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Gucci war gestern: Bekenntnisse einer eingebildeten Glamour-Queen, oder warum Sie nie mit Ihrer Pradatasche aufs Arbeitsamt gehen sollten (German Edition)

Gucci war gestern: Bekenntnisse einer eingebildeten Glamour-Queen, oder warum Sie nie mit Ihrer Pradatasche aufs Arbeitsamt gehen sollten (German Edition)

Titel: Gucci war gestern: Bekenntnisse einer eingebildeten Glamour-Queen, oder warum Sie nie mit Ihrer Pradatasche aufs Arbeitsamt gehen sollten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jen Lancaster
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Indiana, und wir sehen uns kaum. Michael und Amy sind unsere engsten verheirateten Freunde, doch mit Brett sind wir auch sehr gut befreundet, und mit Chris genauso, auch wenn er nicht mehr mit Shayla zusammen ist und …
    Oh, Moment. Vielleicht sollte ich es zuerst Fletch erzählen.

     
    Maisy und ich humpeln beschwerlich die Wendeltreppe der Dachterrasse hinunter. Sie muss sich eben, als sie ihr Freudentänzchen aufgeführt hat, irgendwie vertreten haben, und nun hat sie eine wehe Pfote. Hoffentlich ist das gleich wieder gut. Wenn nicht, muss ich mit ihr zum Nottierarzt fahren. Ausnahmsweise muss ich mir in diesem Fall keine Sorgen um die eventuellen Kosten machen, denn angesichts der anfänglich horrenden Tierarztrechnungen haben Maisy und Loki nun eine Tierkrankenversicherung. Ist das nicht ironisch? Meine Hunde sind krankenversichert, ich nicht.
    »Wo bist du?« Eigentlich sollte er in der Küche sein und eine Salsa für unsere kleine El-Cinco-de-Mayo-Party anrühren, aber er ist nicht da. Jetzt, wo wir heiraten werden, gibt es jede Menge Anrufe zu erledigen, Hochzeitszeitschriften zu kaufen, Menüs zu planen, etc. Am liebsten würde ich gleich auf der Stelle damit anfangen, doch vorher sollte ich mich vielleicht noch vergewissern, dass er wirklich mein Verlobter ist, ehe ich eine Hochzeitskapelle buche.
    Aus dem Badezimmer höre ich ein gedämpftes: »Ich sitze auf dem Topf. Was ist denn los?«
    »Komm sofort her!«
    »Ich habe zu tun.«
    »Wie lange brauchst du denn noch?«
    »Keine Ahnung. Ich glaube, die Enchiladas von gestern Abend waren schlecht. Lass mir noch ein paar Minuten Zeit, ja?«
    Aha, die Enchiladas waren also schuld und nicht etwa die zwölf Flaschen Corona, die er zum Essen getrunken hat? Also gut. Jetzt ist nicht die Zeit herumzukritteln, es ist die Zeit, geduldig abzuwarten.
    Und zu warten.
    Fünf endlose Minuten später kann ich mich nicht mehr beherrschen und hämmere gegen die Tür. »Beeil dich!« Geduld ist nicht gerade meine Stärke.
    »Warum gehst du nicht einfach in das andere Badezimmer, wenn es so dringend ist?«
    »Ich muss ja gar nicht.«
    »Dann hör auf zu drängeln. Ich bin gleich fertig.«
    »Warum dauert das denn so lange? Was machst du bloß da drin?«
    »Euklidische Geometrie. VERSCHWINDE.«
    Obwohl ich es kaum aushalten kann, überlege ich mir, dass man einen Heiratsantrag wohl lieber nicht durch eine geschlossene Badezimmertür brüllen sollte, also lungere ich eine gefühlte Ewigkeit draußen im Flur herum. Wobei es eigentlich bloß weitere zwei Minuten dauert. Dann kommt er aus dem Bad, gefolgt von einer duftigen Wolke Lufterfrischer, in der Hand die aktuelle Ausgabe des Crain’s Chicago Business Magazine. Unverzüglich stürze ich mich auf ihn.
    »Was hast du bloß?«, erkundigt er sich entnervt.
    »Ich muss mit dir reden. Komm her, und setz dich zu mir«, sage ich und weise auf die Couch.
    Er wird ziemlich blass um die Nase, denn eine solche Ankündigung verheißt normalerweise nichts Gutes. Noch nie in der Geschichte der Menschheit folgte auf den Satz Ich muss mit dir reden etwas, das der so angesprochene Mann gerne hört, wie »Lass uns einen flotten Dreier mit meiner rattenscharfen Freundin machen« oder »Ich kaufe dir den 1969er Camaro. Wäre schwarz okay?«. Verständlich, dass Fletch ein bisschen nervös ist.
    Man kann förmlich sehen, wie die kleinen Rädchen in seinem Hirn arbeiten, während er seinen imaginären Terminkalender nach kürzlich begangenen Verfehlungen durchwühlt. Manchmal glaube ich fast, ich bin zu streng mit ihm. Andererseits sagt er immer, ich sei die ganze Aufregung wert, und er hat freiwillig zugestimmt, die zehn Jen-bote zu befolgen, also kann er nicht behaupten, er habe nicht gewusst, worauf er sich einlässt.
    Die zehn Jen-bote
     
    Eins: Ich hasse Kochen. Sollte ich daher irgendwann dazu gezwungen sein, eine Mahlzeit zuzubereiten, gehe davon aus, das dies nur unter lautstarkem Protest, wüsten Schimpfworten und so widerwillig wie irgend möglich vonstattengeht. (Die Empfehlung unseres Chefkochs: Wutausbrüche nach Art des Hauses.)
    Zwei: Es ist für mich unzumutbar, etwas Schwereres als meine Handtasche zu tragen. Sollte ich irgendwas zu schleppen haben, werde ich stets versuchen, es dir aufzuhalsen.
    Drei: Ich bin keine gute Zuhörerin, auch wenn es den gegenteiligen Anschein haben mag. Gut, womöglich nicke ich und murmele so was wie »mhm, mhm«, aber für gewöhnlich denke ich dann gerade darüber nach, wie ich das Gespräch

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