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(Gummi-) Baerenstarke Kerle

(Gummi-) Baerenstarke Kerle

Titel: (Gummi-) Baerenstarke Kerle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katja Krieglstein
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Strandvilla von Anfang an geplant, mich ins Bett zu kriegen! Schäm dich! Und lass Ursula da gefälligst raus! Sonst zeig ich dich wegen Vergewaltigung an!“, schnaufte ich entrüstet.
    „Vergewaltigung ! Dazu hätte ja erstmal was passiert sein müssen!“, lachte er hämisch. „Aber nach den K.o.-Tropfen warst du ja zu nichts mehr zu gebrauchen!“ Ich legte den Kopf schief und die Stirn in Falten.
    „Sie reden sich um Kopf und Kragen, Herr Reinhardt!“ , mit diesem Satz nahm ich den Koffer und verließ ihn und seine Gummibären. Auf der Türschwelle drehte ich mich noch mal zu ihm um. „Soll ich deinen Vater von dir grüßen?“, setzte ich noch hinzu und schwebte leichten Fußes aus dem Büro.
    Auf dem Weg nach draußen hätte ich hüpfen und schreien können! Ich rannte die Treppenstufen hinunter und auf den Parkplatz, dort konnte ich ein lautes Juchzen nicht mehr unterdrücken!
    Es war nichts passiert! Es war überhaupt und gar und absolut wirklich nichts passiert zwischen Stefan und mir! Er hatte alles nur getürkt! Ich war sozusagen die Unschuld in Person! Ein blütenreiner weißer Engel, der absolut nichts für die Beschuldigungen konnte, die gegen ihn erhoben wurden! Okay, so ein Unschuldslamm war ich nun auch wieder nicht, aber zumindest näher dran als ich noch vor wenigen Minuten dachte!
    Ich schwenkte den Koffer um mich herum und drehte mich im Kreis!
    Wenn Felix mir nur verzeihen würde, dann könnte das Leben nicht mehr schöner werden!
    Aber Felix würde höchstwahrscheinlich noch nicht mal einen Anruf von mir entgegennehmen.
    Oh, spät! Ich musste zum Frisör!
    Den Koffer auf den Beifahrersitz werfend stieg ich in den Wagen und düste los.
    Ich war zehn Minuten zu spät. Tina war schon leicht gereizt, weil sie noch andere Kunden hätte zwischenschieben können. Aber sie hatte auf mich gewartet. „Nur weil du vorhin so jämmerlich geklungen hast!“, erklärte sie mir.
    „Ich bin ein Schaf, dank dir!“ , sagte ich und ließ sie mir den Kopf waschen. Der Koffer stand dabei die ganze Zeit zu meinen Füßen, am liebsten hätte ich ihn mit einer langen Eisenkette an mein Handgelenk gebunden, so wie man die Diamanthändler in Antwerpen rumlaufen sieht! Ob das zu auffällig wäre? Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit würde es die Blicke auf sich ziehen. Damit war diese Idee gestorben und ich entspannte mich und hoffte mit gewohnter brauner Mähne und mit immer noch gefülltem Koffer hier wieder rauszugehen.
    „Tina, gib ein bisschen Gas!“ , quengelte ich, als sie in aller Seelenruhe die Tönung aus den Haaren wusch.
    „Hör auf zu meckern, sonst gehst du hier mit nassem Schopf raus. Alles brauch seine Zeit!“ , und somit ließ sie sich nicht stören.
    Tina und ich kennen uns aus dem Sportverein, wir haben uns ein Jahr lang gemeinsam bei Was sergymnastik gequält. Jetzt sah ich sie nur noch bei meinen sporadischen Frisörbesuchen. Dafür hatte sie mein ganzes Vertrauen, was meine Haare anging!
    „Hast du noch Zeit , mir die Augenbrauen zu zupfen? Ich muss um 12 bei Ursula sein! Wenn das nicht mehr klappt, geh ich halt so struppig wie immer!“, meinte ich und lehnte den Kopf nach hinten, um mich föhnen zu lassen.
    „Ich knete dir noch ein wenig Feuchtigkeitsfluid in die Spitzen und dann entwirre ich deine Brauen. Du kommst noch rechtzeitig zu Ursula. Was bewachst du eigentlich die ganze Zeit? Muss ja wichtig sein, wenn du den Koffer zwischen deine Beine klemmst!“, brummelte sie und verschwand, um nach dem Fluid zu suchen.
    Mir war nicht bewusst wie verkrampft ich auf den Koffer aufpasste. Ich schob ihn mit auffälliger Gelassenheit zur Seite und sah auf die Uhr.
    Zwanzig vor zwölf! Tina, sieh zu!
    „Geschäftspapiere !“, brabbelte ich als Tina mit den Augenbrauen begann.
     
    „Schönen Gruß von Tina!“, stöhnte ich, als ich vollkommen abgehetzt um fünf nach zwölf Ursulas Wohnung stürmte.
    „Schöner Koffer!“ , begrüßte sie mich ihrerseits. „Hast du den von Stefan dazubekommen? Wie nett, ich dachte du bekommst die Scheinchen in einer Plastiktüte vom Discounter!“
    „Den Koffer und ein noch viel größeres Geschenk hat Stefan mir zum Geld dazugegeben!“ , strahlte ich Ursula an.
    „Na Kindchen! Raus mit der Sprache! Er will dich doch heiraten!“ ,grinste sie und blickte mich erwartungsvoll an.
    „Verdammt, nein was du immer phantasierst! Stefan hat sich verplappert! Er wollte mich wohl beschimpfen und hat dabei fallen lassen, dass mit mir nach den

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