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Gucci war gestern: Bekenntnisse einer eingebildeten Glamour-Queen, oder warum Sie nie mit Ihrer Pradatasche aufs Arbeitsamt gehen sollten (German Edition)

Gucci war gestern: Bekenntnisse einer eingebildeten Glamour-Queen, oder warum Sie nie mit Ihrer Pradatasche aufs Arbeitsamt gehen sollten (German Edition)

Titel: Gucci war gestern: Bekenntnisse einer eingebildeten Glamour-Queen, oder warum Sie nie mit Ihrer Pradatasche aufs Arbeitsamt gehen sollten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jen Lancaster
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bemitleiden – Lisa, Bill und Ernesto hat es nämlich genauso erwischt -, marschiert der Gebiets-Vize in Clarks Büro und schließt hinter sich die Tür. Zwei Minuten später hören wir Geschrei und Gepolter. Clark ist wohl auch geflogen.«
    »Und er hat überhaupt nicht damit gerechnet?«
    »Kam wie ein Blitz aus heiterem Himmel.«
    »Ich lach mich schief.«
    »Ja, aber das Beste habe ich dir noch gar nicht erzählt. Kurz bevor ich rausgegangen bin habe ich in sein Büro geschaut und zu ihm gesagt: ›Ich halte dir einen Platz in der Schlange beim Arbeitsamt frei.‹ Das muss der letzte Tropfen gewesen sein, der das Fass zum Überlaufen brachte, er ist nämlich aufgesprungen und hat versucht, mir eine zu verpassen !«
    »Nicht dein Ernst!«
    »Mein voller Ernst. Ernesto hat die Polizei gerufen, und das ganze Team hatte das große Vergnügen, live und in Farbe mitzuerleben, wie Clark in Handschellen abgeführt wurde. Das war der beste Arbeitstag meines Lebens.« Ein fieses kleines Grinsen breitet sich auf seinem Gesicht aus.
    »Du hast ihn gereizt.« Ich freue mich immer diebisch, wenn Fletch mal ausnahmsweise seine bösartige Ader auslebt.
    »Und wie ich das habe. Der Kerl hat mir in den vergangenen drei Jahren das Leben zur Hölle gemacht mit seinen unberechenbaren Wutausbrüchen. Genau wie mein Dad. Und da ich nie das Vergnügen hatte mitzuerleben, wie mein Vater verhaftet wurde, war das hier sozusagen der Trostpreis. Eigentlich sollte ich total durch den Wind sein, weil mein Job futsch ist, aber es geht mir großartig.«
    Genau in dem Moment klingelt das Telefon, und ich schaue auf die Anrufererkennung. »Fletch, vergiss nicht, was du gerade sagen wolltest – das ist Midwest IR. Drück mir die Daumen, dass sie mir ein Angebot machen.«
    Ich hole tief Luft und greife zum Hörer. »Guten Tag, Jennifer am Apparat.«
    »Hallo, Jennifer. Hier ist Julie von Midwest IR. Wie geht es Ihnen?«
    »Ausgezeichnet, danke! Gibt’s was Neues?« Ich bemühe mich krampfhaft, ganz cool zu klingen, dabei bin ich eigentlich ein einziges Nervenbündel. Ich brauche diesen Job mehr denn je. Nach einem ganzen JAHR ohne Arbeit kann ich es gar nicht mehr abwarten, endlich wieder in Lohn und Brot zu stehen. Selbst die Aussicht, wieder Nylonstrumpfhosen tragen zu müssen, wirkt irgendwie verlockend. Herrje, ich würde sogar mit öffentlichen Verkehrsmitteln fahren, wenn’s sein müsste. Und dann kann ich Fletch bei mir mitversichern und er muss sich keine Sorgen machen um COBRA und dass er seinen Versicherungsschutz verlieren könnte. Oh ja, und ich könnte wieder die Beiträge für meine Altersversorgung zahlen und mich endlich wieder wie ein erwachsener Mensch fühlen. 107
    Dann bedeutet es eben einen kleinen Rückschritt. Und wenn schon. Bei meiner Arbeitswut bin ich im Handumdrehen wieder ganz oben. Ich wage zu prognostizieren, dass ich in allerspätestens sechs Monaten befördert werde. Schließlich fand der gesamte Vorstand von Midwest IR mich immer prima. Und wenn …
    »Ich rufe an, um Ihnen zu sagen, dass wir uns entschlossen haben, eine andere Richtung einzuschlagen.«
    »Entschuldigen Sie. Könnten Sie das bitte wiederholen?« Die Hunde jaulen und winseln so laut, ich muss sie missverstanden haben.
    »Wir sind zu dem Entschluss gekommen, Ihnen kein Angebot zu machen. Aber ich fand das Gespräch mit Ihnen wirklich sehr anregend, nachdem ich schon so viel Gutes über Sie gehört hatte.«
    »Das verstehe ich nicht. Ich versichere Ihnen, ich werde mich bestimmt nicht langweilen, falls Sie das befürchten. Gut, ich weiß, dass ich früher an anspruchsvolleren Projekten mitgearbeitet habe, aber …«
    »Sie verfügen einfach nicht über die Erfahrung, die wir in diesem Bereich erwarten.«
    »Kommen Sie mir nicht so, Julie. Ich habe das Produkt entwickelt, dass Ihre Abteilung vertreibt, also erzählen Sie mir nicht, ich hätte nicht die nötige Erfahrung. Sagen Sie mir die Wahrheit. Als ich von Corp. Com. auf die Straße gesetzt wurde, hat man mir nicht gesagt weshalb, und das lässt mir seither keine Ruhe. Also seien Sie ehrlich. Bin ich zu selbstbewusst aufgetreten? Habe ich arrogant gewirkt? Egal was nicht gestimmt hat, bitte sagen Sie es mir, damit ich bis zum nächsten Vorstellungsgespräch daran arbeiten kann.«
    Julie seufzt und senkt die Stimme. »Jen, Sie haben alles richtig gemacht, und ich habe mich wirklich dafür eingesetzt, Sie einzustellen. Aber Ben erlaubt mir nicht, Sie wieder an Bord zu holen. Er behauptet, Sie

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