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(Gummi-) Baerenstarke Kerle

(Gummi-) Baerenstarke Kerle

Titel: (Gummi-) Baerenstarke Kerle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katja Krieglstein
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K.o.-Tropfen sowieso nichts mehr anzufangen war und außerdem hat er von Anfang an Bescheid gewusst! Kannst du dir das vorstellen!? Die ganze Aufregung umsonst, ich habe Felix nicht betrogen und Stefan im Grunde genommen auch nicht, eher umgekehrt! Ach Ursula, wenn ich Felix das bloß sagen könnte!“, sprudelte es aus mir heraus.
    Ursu la nahm mich spontan in den Arm. „Du kommst auch mit allem durch! Das kriegen wir schon wieder hin. Lass ihm Zeit! Und lass uns jetzt los! Große Abenteuer warten noch auf uns! Da du jetzt ja nicht mehr blond bist, wird vielleicht auch nicht mehr so viel schiefgehen!“ Sie klapste mir auf die Schulter und schob mich wieder aus dem Haus.
     
    Im Auto schaute sie mich nachdenklich an. „Woher wusste er es?“
    Ich grinste . „Kannst du dich an den Knackarsch mit den Gummibärchen erinnern? In der Fußgängerzone, als wir die Klamotten gekauft haben. Ich glaub Stefan hatte wieder einen Süßigkeitenflash und musste sich selber versorgen. Da ist er uns wohl über den Weg gelaufen, und da wir über unser Vorhaben nicht gerade leise gesprochen haben...!“
    „Du meinst , er hat uns beim Einkaufen erwischt?“, rief sie erstaunt und verwechselte kurz Gas und Bremse, so dass der Wagen einen abrupten Hopser machte.
    „So sieht’s wohl aus!“, bemerkte ich mit Gelassenheit. Hätte ich es damals mitbekommen, ich wäre vor Scham nie mehr in der Firma erschienen. Wie gut, dass ich jetzt um einige Erfahrungen reicher war!
    „Ne e, nee, nee, was haben wir da bloß verzapft! Aber das mit den K.o.-Tropfen ist ganz schön harter Tobak! Dafür könntest du ihn anzeigen!“, murmelte sie.
    „So was Ähnliches hab ich ihm auch schon an den Kopf geworfen, aber Schwamm drüber. Hauptsache ist, es ist nichts gelaufen! Ma nn, was ist mir leichter ums Herz! Ich bin gar nicht so eine Sau wie ich gedacht hatte!“, tönte ich.
    „Na, da zweifele ich noch dran!“ , grummelte sie.
     
     

Ausgegaunert!
     
    Herr Reinhardt wartete schon vor dem Bürogebäude auf uns. Er war adrett gekleidet und sah für sein Alter sehr schnieke aus. Die Karibiksegelei schien ihm gutzutun und hatte ihm eine grandiose Bräune verliehen. Er begrüßte uns souverän und hielt uns die Tür auf.
    „Frau Wen tland, es freut mich Sie mal wiederzusehen“, meinte er, als wir den Gang entlang zu Siegfrieds Räumlichkeiten gingen.
    „Sagen S ie, wie macht sich mein Sohn so? Als Chef, meine ich! Kommen Sie gut mit ihm zurecht? Ich mache mir etwas Sorgen, er lässt die Dinge gerne schleifen wenn er tüchtige Mitarbeiter findet, die ihm die Arbeit abnehmen. Er legt mehr Wert auf seine Damenbekanntschaften, müssen Sie wissen!“
    Als wenn ich das nicht schon bemerkt hätte!
    „Ach Herr Reinhardt“, säuselte ich, „da haben Sie keinen Grund zur Sorge. Ihr Sohn ist sehr bestrebt, Sie nicht zu enttäuschen!“ Was nicht gelogen war! Er tat alles, damit sein Vater nicht mitbekam, was für ein Hallodri er war. Sicher, ich hatte es ihm nicht einfach gemacht, aber wer hatte es schon einfach!
    Siegfried sprang uns förmlich entgegen. Er war puterrot und schien fast aus dem Anzug zu platzen vor Aufregung.
    „Herr Reinhardt, schön S ie persönlich kennen zu lernen!“, sagte er hektisch.
    Die Kripo-Beamten hatten bereits eine Kamera installiert und überprüften die Technik. Sie empfingen uns kühl, gaben Anweisungen und legten den Ablauf fest.
    Herr Reinhardt blieb mit mir, Ursula und einem Beamten im Nebenraum und Siegfried wurde mit einem Kommissar und seinem Anwalt in sein Büro geschoben. Die Beamten verständigten sich über Handzeichen in die Kamera und einem In-ear-Mikro.
    Stellprobe. Jeder musste seinen Platz einnehmen. Der Stuhl für Herrn Leufer wurde in den Mittelpunkt gerückt, so dass die Kamera ihn gut erfassen konnte. Kommissar Weinschenker fungierte als zweiter Anwalt und sollte sich unauffällig im Hintergrund halten.
    Siegfried versuchte immer noch die Sache abzubiegen, ihm war alles unwahrscheinlich peinlich und er war der festen Überzeugung, dass es sich nur um ein Missverständnis ha ndeln konnte. Aber es gab kein Zurück mehr. Die Uhr tickte und gleich sollte Leufer in der Tür stehen.
    Er ließ nicht lang auf sich warten. Fünf Minuten vor zwei meldete Siegfrieds Sekretärin den erwateten Gast an.
    Nervöse Stille trat ein. Ursula wackelte aufgelöst auf ihrem Stuhl hin und her. Siegfried eilte zur Tür , um Herrn Leufer zu empfangen.
    Überfreundlich mit verzerrtem Lächeln im Gesicht begrüßte er ihn und

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