(Gummi-) Baerenstarke Kerle
kurz und voller Anteilnahme hinterher.
„Das ging jetzt aber fix!“, sagte Ursula enttäuscht. „Da ist ja noch nicht mal richtig was passiert, ich dachte die würden Staller wenigstens seine Forderungen vorbringen lassen!“, schnaufte sie.
„Der hat bestimmt genug auf dem Kerbholz, da ist diese Sache nicht mehr wichtig! Komm , lass uns Siegfried stützen, er ist schon ganz lila und kippt uns gleich aufs Kaffeetablett!“, gab ich zurück und schwirrte mit Ursula zu den drei übriggebliebenen Herren.
„Sieh an, sieh an, die beiden Heldinnen!“, feixte Herr Reinhardt, als wir das Büro stürmten.
„Wieso?“ , fragte ich blöde.
„Na, Herr Tolski h at mir bereits berichtet, dass Sie Herrn Leufer erkannt haben, als Sie das Angebot von uns für die Kartonagen abgeliefert haben! Ich schätze mich glücklich, für meinen Sohn so gutes Personal zur Verfügung zu wissen!“ Zu Siegfried gedreht fuhr er fort: „Ich hoffe, das Angebot war in Ihrem Sinne. Ich gehe es gern noch mal mit Ihnen durch, Sie müssen wissen, mein Sohn ist noch frisch in diesem Geschäft und ab und an etwas zu übereifrig!“ Er schlug Siegfried auf die Schulter und dieser nickte nur.
Ups, na wirklich zur Verfügung stand ich Stefan ja nun nicht mehr.
Herrn Reinhardts Laune hätte nicht besser sein können. Er wirbelte herum und verkündete: „Lassen Sie uns feiern! Ich lade Sie alle ins Travehaus zum Abendessen ein! Dann kann ich meine Frau vom Hotel abholen und vielleicht kommt mein Sohn auch noch mit! Was halten Sie davon? Treffen wir uns um 19 Uhr an der Untertrave? Herr Probst, Sie selbstverständlich auch, Sie haben so gute Vorarbeit geleistet! Das mit der Briefkastenfirma hat vorher ja noch nicht mal die Polizei gewusst! Und bringen Sie Ihre Frau mit!“
„Ja, danke Herr Reinhardt, aber ich bin leider nicht verheiratet . Selbstverständlich komme ich aber gern allein Ihrer Einladung nach!“, schleimte er los. Erst jetzt fiel mir auf, dass Herr Probst ein durchaus attraktiver Mann war, ein bisschen spießig vielleicht, aber das war ja nur die äußere Schale.
„Dan n sitzen Sie neben Fräulein Wentland! Zwei so ausgesprochen zuverlässige Personen sollten sich zusammentun! Wer weiß, Fräulein Wentland, Sie sind doch zurzeit nicht in festen Händen, wenn ich so indiskret sein darf?“ Herr Reinhardt wurde mir eindeutig zu übermütig und so toll fand ich den Probst nun auch wieder nicht! Aber solange er nicht vorhatte, mich mit Stefan zu verkuppeln…!
„Und ich hatte mich so auf die neuen Diätriegel gefreut!“ , brummte Siegfried hinter unseren Rücken.
Auf dem Weg zum Auto bimmelte mein Handy.
„Hey, kleine Maus! Wie geht es dir? Du brauchst doch bestimmt ein wenig Ablenkung!“ , sprudelte Smokey durch den Hörer und ohne eine Antwort abzuwarten setzte sie hinzu: „Wie sieht’s aus? Um zehn Uhr im WildCats?“
„Moment!“ , hielt ich dagegen, „Herr Reinhardt hat uns gerade zum Abendessen eingeladen. Das wird mir zu stressig!“
„Pap perlapapp! Dann kommst du halt später, wir brauchen dich! Heute ist Versteigerung! Hier ist die Hölle los und Jasper braucht Unterstützung!“, meckerte sie.
„Wat denn für ´ne Versteigerung?“, knatschte ich.
„Na Junggesellenversteigerung! Jasper und Tim stellen sich auch zur Verfügung! Das willst du dir doch nicht entgehen lassen!“ , juchzte Smokey freudig.
Ne e, das wollte ich mir wirklich nicht entgehen lassen!
„Ich versuch es einzurichten! Aber versprechen kann ich nichts! Okay?“ , erklärte ich ihr.
„Klar! Dann bis heute Abend!“ , überging sie meinen Einspruch und legte auf.
Ursula war hin und weg! „Ich will mit! Ich will mit!“ , quiekte sie.
„Willst du Siegfried an diesem trüben Abend alleine lassen?“ , gab ich zu bedenken.
„Ach, der fällt sowie so nach dem Essen ins Bett. Wahrscheinlich frisst er sich aus Frust so kugelrund, dass ich ihn aus dem Lokal schieben muss. Oder willst du mich nicht dabeihaben?“, konterte sie und blickte mich kritisch von der Seite an.
„Quatsch ! Natürlich will ich dich dabeihaben. Vielleicht gefällt dir ja Jasper!“, kicherte ich und stieg in den Wagen.
Jasper war meines Erachtens nicht gerade der Mann zum Verlieben, aber Ursula hatte bisweilen auch einen ausgefallenen Geschmack. Man konnte nie wissen, wenn er nicht zu teuer war?
Tischgeplauder
Als ich von Ursula nach Hause kam stopfte ich als Erstes den Koffer unters Bett. Ein paar Scheine zog ich mir für den
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