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Gucci war gestern: Bekenntnisse einer eingebildeten Glamour-Queen, oder warum Sie nie mit Ihrer Pradatasche aufs Arbeitsamt gehen sollten (German Edition)

Gucci war gestern: Bekenntnisse einer eingebildeten Glamour-Queen, oder warum Sie nie mit Ihrer Pradatasche aufs Arbeitsamt gehen sollten (German Edition)

Titel: Gucci war gestern: Bekenntnisse einer eingebildeten Glamour-Queen, oder warum Sie nie mit Ihrer Pradatasche aufs Arbeitsamt gehen sollten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jen Lancaster
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entsprechenden Brief im Kasten erwarten. Normalerweise wäre das ein Grund zum Feiern gewesen, aber die ganze Geschichte kommt mir doch ein bisschen komisch vor. Denn der Personalchef hat kein Wort über die Rahmenbedingungen verloren, wie Gehalt, Boni und Zusatzleistungen oder wann er anfangen könnte. Wenn man jemandem ein Angebot machen möchte, dann macht man ihm ein Angebot und schickt dann später was Schriftliches hinterher, oder nicht?
    »Ich habe angerufen, und die sagten mir, es ginge alles seinen gewohnten Gang. Ich habe den Job definitiv sicher, obwohl sie noch immer Referenzen einholen«, erklärt Fletch achselzuckend und wendet sich wieder dem Fernseher zu.
    »Moment mal. Das ist jetzt vier Tage her. Was wollen die denn bitte wissen, das man in vier Tagen nicht rausbekommen kann? Die sollten sich mal mit mir unterhalten; ich kann denen alles erzählen, was sie wissen wollen. Nicht nur, dass wir verheiratet sind, wir haben uns auch beim Jobben kennengelernt, weshalb ich über deine Arbeitsmoral bestens Bescheid weiß. Und die ist hervorragend.«
    »Danke, aber lieber nicht.«
    »Warum denn nicht? Ich wäre ganz ehrlich und würde deine Schwachpunkte auch ganz bestimmt nicht erwähnen. Dein Musikgeschmack ist das Letzte, du bist total zwanghaft, was die Sauberkeit deines Autos angeht, und die Kisten im Arbeitszimmer hast du bis heute noch nicht ausgepackt. Für dich spricht, dass du dich gut anziehst, klug bist und im Restaurant immer die Rechnung übernimmst. Was gibt es denn da nicht zu mögen?«
    »So gesehen bin ich ein Hauptgewinn. Übrigens, Courtney hat angerufen. Sie und Brett gehen heute Abend zusammen essen, und sie möchte, dass wir anschließend mit ihnen was trinken gehen.«
    »Können wir uns das leisten?«
    »Das passt schon. Schließlich werden wir beide in spätestens einer Woche wieder in Lohn und Brot stehen, oder nicht?«

     
    »Jippiiiie!!! Blauuu wie tauuuuusend Russen! Courtniiiie und Bretttt sind so süüüüüß. KÜSSCHEN, KÜSSCHEN. Und die doooofe, doooofe Kathleen ist soooo gemein zu der aaaarmen Courtniiiie! Happich doch gesagt, die ist BÖÖÖÖÖSE. Ich habe die gaaaanze Zeit über Birchycompany geredet und gesagt, dass die gaaaanz KLLLLLASSSSSE sind! Court sagt, Brichtooom LI-IIIIEBT mich und ich habe einen Joooohob! Juuuuhuuuu! Endlich wieder reich!!

     
    »Hey, Schatz, weißt du was?«, rufe ich, als ich zur Hintertür hereinkomme. »Heute muss nebenan Tag der offenen Tür sein, weil da haufenweise Leute mit ihren Kindern die ungesicherte Baustelle besichtigen! Da draußen krabbeln Dutzende von Kindern über wackelig aufgestapelte Paletten voller Ziegelsteine und erklimmen den Mount Müll. Ich stelle mich jetzt mit dem schnurlosen Telefon auf die Veranda, damit ich sofort den Rettungswagen rufen kann, wenn der Erste geplättet wird wie der Coyote aus dem Comic. Fletch, du musst dir das ansehen!« Schweigen. »Fletch? Bist du da?« Noch mehr Schweigen. »Liebling, wo bist du?«
    Schnell laufe ich die Treppe hinauf, wo ich Fletch bäuchlings auf dem Bett finde. »Fletch? Was ist los?«
    Das Gesicht in den Kissen vergraben murmelt er: »Ich habe den Job nicht bekommen.«
    »WAS? Wie kann das denn sein? Was ist passiert? Hat jemand dir eine schlechte Referenz gegeben?«
    »Nein, der Personalchef meinte, meine Referenzen seien großartig. Aber letzte Woche hat sich angeblich ein interner Bewerber gemeldet, der den Job dann letztendlich bekommen hat.«
    »Nein! Das können die doch nicht machen! Die können dir doch nicht einfach sagen, du bekommst den Job, und ihn DIR DANN NICHT GEBEN. Das können die nicht! Ich weiß ja nicht, ob das illegal ist, aber unmoralisch ist es auf jeden Fall.«
    »Haben Sie aber gemacht.«
    »Und warum liegst du dann hier rum? Warum läufst du nicht Sturm dagegen? Das ist doch der Gipfel! Warum bist du nicht sauer?«
    »Ich habe aufgegeben.«
    »Du kannst nicht einfach aufgeben. Und überhaupt, was soll das denn heißen? Du hast aufgegeben?«
    »Ich habe es satt, immer zu kämpfen.«
    »So ein Schwachsinn. Kannst du die nicht verklagen oder so?«
    »Ich habe ja nicht mal was Schriftliches.«
    »Schätzchen, wenn das ein Scherz sein soll, dann wäre es nett, wenn du jetzt mit der Pointe rausrücken könntest. Also, raus mit der Sprache: Du bekommst ein sechsstelliges Gehalt und ein eigenes Büro, stimmt’s? Stimmt’s? Fletch? Stimmt’s??«
    Fletch sieht mich an, als trüge er die Last der ganzen Welt auf den Schultern. »Das ist kein

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