Gucci, Glamour Und Champagner
ich saß. Alex kam herüber und setzte sich mit einem Glas Wasser zu mir aufs Bett.
»Ja, bist du«, bestätigte er, nahm eine Flasche Advil vom Nachttisch und schüttete ein paar Tabletten in seine Handfläche. »Kannst du dich daran wirklich nicht mehr erinnern?«
Die Erinnerung kam zurück, als ich mich im Raum umsah. Ich nahm die Tabletten, schluckte sie und nickte. »Ich bin so ein Trampel.«
»Es war mein Fehler, ich hätte meine Schuhe nicht mitten im Raum liegen lassen dürfen, tut mir leid.« Er nahm meine Hand in seine, drehte sie um und strich mit seinem Zeigefinger über die Blutspur auf meinem Handrücken. »Tut es immer noch weh?«
»Meine Hand?« Ich war verwirrt. Nicht zum ersten Mal.
»Deine Wange«, sagte er, hob seine Hand und strich mir zärtlich über meinen Wangenknochen. Ich zuckte leicht zurück, es tat so weh. »Aua, das wird dir gar nicht gefallen.«
»Sieht es schlimm aus?«
»Sieht schmerzhaft aus«, erwiderte er diplomatisch. »Vielleicht solltest du im Bett bleiben. Ich werde mich um Eis oder so kümmern.«
»Das wird schon wieder«, sagte ich und versuchte damit vor allem mich selbst zu überzeugen. Ich hatte noch nie wirklich ein blaues Auge gehabt. Unfassbar, wie weh das tat. »Du hast Geburtstag, und wir gehen aus und erobern Paris.«
»Ja, äh, ach das.« Alex machte ein langes Gesicht und rubbelte die Haare am Hinterkopf, bis sie in alle Richtungen abstanden. »Ich muss leider los und mich heute um Bandsachen kümmern.«
»Aber ich dachte, wir wollten den Tag gemeinsam verbringen?« Ich verstand das alles nicht mehr. War es nicht Sinn und Zweck dieser Parisreise gewesen, gemeinsam seinen Geburtstag zu feiern? »Es ist dein Geburtstag, Alex.«
»Ich weiß«, er stand auf und hob seine Jeans vom Boden auf. »Ich würde mich ja gern davor drücken, aber die Plattenfirma meinte, wir sollten mehr Interviews geben und uns mit einigen der europäischen Führungskräfte treffen. Das ist ärgerlich, ich weiß. Ich hätte es dir schon gestern Abend gesagt, aber …«
»Aber?«
»Du warst nicht da.«
Autsch. Ich wusste nicht mehr, was am meisten wehtat – mein Gesicht oder Alex’ Schlag unter die Gürtellinie. Ich biss mir auf die Lippe und entschied, nicht darauf einzugehen. Ein frühes Geburtstagsgeschenk. Zu meiner Ankündigung, bei ihm einziehen zu wollen, und der hübschen Retrouhr, die in die Luft gesprengt worden war. Ein wirklich schönes Stück.
»Nun, wenn du keine andere Wahl hast«, sagte ich. Der Versuch, mein Gesicht dabei zu verziehen, scheiterte an meinen Schmerzen. »Können wir aber trotzdem zusammen abendessen?«
»Auf jeden Fall.« Alex faltete die Jeans zusammen und legte sie ans Fußende des Bettes. »Pass auf, schlaf doch einfach noch ein bisschen, und geh dann, ich weiß nicht, heute Nachmittag vielleicht shoppen, und abends essen wir dann gemeinsam. Es ist absolut mein Fehler, dass unser gemeinsamer Tag versaut ist, also nimm meine Kreditkarte, und tob dich aus.«
Wenn ich bisher noch nicht misstrauisch war, dann war ich es jetzt. »Du möchtest, dass ich mit deiner Kreditkarte shoppen gehe?«
»Ja«, meinte Alex achselzuckend. »Es ist schließlich mein Fehler, dass du allein bist und nichts vorhast, und es ist mein Fehler, dass du ein lädiertes Gesicht hast, und das möchte ich wiedergutmachen.«
»Das kannst du aber nicht mit einer Kreditkarte«, sagte ich und sah ihn aus schmalen Augen an. Das war nicht Alex, der da sprach, und ich war es leid, mich dumm zu stellen. »Was ist los mit dir, Alex? Wo warst du gestern Abend?«
»Ich war hier«, sagte er, den Kopf im Schrank, »und habe auf dich gewartet.«
»Als ich zurück war, warst du nicht da.« Ich strampelte beunruhigt das Laken beiseite, weil mir plötzlich heiß war. »Und du bist nicht an dein Telefon gegangen.«
»Äh, nicht doch. Du bist nicht an dein Telefon gegangen«, sagte Alex, schloss die Schranktür, drehte sich um und sah mich eindringlich an. »Und du warst diejenige, die unbedingt auf die Party meiner Exfreundin wollte, anstatt mit mir essen zu gehen. Gut, ich bin dann spazieren gegangen, nachdem ich zwei Stunden hier auf dich gewartet hatte, dann bin ich zurückgekommen, und du hast ohnmächtig auf dem Bett gelegen. Ich glaube nicht, dass du es dir erlauben kannst, jetzt wütend auf mich zu sein, Angela.«
»Ich bin nicht wütend«, protestierte ich wütend. »Ich habe dir doch gesagt, ich würde nur kurz Hallo sagen und zurückkommen. Und ich habe so gegen Viertel nach
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