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Gucci war gestern

Titel: Gucci war gestern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jen Lancaster
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Pasta und der gegrillten Regenbogenforelle Sorbet in gefrorenen Kunstobjekten serviert wurde.
    Auch ihre Gäste passten perfekt in die Szenerie. Sämtliche Frauen trugen glänzende, schwingende Bobfrisuren, waren dezent geschminkt und sahen mit den kleinen, geschmackvollen Goldkreolen an den Ohren und den protzigen Verlobungsringen, die in der Spätnachmittagssonne blitzten, aus wie einem Modekatalog entstiegen. Die Männer wirkten durchweg kräftig und gesund in ihrer lässigen, schicken Freizeitkleidung aus Polohemden und Slippern. Sie quatschten angeregt durcheinander und gaben damit an, wie gut ihre tollen Portfolios sich entwickelten, während tranige Jazzmusik aus den Außenlautsprechern dudelte. Putzige Lampions und kleine Kerzen strahlten in warmem Licht, und dazu ging im Hintergrund die Sonne unter.
    Eine wahrlich atemberaubende Szene.
    Bis wir nach draußen kamen und sie gründlich versauten.
    Ganz ehrlich, ich versuche immer, Joels Stimme ein bis zwei Dezibel unter ohrenbetäubend zu halten, aber es hat keinen Zweck. Joel ist einfach nicht zu bremsen. Darum sind wir ja auch überhaupt erst auf die Terrasse gegangen. Hätte Joel in unserem Wohnzimmer gesessen, die Hippies unter uns hätten uns ihr Sgt.-Pepper -Album in einer Endlosschleife um die Ohren gehauen. 191 Je später der Abend wird, desto lauter lässt Joel sich über zunehmend nicht ganz jugendfreie Themen aus.
    »ALSO, DAS KALIBER DER STRIPPERINNEN IN TIJUANA IST …«

    »MAN KANN AUS FAST JEDEM GEGENSTAND EINE WAFFE MACHEN. SPRÜHSTÄRKE KANN TÖDLICH SEIN, WENN MAN SIE …«
    »DA DIE MEISTEN FEUERGEFECHTE IN EINEM BEREICH VON UNGEFÄHR DREIHUNDERTFÜNFZIG BIS VIERHUNDERT METERN STATTFINDEN, IST FÜR MICH DAS STURMFEUER-GEWEHR …«
    Die Blicke von der anderen Seite des Zauns kommen in immer kürzeren Abständen und wirken zunehmend entnervt. Mit zusammengekniffenen Augen wird unsere kleine Soiree gemustert. »Moment mal. Haben die da einen PITBULL? Dieser spastische Köter kaut an dem großen schwarzen Mischling rum, der aussieht wie ein Schäferhund, und beide betteln, weil sie einen Schluck Bier abhaben wollen! Und was genau hat diese Tussi sich eigentlich bei diesem Aufzug gedacht? Verschwitzte Arbeitsklamotten und einen Pferdeschwanz, wenn Gäste im Haus sind? Trinken die wirklich Bier? Und nicht mal importiertes? Ach du lieber Himmel, die trinken direkt aus der Flasche! Haben diese Barbaren denn keine Pilstulpen, um Gottes willen? Und wieso sitzt die Dicke auf der Klimaanlage? Warum KAUFEN die sich nicht einfach ein paar Stühle, wenn sie keine ordentlichen Sitzgelegenheiten haben? Und was brüllt dieser laute Psychopath da schon wieder rum? Wuah! Wann verschwindet DIESER ABSCHAUM bloß endlich aus der Gegend, damit wir unsere Ruhe haben?«
    Womit es jetzt wohl offiziell wäre. Wir sind die Leute, mit denen man nichts zu tun haben will.
    Wie kommt es bloß, dass mich das irgendwie freut?

    An: [email protected]
Von: NYHS Publisher
Datum: 16. September 2003
Betreff: The Rat Pack
     
    Jen,
    zufälligerweise habe ich Ihren Erguss Brauchen wir ein neues Rat Pack? gelesen, den Sie auf Craigs Liste gepostet haben, und ich war hin und weg.
    Sämtliche meiner Kolleginnen haben den Artikel ebenfalls gelesen und sich vor Lachen ins Höschen gemacht. Mit Ihrer Erlaubnis würde ich ihn gerne in der neuen Zeitschrift abdrucken, die ich gerade aufziehe.
    Bitte rufen Sie mich doch unter der unten stehenden Telefonnummer an.
    Danke
    Loren

    An: [email protected]
Von: Kate, DeFiore Literaturargentur
Datum: 18. September 2003
Betreff: Posting auf Craigs Liste
     
    Hi, Jen,
    ich habe Ihren Essay An sämtliche Unternehmen auf Craigs Liste gelesen und bin über den Link auf Ihre Webseite gestoßen, die ich mir dann gut eine Stunde lang gründlich angeschaut habe.
    Sie haben eine großartige Erzählstimme und eine tolle Art, mit Worten umzugehen.
    Ich glaube, Sie haben einiges zu erzählen, und als Literaturagentin könnte ich Ihnen da eventuell weiterhelfen.

    Sollte ich Ihr Interesse geweckt haben, finden Sie beigefügt meine Kontaktdaten.
    Mit den besten Wünschen
    Kate

    »Hallo?«
    »Hi, hier spricht Joe Thompson. Könnte ich bitte mit Jennifer Lancaster sprechen?«
    Joe Thompson?
    Woher kenne ich den Namen bloß?
    »Am Apparat.«
    »Jen, hey, wie geht es Ihnen?«
    »Gut, danke. Und Ihnen?« Und wer bitte sind Sie?
    »Kann nicht klagen, danke der Nachfrage. Hören Sie, Jen, wir haben eine Weile nichts voneinander gehört, aber ich habe Ihre

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