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(Gummi-) Baerenstarke Kerle

(Gummi-) Baerenstarke Kerle

Titel: (Gummi-) Baerenstarke Kerle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katja Krieglstein
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den schönen, dunkelhaarigen, muskulösen Bodyguard. So manche Frau würde sterben für so einen Augenblick!
     
    „Danke dass du uns mitgenommen hast“, sagte ich zu Tim, als wir auf der Decke saßen. Diesmal meinte ich es ehrlich. Allein zu Hause versauern war auch nicht das Richtige für mich. Frische Luft tat mir auch mal wieder gut, und von Tim umschwärmt und bewirtet  zu werden war Balsam für meine Seele.
    Er lächelte „Da nich für!“ und zauberte dabei tausende von kleinen Leckereien aus dem Korb, legte sie wohlgeordnet in die Mitte der Decke und hielt dann L., den ic h immer noch auf dem Arm hatte – besser war es auch, sonst hätte er Tims Buffet schon längst abgeräumt – ein Wienerwürstchen vor die nasse Hundenase.
    Der kleine Kerl zappelte gierig der Wurst entgegen. Tim hatte natürlich nichts Besseres zu tun als sie immer weiter wegzuziehen. Ich saß halb hockend, halb kniend am Rand der Decke und hatte arge Schwierigkeiten, das Gleichgewicht und den Hund zu halten. Schließlich verlor ich beides. L. landete direkt im Salat, etwas verwirrt aber glücklich mit dem Würstchen im Maul und ich, durch den Hopser nach vorn gezogen, fing mich noch ab und kippte auf die Seite in den Sand. Auf den Ellenbogen gestützt blieb ich liegen. Tim grinste und zog L. aus der Schüssel.
    „Tut mir leid meine Dame, der grüne Salat ist aus. Er ist buchstäblich vor die Hunde gegangen!“ Tim nahm die Schüssel m it der freien Hand zur Seite. „Darf ich Ihnen dafür einen Krabbencocktail reichen?“, sprach’s und hielt mir ein Schälchen mit dicken Shrimps in Majonnaise hin. Dabei fiel es auch ihm schwer, mit dem anderen Arm den Hund im Zaum zu halten, der wieder in die Mitte der Decke drängte, um weitere Schmankerln zu stibitzen. Ich nahm ihm hilfsbereit den Krabbensalat ab.
    „Wie aufme rksam, der Herr. Woher wussten Sie, dass solche Meerestiere zu meinen bevorzugten Speisen zählen?“, erkundigte ich mich aufgesetzt. Verschmitzt lächelte ich ihn an, nahm mir ein Stück Brot und tunkte es in die Majonnaise. Himmlisch!
    Schlemmend sah ich zu wie er versuchte , Lohengrin zu erziehen. Er hielt die Leine fest und setzte das kleine Tier in den Sand. „Sitz!“, sagte er bestimmend. Aber L. kümmerte sich nicht um ihn, was ist eigentlich SITZ? Kann man das fressen? Er wollte lieber auf die Hähnchenflügel los, von denen ein großer Teller direkt in Pfotenreichweite stand. Aber Tim hatte die Leine fest im Griff und zog den Tunichtgut rechtzeitig zurück. „Nein! Aus!“, sagte er laut und grimmig zu dem bösen Hündchen.
    „Gib es auf!“ , lachte ich ihn aus. Ich stemmte mich hoch und ging um die Decke herum zu Tim und L. Wir saßen nicht weit von den Strandkörben entfernt, somit zurrte ich L.s Leine am nächstliegenden fest und nahm ihm so die Möglichkeit, in einem Augenblick der Unaufmerksamkeit unsererseits die Decke zu stürmen.
    „Nur solange wir essen“ , meinte ich entschuldigend zu den traurigen Hundeaugen. Zu Tim gewandt sagte ich: „Wir müssen nachher noch mit ihm toben, sonst gibt er die ganze Nacht keine Ruhe. Seit Elsa nicht mehr da ist, muss ich mich noch intensiver um den Drops kümmern.“
    „Mein Name ist Drops, wer mich ärgert geht hops!“ , grinste Tim.
    Daraufhin gab er L. noch ein Würstchen und wir konnten in aller Gemütlichkeit die Tafel leeren.
    Von gekochten Eiern mit Kaviar über Hähnchenflügel in Honig-Senf-Marinade, Kiwichatnew bis hin zum Tiramisu hatte er keine Köstlichkeit ausgelassen. Dazu einen schweren, lieblichen Rotwein. Ich schloss die Augen und war mit mir und der Welt zufrieden.
    Als ich die Augen wieder öffnete , war Tim dicht neben mir und seine Lippen näherten sich den meinen.
    Erst zuckte ich zurück, dann riss ich mich zusammen und beschloss, den guten Dingen in meinem Leben endlich einmal nachzugeben. Und Tim war ein gutes Ding! Ich ließ ihn gewähren. Er küsste mich so leidenschaftlich, dass ich mitgerissen wurde und seine Küsse sehnsüchtig erwiderte.
    Mit der rechten Hand zog er mich an sich heran und mit der Linken wanderte er unter mein T-Shirt. Mein Glas war umgekippt und der Rotwein sickerte langsam in den Sand.
    „Verdammt! Vergiss Felix!“ , dachte ich und eine andere Stimme in mir fragte: Wer ist eigentlich Felix?
    Die Stille durchbrechend plärrte mein Handy auf un d in schrillen Tönen quietschte „Neverending Story“ durch die knisternde Stille.
    Ignorieren , dachte ich, einfach ignorieren!
    Tim guckte mich schräg an: „Geh

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