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Gucci, Glamour Und Champagner

Gucci, Glamour Und Champagner

Titel: Gucci, Glamour Und Champagner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lindsey Kelk
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wuchs. Ich musste unbedingt dafür Sorge tragen, dass die nicht online auftauchten. Das war sicherlich nicht das Image, das Autorinnen von Belle präsentieren sollten. Einfach war es nicht, denn Paris war wie geschaffen für Schnappschüsse. Und so blieb uns nichts anderes übrig, als eine sehr ernsthafte Reihe eines »boshaften und mürrischen Mädchens mit Baskenmütze« unter dem Arc de Triomphe zu verewigen. Ich kriegte boshaft und mürrisch viel besser hin als Louisa, sie war viel zu blond und quirlig für ernsthafte Pariser Fotografie.
    »Ich wünschte, du würdest es dir anders überlegen und doch noch mit mir zurückfahren«, sagte sie, während ich sie umarmte, bevor ich sie ins Taxi setzte. »Ach, das hatte ich völlig vergessen, ich habe dir was mitgebracht.«
    Sie gab mir mit einem kitschigen Grinsen einen Umschlag. Ich lächelte zurück und wollte ihn gerade öffnen, da hupte der Taxifahrer. Offenbar war es in Paris nicht erlaubt, mit laufendem Motor mitten auf der Straße stehenzubleiben. Na ja, woanders wohl auch nicht.
    »Mach ihn später auf.« Louisa warf ihre Handtasche auf den Rücksitz. »Ich vermisse dich, Liebes. Und es wird mir schwerfallen, diesen ganzen Babykram ohne dich zu bewältigen. Bist du dir sicher, dass du nicht zurückkommen möchtest? Du brichst mir das Herz, weißt du das?«
    »Ich weiß, ich verspreche dir, dass ich bald kommen werde«, schwor ich und stopfte den Umschlag in meine missbrauchte Handtasche. »Aber jetzt geht es nicht. Ich muss das mit Alex auf jeden Fall klären.«
    »Du liebst ihn wirklich, nicht wahr?«, fragte sie, strich sich mögliche vorwitzige Haare hinter die Ohren und sah mich forschend an. »Wäre verdammt gut, wenn er das auch wert ist, Angela Clark.«
    »Ist er«, schniefte ich und war halb bei ihr im Taxi, um sie noch mal zu umarmen, und wünschte mir fast, ganz zu ihr hineinspringen und alle meine Sorgen zurücklassen zu können. Wieder mal. »Und wenn du ihn kennenlernst, wirst du das verstehen.«
    »Kann’s kaum erwarten.« Lou reckte ihren Kopf aus dem Wagenfenster. »Aber dir ist schon klar, dass du ihn mitbringen musst, bevor ich völlig auseinandergegangen bin, oder du wartest, bis das Baby da ist. Ich will nicht mit dir und deinem umwerfenden Freund durch London tapsen und dabei aussehen wie ein Killerwal in Umstandskleidern.«
    »Hab’s kapiert.« Ich salutierte und winkte dem Taxi wie verrückt hinterher.
    Viel zu lang blieb ich am Straßenrand stehen und starrte auf den fließenden Verkehr und wartete darauf, dass sich mein inneres Gleichgewicht wiederherstellte. Ich hatte mich so gefreut, Louisa zu sehen, und war so unglaublich traurig, sie gehen zu sehen. Mir war überhaupt nicht bewusst gewesen, wie sehr sie mir fehlte. Und sie bekam ein Baby. Dass ihr Leben auch ohne mich weiterging, war zwar ungerecht, aber ich war zweifelsohne erleichtert, dass wir genau dort wieder anknüpfen konnten, wo wir aufgehört hatten. Nun, wohl eher eine Stunde, bevor wir aufgehört hatten, als sie nämlich noch meine allerbeste Freundin der Welt war, der ich alles erzählen konnte. Und nicht das schluchzende schwankende Nervenbündel von einer Frau, deren Hochzeitsfeier gerade von einer Übergeschnappten, nämlich mir, kaputtgemacht worden war. Ein nicht geringer Teil von mir wäre am liebsten ins nächste Taxi gehüpft und ihr nachgefahren, um mich als Tante Angela neu zu erfinden, der Lieblingstante, mit deren Make-up man spielen durfte und die immer Süßigkeiten parat hatte, aber mal ernsthaft, hülfe mir das weiter? Es könnte mir helfen, weniger Süßigkeiten zu essen, aber davon einmal abgesehen bliebe mein derzeitiges Dilemma unberührt.
    Glücklicherweise blieb mir nicht allzu viel Zeit, mich mit alledem zu befassen, was ich in der Vergangenheit und Gegenwart verbockt hatte und in Zukunft noch verbocken würde. Es war schon nach sieben Uhr, und ich hatte mich zwischen sieben und acht mit Virginie in irgendeiner Bar verabredet. Da ich kein funktionierendes Telefon besaß, wollte ich so früh wie möglich dort sein. Auf keinen Fall wollte ich mich wieder auf die Tücken der Métro einlassen und sprang deshalb in ein Taxi und gab dem Fahrer die Adresse, die Virginie mir freundlicherweise aufgeschrieben hatte, bevor ich meinen schwarzen Eyeliner herausholte und mich an die Arbeit machte. Offenbar schienen die Pariser Mädchen sich ebenfalls auf dem Rücksitz eines Taxis zu schminken, und das erklärte auch den schlampigen, verschmierten Look. Mit ein

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