spülung oder einer Packung an ein flauschiges Vogelnest. Plattgedrückt an den Haarwurzeln, bauschig an den Spitzen. Meine Haut war trocken und leicht grau vom Flug, aber meine Nase und meine Stirn glänzten so stark, dass ich eine Spiegelung meiner Spiegelung darin sehen konnte. Wieso war meine Haut trocken und gleichzeitig glänzend? Weil mir nichts Besseres einfiel, zog ich den V-Ausschnitt meines T-Shirts so weit herunter, bis ich fast den Rand meines BHs sehen konnte. Zugegeben, ich hatte schon bessere Einfälle, aber ein Mädchen musste mit den Waffen kämpfen, die es hatte, und bis ich in einer Drogerie oder sonst wo gewesen war und mir was für meine Haare gekauft hatte, waren meine 75C alles, was ich hatte.
    Aber sie würden nicht ausreichen.
    Als ich mir meinen Weg durch das Gewimmel in der Bar bahnte, kämpfte ich gegen den Mief in meinem Kopf an und versuchte unseren Tisch wiederzufinden, konnte ihn aber nicht entdecken. Was daran lag, dass der von den drei sehr amerikanischen Jungs belegte Tisch, die ich suchte, nun von vier sehr französischen Mädchen verdeckt war. Besonders auffallend das schöne Mädchen von der Toilette, das sich in Ermangelung von genügend Stühlen auf den Boden gekniet hatte. Zu Alex’ Füßen. Ich blieb einen Augenblick lang stehen und ließ das Ganze auf mich wirken. Sie griff nach seiner Hand, hielt ihren Kopf schief und lächelte ihn an. Alex lächelte nicht. Er entzog ihr stattdessen seine Hand, holte sein Telefon aus seiner Jeanstasche, stand auf und ging zur Tür. Und die Straße hinunter. Das Mädchen lachte, sagte was Lustiges zu den anderen, sprang auf und belegte Alex’ Platz. Ich schaute nach unten und atmete tief durch. Was sollte das alles? War sie das Mädchen, das ich beim Hereinkommen gesehen hatte? Und warum war neben dem Telefon eine Nummer des Centre Anti-Poison angebracht? Nun, sie würde eine Nummer für den Rettungsdienst benötigen, wenn sie meinen Freund noch einmal anfasste. Nicht, dass sie das könnte, da er sich völlig in Luft aufgelöst hatte.
    Vorsichtig schlenderte ich zurück an den Tisch und stellte mich linkisch neben Graham und wartete darauf, dass er mich bemerkte. Doch er und Craig kicherten und plauderten mit den anderen Französinnen. Sprachen außer mir denn alle Französisch? Die Blonde starrte mich von Alex’ Sitzplatz aus an und griff dann nach seinem Weinglas und nahm einen kräftigen Schluck. Ich konnte nur staunen.
    »Marie«, sagte sie zu der Brünetten zu ihrer Linken. Die, wie ich erleichtert feststellte, wenigstens Make-up trug. Obwohl auch sie hassenswert gut aussah. » C’est la fille qui etait dans les toilettes .«
    Selbst mir mit meinem schäbigen »je voudrais un croque monsieur, s’il vous plaît?« Mittelstufenfranzösisch gelang es, »fille« als Mädchen und »toilettes« als Toilette zu erkennen (mir entging nämlich nichts). Sie redete tatsächlich von mir. Die anderen drei Mädchen verstummten, stellten ihre Drinks ab, drehten sich um und starrten mich an. Ich fühlte mich wie damals in der neunten Klasse, als ich an der Tür des Gemeinschaftsraums anklopfte und die Primaner bat, ihre schrecklich laute Stereoanlage leiser zu drehen, weil wir im Musikraum unsere Blockflöten nicht hören konnten.
    »O Mist, Angie, ich habe völlig vergessen, dass du da bist«, sagte Craig, als er gemerkt hatte, dass alle zu reden aufgehört hatten. »Das sind

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