Gucci, Glamour Und Champagner
damit anfangen, deine blutige Nase sauberzumachen?« Er faltete seine Beine auseinander und kletterte aus dem Sessel und war neben mir, bevor ich seine Schuhe von meinen Knöcheln lösen konnte. »Mein Gott, Angela, ich werde dir eine Glocke umhängen müssen. Was hast du gemacht?«
»Gepinkelt?« Ich zuckte zusammen, als er mein Kinn anhob und meine Hand von meiner Wange zog. »Warum hast du auf diesem Sessel gelegen? Wo warst du?«
»Lass uns erst mal das in Angriff nehmen.« Er zog mich auf die Füße, schlang einen Arm um mich und strich mir das Haar aus dem Gesicht.
Ich hockte auf dem Badewannenrand und starrte auf meine blutigen Hände, während Alex kaltes Wasser laufen ließ und mein Gesicht sanft mit einem feuchten Waschlappen abtupfte. »Du wirst morgen auf jeden Fall ein blaues Auge haben«, sagte er und hockte sich vor mich. »Aber ich glaube nicht, dass deine Nase gebrochen ist.«
»Bist du dir sicher?«, fragte ich und ließ tapfer alles mit mir geschehen. »Sie fühlt sich gebrochen an.«
»Hast du sie schon mal gebrochen?«
»Nein.«
»Woher willst du das dann wissen? Sie ist verletzt, aber nicht gebrochen.«
»Fühlt sich gebrochen an«, brummte ich und versuchte, nicht an irgendwelche Vorfälle der Vergangenheit zu denken, wo ich möglicherweise jemandes Hand gebrochen hatte.
»Wenn du mit Craig sechs Monate auf Tour warst, dann weißt du, wann eine Nase gebrochen ist.« Alex tauschte den blutigen Waschlappen gegen ein sauberes Taschentuch aus. »Ich habe den Jungen öfter zusammengeflickt, als ich mich erinnern mag. Nun komm, lass dich ins Bett bringen.«
Ich erhob mich auf wackeligen Beinen und ließ mich von Alex zum Bett führen. Er zog ein geknöpftes Hemd heraus und streifte es mir über, knöpfte es zu und holte dann zwei Adviltabletten und legte sie mir in die Hand. »Ich hol dir einen Schluck Wasser.« Dabei drückte er mich sanft aufs Bett und verschwand wieder im Badezimmer.
Mit meiner noch immer leicht verschwommenen Wahrnehmung sah ich die Leuchtziffern der Uhr auf dem Nachttisch. Es war erst kurz nach zwei Uhr morgens.
»Alex?«, rief ich, so laut ich konnte, wobei ein Schmerz einschoss, der sich über meinen Wangenknochen bis hoch in meine Stirn zog. Autsch.
»Ja?«, antwortete er und war schon wieder neben mir mit einem Glas Wasser in der Hand.
Alex hielt das Glas fest, während ich trank und die Advil hinunterschluckte. Er traute mir offenbar nicht zu, es halten zu können. Was auch verständlich war.
»Es ist nach Mitternacht. Alles Gute zum Geburtstag.«
»Danke«, sagte er leise. »Versuch jetzt ein wenig zu schlafen.«
»O.k.«, erwiderte ich flüsternd und kam mir ein wenig komisch vor. Und das nicht nur wegen des Bettpfostenvorfalls. Alex knipste das Licht aus, und ich hörte, wie er seine Jeans auszog.
»Kommst du ins Bett?«, fragte ich blind wie eine Fledermaus.
»Ja«, sagte er, als er mit seinem Gewicht die andere Bettseite hinunterdrückte.
Erleichtert versuchte ich mich herumzudrehen, aber der Schmerz in meiner rechten Gesichtshälfte ließ es nicht zu. Ich wartete darauf, dass Alex sich an mich kuschelte, aber das tat er nicht. Also streckte ich meinen Arm aus und tastete mich über seinen Unterarm vor bis zu seiner Hand, die ich mit meinen Fingern umschloss und drückte. Er schloss seine Finger darum, erwiderte den Druck aber nicht. Stattdessen hörte ich ihn leise seufzen und spürte, wie sein Körper sich zurückzog und sich zum Fenster herumdrehte. Mit meinem guten Auge starrte ich die dunkle Decke an und versuchte gleichmäßig zu atmen. Was für ein toller Geburtstagsauftakt.
Zehn
»O mein Gott, was ist mit meinem Gesicht passiert?«, stöhnte ich, als Sonnenlicht in das Zimmer fiel. Ich stemmte mein rechtes Auge auf, war aber unfähig mein linkes zu öffnen. Alex stand in Boxershorts und T-Shirt vor dem Fenster und kehrte mir den Rücken zu. »Habe ich versucht, Lindsay Lohan ihren Drink wegzunehmen?«
»Erinnerst du dich nicht mehr?«, sagte er und drehte sich zu mir herum. Auf seinem Gesicht lag ein Beinahelächeln, über sein T-Shirt lief eine breite Spur eingetrockneten Blutes. »Mein Gott, lasse ich dich allein, kriegst du Schwierigkeiten. Nehme ich dich mit, kriegst du Schwierigkeiten. Du bist mitten in der Nacht gestolpert.«
Mein Gehirn hatte noch nicht alles verarbeitet, was in den vergangenen vierundzwanzig Stunden passiert war, aber ich war erleichtert, dieses Lächeln zu sehen.
»Tatsächlich?« Ich rappelte mich hoch, bis
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