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Gucci, Glamour Und Champagner

Gucci, Glamour Und Champagner

Titel: Gucci, Glamour Und Champagner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lindsey Kelk
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Vertrauenserweckendes. »Er hat einfach so dahingesagt, dass ich auf seinen Gigs immer ganz allein bin, und das hat mich zum Nachdenken gebracht. Vermutlich hat er recht. Ich habe in New York nicht viele Freunde außer Jenny und ihren Freundinnen. Damit will ich sagen, ich bin es gewohnt, nur einen kleinen Kreis um mich zu haben, und komme damit auch bestens klar, aber jetzt mache ich mir Sorgen, dass dieser Kreis immer kleiner und kleiner wird und ich auf einmal nur noch Alex habe. Und genau das ist auch in London passiert, an der Uni waren wir ganz viele, dann ist in London noch ein Grüppchen übrig geblieben, und nach ein paar Jahren waren es nur noch ich und Mark, Louisa und Tim. Und seit ich in New York bin, habe ich nicht mal mehr Louisa. Das darf mir nicht noch mal passieren. Wenn ich und Alex Schluss machen, weiß ich nicht, ob ich dann noch einen Grund hätte zu bleiben.«
    »Und Sie glauben wirklich, es könnte auseinandergehen?« Virginie schenkte mir rasch nach und sah mich dann verlegen an. »Tut mir leid, ich trinke zu schnell, ich weiß.«
    »Nein, ist schon gut«, log ich und nahm mir dabei vor, auf keinen Fall zu versuchen, mit ihr mitzuhalten. »Ich bin nur keine allzu gute Trinkerin. Ich war in L. A. einfach zu oft verkatert und habe seitdem versucht, mich nicht mehr abzuschießen.«
    »Abschießen?«
    »Nicht mehr aufrecht gehen können, sich übergeben müssen, in Ohnmacht fallen und dann betrunken mit einem Fremden im Bett aufwachen«, erläuterte ich und trank bedächtig meinen Wein. »Und die Frage, ob wir uns trennen könnten, möchte ich überhaupt nicht aufkommen lassen.«
    »Haben Sie heute an Ihrem Artikel gearbeitet?« Geschickt wechselte Virginie das Thema. »Ich fühle mich ganz schlecht. Hoffentlich schaffen Sie es, Ihren Auftrag fertigzustellen, obwohl Ihnen nur noch zwei Tage in Paris bleiben.«
    »Es sind nur noch zwei, oder?« Kaum zu glauben, wie schnell die Woche vergangen ist. Trotz aller Vorfälle. »Es wird schon klappen«, versicherte ich ihr (und mir). »Ich habe gestern ein paar Notizen gemacht und mich gleich besser gefühlt. Was aber nicht heißt, dass man nicht noch was ergänzen könnte, aber ich werde mich an die Bars von heute Abend halten. Das geht schon in Ordnung. Wie heißt der Laden hier überhaupt?«
    » UFO .« Virginie richtete ihren Blick auf die Theke, an der es jetzt immer voller wurde. »Es kommen immer mehr Leute, vielleicht ist es doch kein Geheimtipp?«
    »Für Sie nicht, aber ich möchte wetten, dass hier drin nicht viele Amerikaner sind«, sagte ich und folgte ihrem Blick. Die andere Hälfte des Raumes schien eine völlig andere Kneipe zu sein, deren Klientel überhaupt keine Gemeinsamkeiten mit den düster vor sich hin brütenden Hipstern im hinteren Teil hatten. Alle redeten und gestikulierten, lachten, berührten sich an den Schultern und küssten sich.
    »Ich glaube, ein Amerikaner ist hier«, Virginie deutete mit ihrem fast leeren Weinglas auf den großen dunkelhaarigen Jungen, der uns den Rücken zukehrte. Nur dass er uns jetzt nicht mehr den Rücken zukehrte. Er stand auf, neigte seinen Kopf leicht zur Seite, um der niedrigen Decke auszuweichen, und nahm seinen Gitarrenkoffer in die Hand. Es war Alex. Dem Solène durch den Raum und nach draußen folgte.
    »Ist das nicht …« Virginie deutete auf sie, als sie draußen vor dem Fenster stehenblieben, nur wenige Zentimeter von uns entfernt.
    »Ja«, sagte ich, ohne gleich im großen Stil auszuflippen. »Sie ist es.«
    Solène zauberte eine Packung Zigaretten aus ihren hautengen Jeans, schob sich eine zwischen die Lippen und hob ihr Kinn, um sich von Alex Feuer geben zu lassen. Sie gab ihm die brennende Zigarette und wiederholte den Vorgang für den Fall, dass ich es beim ersten Mal nicht richtig mitbekommen hatte. Während sie tief inhalierte, schüttelte sie ihre langen Stirnfransen übers Gesicht und lächelte mit schräg gelegtem Kopf meinen Freund an, bevor sie gemeinsam die Straße hinunterliefen. Und ehe ich einen Entschluss fassen konnte, warf Solène einen Blick über ihre Schulter direkt in meine Richtung und sah mich mit dem blasiertesten und selbstgefälligsten Lächeln an, das ich je gesehen hatte. Und als sie sich umdrehte, hakte sie sich bei Alex unter und ging mit ihm weiter, bis sie aus meinem Blickfeld verschwunden war.
    »Angela?«
    Ich starrte aus dem Fenster, ohne auf die ruhige Stimme an meiner Seite zu achten.
    »Angela, Sie zerbrechen womöglich Ihr Glas.«
    Das riss mich

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